Eine neue Heimat für Waisenkinder

Betteldorf/Daun · Michael Michels aus Betteldorf ist begeistert von der Hilfsbereitschaft der Menschen in der Vulkaneifel, die den Bau einer Schule neben dem Waisenhaus "Little Prinz" in Kenia unterstützen. Davon will der Theologiestudent bei seinem Besuch 2015 den Kindern vor Ort berichten.

 Fred (vorne) lebt in dem vom Verein Little Prinz erbauten und von Collins Lumumba (hinten) geleiteten Waisenhaus und kommt nun durch Spenden und Zuschüsse in den Genuss von gutem Brunnenwasser. Foto: privat

Fred (vorne) lebt in dem vom Verein Little Prinz erbauten und von Collins Lumumba (hinten) geleiteten Waisenhaus und kommt nun durch Spenden und Zuschüsse in den Genuss von gutem Brunnenwasser. Foto: privat

Betteldorf/Daun. "Unglaublich und super", bringt es Michael Michels (22) auf den Punkt, wenn er von den Ideen und Aktionen spricht, die allein bis Weihnachten im Dekanat Vulkaneifel geplant sind, um das Waisenhaus in dem Marktort Shinyalu im Westen Kenias sowie den Schulneubau zu finanzieren.
Ob es der Erlös aus dem Jubiläumskonzert zum 100. Jahrestag der Namensgebung der St.-Anna-Kirche in Daun-Neunkirchen ist, aus dem "Little-Prinz-Café" der Adventsausstellung der Töpferei Serocka in Kelberg-Köttelbach (siehe Extra), aus einer Adventsfeier in Weidenbach oder aus einer Aktion der Dauner Messdiener.
Auch werden im Advent im Rahmen der Wochenendgottesdienste in der Pfarreiengemeinschaft Daun Fotos aus dem Alltagsleben der 24 Waisenkinder als "Bausteine" für die Schule zum Preis von fünf Euro angeboten. "Wir nehmen aber gerne auch mehr", sagt Michael Michels mit einem Augenzwinkern.
Der Theologiestudent im fünften Semester mit dem Berufsziel Pastoralreferent hatte nach seinem Abitur im Jahr 2012 einen Freiwilligendienst in dem Waisenhaus absolviert und auch die Semesterferien im Februar und März 2014 dort verbracht.
An der Errichtung des Waisenhauses (2011) war seine Betteldorfer Nachbarin Sabine Kapell (31) maßgeblich beteiligt. Die heute 31-jährige Landschaftsgärtnerin gründete zunächst den Verein Little Prinz (2009), in dessen Vorstandstätigkeit sie von ihrer Mutter Sylvia Kapell (Vorsitzende), ihrer Schwester Yvonne Römer (Kassenwartin) sowie von Michael Michels (Schriftführer) unterstützt wird.
In diesem Jahr ist mit finanzieller Förderung des rheinland-pfälzischen Innenministeriums ein Brunnen gebaut worden, der auch von den Bewohnern des Dorfes genutzt wird. Die Aktion "Ein Herz für Kinder" beteiligte sich finanziell am Bau einer Solar- und Stromanlage. Und es ist mit dem Bau der Schule für die Waisenkinder und Kinder aus der Umgebung begonnen worden. Da in Kenia das neue Schuljahr am 1. Januar beginne, dränge die Zeit, erklärt Michael Michels. "Die Nachfrage nach Schulplätzen ist groß, und die Kinder nehmen einen Fußmarsch von bis zu zwei Stunden in Kauf, um am Unterricht teilnehmen zu können", sagt er.
"So sind wir froh für jede Unterstützung, denn auch das Leben im Waisenhaus kostet jeden Tag Geld", betont er.Extra

Das Töpfer-Ehepaar Christine und Rainer Serocka aus dem Kelberger Ortsteil Köttelbach unterstützt das Projekt von Sabine Kapell seit einigen Jahren mit einem "Little-Prinz-Café" an seinen Ausstellungstagen. So ist das Café auch bei der "Ausstellung zum Advent" (wo Keramik von Christine und Rainer Serocka, Malerei von Max Ströder und Textilien von Ina Gutacker zu sehen sein werden) am kommenden Wochenende geöffnet: am Samstag, 22. November, und am Sonntag, 23. November, jeweils von 10 bis 19 Uhr. bb

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