Geschichten "vu gester bis haett"

Dülmen/Wallendorf · Seit rund 55 Jahren lebt der Theologe Bernhard Arens nicht mehr in seinem Heimatort Wallendorf. Doch die Liebe zu seiner Heimat hat ihn veranlasst, eine Chronik des deutsch-luxemburgischen Grenzdorfes zu verfassen. Der TV hat sich mit ihm darüber unterhalten.

 Fünf Jahre lang hat der gebürtige Wallendorfer Bernhard Arens an der Chronik seiner Heimatgemeinde gearbeitet. Herausgekommen ist ein Werk von 500 Seiten mit rund 1000 Fotos. Foto: Privat

Fünf Jahre lang hat der gebürtige Wallendorfer Bernhard Arens an der Chronik seiner Heimatgemeinde gearbeitet. Herausgekommen ist ein Werk von 500 Seiten mit rund 1000 Fotos. Foto: Privat

Dülmen/Wallendorf. "Es ist ein Geschenk des Himmels, dass wir leben", sagt der 55-jährige Bernhard Arens und meint damit seine Kindheitserlebnisse während des Zweiten Weltkriegs. "Zwei Mal war Wallendorf quasi an vorderster Front, der Krieg hat alles zerstört." Gemeint sind damit der 10. Mai 1940, als über die Sauerbrücke der Einmarsch ins neutrale Luxemburg und von dort aus weiter nach Frankreich großes Unheil über das Dorf brachte, und die Endphase des Krieges, als das Dorf bei schweren Kämpfen völlig zerstört wurde.Schon als Kind wollte Bernhard Arens immer ein Buch schreiben. Es dauerte aber bis zu seiner Pensionierung, ehe es dann tatsächlich so weit war. All die Jahre war er, der heute im Münsterland lebt, regelmäßig an der Sauer zu Besuchen bei der Familie. Das Eifeler Platt hat er nie verlernt. Und genau das, so sagt er, habe ihm bei seiner Arbeit an der Chronik geholfen. "Ich bin zwar schon lange weg von daheim, aber sobald ich Platt spreche, bin ich wieder da. Bei meinen Recherchen hat das Türen und Herzen geöffnet." Die Wallendorfer vertrauten ihm, erzählten von ihren Erlebnissen, übergaben ihm ganze Fotoalben. "Die Leute waren unwahrscheinlich motiviert", berichtet Arens und lobt dabei auch den guten Zusammenhalt im Dorf und über die Sauer hinweg. "Für uns war das nie eine Grenze. Es war ganz natürlich, darüber zu gehen." Und so kommt es, dass neben 36 weiteren Personen auch der frühere luxemburgische Premierminister Jean-Claude Juncker einen Artikel zur Wallendorfer Chronik beigetragen hat. wiwExtra

Insgesamt auf knapp 500 Seiten mit etwa 1000 Fotos hat Arens Informationen zusammengetragen aus den Bereichen Geschichte, Geologie, Flora, Fauna und natürlich auch zum Thema Wallendorfer Platt. Das Buch "Wallendorf - Geschichte(n) erlebt und erzählt" ist erhältlich im Buchhandel oder über die Homepage der Gemeinde unter der folgenden Adresse: wallendorf-eifel.de

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