Bleibt Fell Dauerbaustelle bis 2018?

Fell · Vermutlich bis Mitte 2018 werden in Fell Straßen und Gehwege erneuert, Kanäle verlegt und Plätze neu gestaltet - eine Belastung für Bewohner und Geschäftswelt. Anlieger der Neustraße haben sich erfolgreich für den Ausbau in zwei Teilabschnitten eingesetzt.

Fell. Martina Tiné und ihre Nachbarn kämpfen dafür, dass die Neustraße in Fell nächstes Jahr in zwei Teilabschnitten ausgebaut wird und nicht wie ursprünglich geplant in einem. "Alles andere wäre eine Katastrophe", sagt Tiné. Nicht nur der Heizung- und Sanitärbetrieb ihres Mannes wäre dann gänzlich vom Zulieferverkehr abgeschnitten. Dort leben auch drei Senioren, die auf den Besuch von Pflegediensten angewiesen sind. Wird die Neustraße wie zunächst geplant doch in einem Aufwasch ausgebaut, hätten die Bewohner arge Probleme - insbesondere jene, die in den talseitigen Häusern leben. Auf dem Weg zur nächsten Straße und damit zu ihren parkenden Autos müssten sie den Feller Bach und Nachbargrundstücke überqueren. "Der Ortsbürgermeister hat mir schriftlich bestätigt, dass zwei Ausbauschritte gemacht werden", berichtet Tiné. Sie war mit einer Unterschriftenliste zur Sprechstunde gegangen. Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) gibt sich vorsichtiger: Es gebe Überlegungen, den Abschnitt zu teilen, aber RWE und VG-Werke müssten noch zustimmen.
Wird in einem Schritt ausgebaut, können Betroffene der unteren Neustraße ihre Autos im oberen Bereich parken und ungehindert wegfahren. Im zweiten Bauabschnitt soll es dann umgekehrt sein. 100 Autos müssen rangiert werden.
Seit Mitte 2013 muss die Bevölkerung mit gravierenden Einschränkungen und Umleitungen leben (Zeitplan siehe Extra). Die L 150 wird ab dem Gasthaus Kasler bis zum Ortsausgang in Richtung Thalfang ausgebaut. Bagger, Lastwagen und Rüttelmaschinen gehören zum täglichen Ortsbild. Ortsbürgermeister Alfons Rodens ist trotzdem guter Dinge: "Ich danke den Firmen, der Verwaltung und insbesondere den Anwohnern für das gute Miteinander."
Insbesondere die Feller Geschäftswelt leidet unter dem Ausbau-Marathon. Metzger Sven Tonner beziffert seine Umsatzeinbußen auf 50 Prozent. "Die Feller kommen zum großen Teil einkaufen, aber die Stammkundschaft aus Richtung Breit und Büdlich fehlt." Ähnlich geht es Claudia Münch von der Bäckerei nebenan. Die Straße ist jetzt enger, aber die Parkmöglichkeiten vor den Geschäften im Ortskern bleiben bescheiden. "Die Situation ist jetzt noch kritischer als vorher", sagt Tonner.
Nicht nur die Straßendecke und die Gehwege werden saniert. Die VG-Werke Schweich legen Versorgungsleitungen in 120 Häuser. Von den sechs vorgesehenen Dorferneuerungsprojekten sind zwei fertig - am Kirchvorplatz und in der Straße "Auf der Insel". Auch Verkehrsberuhigungsmaßnahmen gibt es. Opfer der Straßensanierung ist der Feller Radmarathon. Er fällt 2015 aus Sicherheitsgründen aus, soll aber im Jahr 2016 stattfinden.Extra

1. Bauabschnitt (BA) (Kirchstraße bis Höhe Ruwerer Straße): Seit Sommer unter Verkehr, es fehlt noch die letzte Asphaltschicht. 2. BA (bis Neustraße, Höhe Brückenstraße): Leitungen sind gelegt, Bordsteine gesetzt. Morgen, Donnerstag, soll die Tragschicht aufgebracht werden, bis 20. Dezember Fertigstellung der Gehwege geplant. 3. BA (Neustraße): Beginn 2015, Fertigstellung 1. bis 3. BA im Herbst 2015 geplant. Fortsetzung Ausbau L 150 Richtung Fastrau: Ist im Doppelhaushalt 2014/2015 des Landes noch nicht enthalten. Der Landesbetrieb Mobilität Trier ist aber optimistisch, die Arbeiten 2016 fortsetzen zu können. Fertigstellung könnte im Jahr 2018 sein. alf

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort