Nach Explosion: Anbau wird erneuert

Großlittgen · Renovierung statt Neubau: Der durch eine Explosion zerstörte Anbau des Florenzhauses in Großlittgen soll wieder aufgebaut werden. Ein Abriss wäre zu teuer geworden.

Großlittgen. Noch ist der Anbau des sogenannten Florenzhauses von einem Sicherheitszaun umgeben. Aber schon bald soll es wieder hergerichtet sein, sagt Karl-Heinz Hubo, Ortsbürgermeister von Großlittgen. Im April erschütterte eine Explosion den Ort. Bankräuber hatten in der Nacht einen Geldautomaten gesprengt, der sich in dem Anbau befand. Die Gemeinde Großlittgen hat den Gebäudekomplex an die Volks- und Raiffeisenbank vermietet, die dort eine Niederlassung betreibt.
Historisches Eifeler Haus


Inzwischen ist das Florenzhaus, ein historisches Eifeler Gebäude aus dem 17. Jahrhundert, wieder hergerichtet. Die Bank ist wieder eingezogen, hat aber nur noch den Altbau von der Gemeinde angemietet, der direkt an der Straße steht. Dort dienen nun 27 Quadratmeter als Beratungsbüro. Einen Geldautomaten gibt es nicht mehr, stattdessen können Volksbankkunden den Automaten der benachbarten Sparkassenfiliale kostenfrei nutzen.
Was aber wird aus dem Anbau und der dahinterliegenden Fläche? Sowohl der historische Bau als auch der Anbau mit dem Grundstück sind im Eigentum der Gemeinde. "Wir hatten ursprünglich überlegt, dort einen Gemeindesaal zu bauen," merkt Hubo an. Schließlich hat Großlittgen mit knapp 1000 Einwohnern kein eigenes Bürgerhaus. Stattdessen werden der Pfarrgemeindesaal oder Gasthäuser für Veranstaltungen und Sitzungen des Gemeinderates genutzt. Aber letztlich war das Grundstück mit seinen 100 Quadratmetern dafür zu klein - und die Investition von 300 000 Euro zu hoch, ganz abgesehen von den mangelnden Parkplätzen.
Gebäude neu herrichten


Der Gemeinderat habe inzwischen entschieden das Gebäude wieder herzurichten. Dafür könne die Summe, die die Versicherung zahlen will, genutzt werden. "Bei einem Abriss hätte es eine Entschädigung von 85 Prozent von der Versicherung gegeben, das wären rund 60 000 Euro gewesen. Und wir hätten noch den Abriss bezahlen müssen," sagt Hubo. Deshalb fand der Plan Konsens, die gesamte Summe der Versicherung, etwa 80 000 Euro, in den Wiederaufbau zu stecken. Die 70 Quadratmeter, die dann wieder zur Verfügung stehen, sollen von der Gemeinde genutzt werden, so Hubo.
Zu welchem Zweck, sei noch nicht entschieden. Denkbar sei zum Beispiel eine Gemeindebücherei. Der Platz hinter dem Anbau soll in Zukunft als Parkplatz dienen.

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