Schulden der VG Thalfang steigen weiter

Thalfang · Die Fraktionen im VG-Rat Thalfang wollen weiter nach Sparmöglichkeiten zu suchen. Eine Erhöhung der Umlage lehnen sie aber ab, weil damit die Belastung der Ortsgemeinden weiter ansteige. Die Finanzlage hat sich weiter verschlechtert. Den Haushalt 2015 der VG hat der Rat einstimmig verabschiedet.

Thalfang. Kein Geld und Appelle zur Sparsamkeit - die finanzielle Situation der VG Thalfang bleibt prekär. Trotz einer steigenden Verschuldung haben alle Parteien und Gruppierungen in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats dem Haushaltsplan der VG Thalfang am Erbeskopf für 2015 zugestimmt.
Im kommenden Jahr steigen die Liquiditätskredite um 453 441 Euro auf 8 399 180 Millionen Euro, die Investitionskredite um 1 133 553 Euro auf 7 184 372 Euro.
Hier schlagen die ersten Sanierungsarbeiten an der Thalfanger Realschule plus zu Buche: 1 213 000 Euro sind 2015 dafür eingeplant. Der zweite dicke Posten sind neue Feuerwehrfahrzeuge für Malborn und Immert für 190 000 Euro sowie die Umstellung der Wehren auf Digitalfunk für 40 770 Euro.
Insgesamt investiert die Verbandsgemeinde im kommenden Jahr 1 734 725 Euro, denen Einzahlungen in Höhe von 321 199 Euro gegenüberstehen. Trotz eines nicht ausgeglichenen Haushalts erfülle der Rat seine Pflichtaufgaben und finanziere der Feuerwehr Malborn das benötigte Fahrzeug, sagt SPD-Sprecher Detlef Jochem.
"Wir lehnen das nicht ab, so wie es der Kreis bei der Übernahme der Realschule Plus praktiziert hat", sagt er. Jochem verwies auch auf den kommunalen Entschuldungsfonds des Landes, bei dem die VG im Haushaltsjahr 2013 nicht die vereinbarten Maßnahmen zur Konsolidierung erbringen konnte. "Es wäre fatal, wenn wir die Landeszuwendung in Höhe von 178 000 Euro nicht erhalten würden oder sogar von der Teilnahme am Entschuldungsfonds ausgeschlossen würden."
Andreas Vochtel von der CDU sagte, der Haushalt sei knapp bemessen. Weitere Einsparungen seien nur durch Verringerung der Lebensqualität der Bürger möglich. Anton Göppert von den Freien Wählern begrüßte für seine Fraktion die Einsparpotenziale, die von der Verwaltung aufgezeigt worden sind wie Synergieeffekte durch engere Zusammenarbeit im Tourismusbereich, Privatisierung des Thalfanger Wellnessbades oder die Reduzierung der Umlage an den Zweckverband Erbeskopf.
Stephan Müller von der neuen Liste lehnte wie auch andere Sprecher eine Erhöhung der VG-Umlage, die derzeit 35 Prozent beträgt, ab. "Dies ginge nur auf Kosten unserer Ortsgemeinden, die haben selbst hart genug zu kämpfen."
Werner Breit von der FDP machte diesbezüglich jedoch die Einschränkung, dass die Teilnahme der VG am Entschuldungsfonds gesichert bleiben muss. "Sollte der hierfür notwendige Konsolidierungsbeitrag nicht auf anderem Weg erreichbar sein, darf eine Erhöhung der Umlage kein Tabu sein."
Zudem regt er an, über eine Fusion von Ortsgemeinden nachzudenken, um den Verwaltungsaufwand zu reduzieren. Der erste Beigeordnete Burkhard Graul, der für den erkrankten VG-Bürgermeister Marc Hüllenkremer die Sitzung führte, zog ein positives Fazit der Haushaltsberatungen.
Alle Gruppierungen würden die Konsolidierung mittragen und seien sich einig, die VG-Umlage nicht zu erhöhen. Graul: "Trotz schlechter Finanzen kann sich unsere VG sehen lassen, wir haben viel, was andere Kommunen nicht haben."Extra

Entwicklung der Liquiditätskredite VG Thalfang: 2013: 7 574 739,99 Euro 2014: 7 945 739,99 Euro 2015: 8 399 180,99 Euro Entwicklung der Investitionskredite: 2013: 4 294 105,47 Euro 2014: 6 050 819,38 Euro 2015: 7 184 372,38 Euro

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort