Detzemer Dorfladen: Die Familientradition lebt weiter

Detzem · Melanie Berwanger aus Detzem (Kreis Trier-Saarburg) hat sich einen Jugendtraum erfüllt und setzt damit gleichzeitig eine lange Familientradition fort. Die Einwohner des kleinen Moselortes freuen sich sehr über ihren kleinen Dorfladen und nutzen das Angebot gern.

Detzem. Die älteren Bewohner des Ortes kennen noch die Fleischerei von Paul Scholtes, die dieser von seinem Vater und der Vater ebenfalls von seinem Vater übernommen hatte. Vor fast genau einem Jahr, Anfang Dezember 2013, eröffnete nun die Scholtes-Tochter im Gebäude der alten Fleischerei den "Detzemer Dorfladen".
Bereits von der äußeren Optik lädt das Geschäft, mit einer kleinen Sitzgruppe davor, zum Reinschauen und Verweilen ein. Bis es so weit war, musste Melanie Berwanger gemeinsam mit ihrer Familie viel Arbeit leisten. Aus gesundheitlichen Gründen gab Scholtes, der noch selbst schlachtete und wurstete, 2003 die Fleischerei auf. Seitdem stand das Haus viele Jahre leer. Die Tochter Melanie, die Fachverkäuferin im Fleischerhandwerk gelernt hatte, erfüllte sich ihren Traum. Sie kannte sich in der Branche von klein an aus. "Ich wollte das schon immer machen und die Tradition der Familie mit einem eigenen Laden fortsetzen." Der richtige Zeitpunkt war gekommen, als die beiden Töchter größer waren und sie sich nun mit ganzer Kraft auf ihre Pläne konzentrieren konnte. Gemeinsam mit Vater und Ehemann Daniel plante und startete sie die Modernisierung des alten Gebäudes. "Es gab viel zu tun. Die Elektrik, Wasseranschlüsse, Fußböden, Fenster, Türen und Kühlraum mussten erneuert werden," erzählt Daniel Berwanger. "Als Maler und Lackierer-Meister konnte ich aber viele handwerkliche Arbeiten selbst übernehmen." Die junge Familie bedauert, dass Vater Scholtes die Eröffnung nicht mehr miterleben konnte, da ihn vier Monate vorher seine Krankheit besiegt hatte.
Viele Gedanken hatte sich die junge Geschäftsfrau um das Sortiment gemacht. Es sollte den Grundbedarf im Ort decken und auch ansprechend sein. Vor ihrer Entscheidung, von welchem Anbieter sie Wurstwaren zukauft, hatte sie zusammen mit der Familie kleine Testkäufe gestartet, denn Qualität und Herkunft waren für sie ein wichtiges Kriterium. Das Fleisch lässt sie im Ganzen anliefern, zerteilt es selbst und arbeitet es verkaufsfertig auf. Vom Vater hat sie die Rezeptsammlung übernommen und dieser viele eigene Gewürzkombinationen hinzugefügt. Der Ehemann freut sich: "Ich probiere gern mit unseren Töchtern die neuen Würzmischungen."
Neben einem Grundsortiment an Nahrungsmitteln bietet sie jeden Tag einen warmen Imbiss und Kaffee to go an. "Die Leute nutzen diese Möglichkeit gern und rufen schon mal an, um zu fragen, was es heute gibt", erzählt sie. "Für Detzem ist der Dorfladen ein echter Gewinn", versicherten einige Kunden im Geschäft.

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