Industriebetrieb heizt mit Biowärme

Hermeskeil · Envitec aus Lohe investiert rund 320 000 Euro in eine Wärmeleitung, die den Produzenten von Beschlag-, Lüftungs- und Gebäudetechnik mit Energie für die Heizung der Betriebsräume versorgt. Damit werden 30 Prozent Energiekosten eingespart. Bislang ist nur mit Gas geheizt worden.

 Siegenia-Aubi heizt bald mit warmem Wasser, das von der Biogasanlage des Birkenhofes erzeugt wird. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Siegenia-Aubi heizt bald mit warmem Wasser, das von der Biogasanlage des Birkenhofes erzeugt wird. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Hermeskeil. Vielen Autofahrern auf der B 407 werden in Höhe Reinsfeld schon die dicken Rohre aufgefallen sein, die derzeit verlegt werden. Bald fließt hier nahezu 100 Grad heißes Wasser, das von der Biogasanlage auf dem Birkenhof schräg gegenüber erzeugt wird.
"Wir haben doch den Wärmeerzeuger in Sichtweite", sagt der Werkleiter von Siegenia-Aubi, Uwe Ziewers, Chef von 50 Menschen, die dort beschäftigt sind. Das Unternehmen muss sich nicht an den Baukosten der Leitung beteiligen. "Wir sparen 30 Prozent gegenüber der Heizung mit Gas", freut sich Ziewers. Die Betriebsräume werden bald mit Wärme geheizt, die aus Mais, Gras und Getreide gewonnen wird. Zusätzlich kommt noch Gülle der Bullen von Landwirt Jürgen Schirra in die Anlage, die pro Stunde 600 Kilowatt Energie erzeugt. 400 davon fließt in die Leitung Richtung Industriebetrieb. "Die Biogasanlage wurde von Envitec gebaut und ging 2011 in Betrieb", erklärt Schirra. Das Futtergetreide eigne sich nicht zum Brotbacken, fügt der Landwirt noch hinzu. In der Bakterien-Fermentation entsteht Methan, ganz wie bei der Kuh. "Bislang ist viel Wärme einfach in die Luft gegangen", bedauert der Landwirt. Vor drei Jahren habe es bereits Verhandlungen zwischen Erzeuger und Nutzer gegeben.
Jetzt hat Envitec aus Lohe die 1000 Meter lange Leitung für 320 000 Euro gebaut, wie Geschäftsführer Matthias Thietz bestätigt: "Unsere Energie liegt deutlich unter dem ortsüblichen Gaspreis." Dieses Unternehmen errichtete auch die Biogasanlage. "Die Investition amortisiert sich durch drei Cent pro Kilowatt", erklärt Projektleiter Burkhard Meyer.
Die Anlage wird auch von Envitec gewartet. Wenn die Biogasanlage als Wärmequelle einmal ausfallen sollte, kann Siegenia-Aubi die Ausfallzeit wieder mit der Gasheizung überbrücken. doth

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