Neuer Anlauf für umstrittene Bebauung

Wittlich · Erst Schulstandort, dann provisorischer Parkplatz, für den es Pläne vom Seniorenheim bis zum Rathausneubau gab: Das städtische Grundstück in der Karrstraße soll seit mehr als zehn Jahren bebaut werden. Den Stadtrat beschäftigt jetzt ein Vorschlag für Wohnen und Parken. Das Thema ist strittig.

 Teils Stellplätze, teils attraktivere Gestaltung, teils Wohnbebauung: Das sind die aktuellen Wünsche für den Parkplatz Karrstraße. TV-Foto: Klaus Kimmling

Teils Stellplätze, teils attraktivere Gestaltung, teils Wohnbebauung: Das sind die aktuellen Wünsche für den Parkplatz Karrstraße. TV-Foto: Klaus Kimmling

Wittlich. Dort wo einst die Markusschule stand, ist seit 2001 viel Platz für städtebauliche Träume. Nach dem Abriss der ehemaligen Schule, die bis 1983 von der Stadtverwaltung genutzt wurde, besitzt die Stadt in zentraler innerstädtischer Lage ein 2800-Quadratmeter-Grundstück, das die Gemüter erregt. Die einen wollen es städtebaulich entwickeln, sprich bebauen, die anderen wollen es als Parkplatz für die Innenstadt erhalten.
Bisherige Pläne für das Grundstück hatten keinen Erfolg: Weder das Seniorenheim noch der Rathausneubau oder die Wohnanlage mit 50 Einheiten sind Realität geworden. Gefreut hat das die Bebauungsgegner, die die Parkplätze für überlebenswichtig für den städtischen Einzelhandel halten und 2011 zur Unterschriftenaktion "Rettet den Parkplatz Karrstraße" aufgerufen haben. Mehr als 2500 Menschen haben unterzeichnet. Zwischenzeitlich gab es auch Initiativen, den Platz an sich attraktiver zu gestalten: mit Begrünung, Sitzgelegenheiten und womöglich einer kleinen Markthalle. Dazu reichte die FWG 2009 einen Antrag ein. Beraten hat der Stadtrat weder 2009 noch in einem Folgeversuch 2013 über diesen Antrag sondern ihn mehrheitlich von der Tagesordnung abgesetzt.
Zwischenzeitlich wurde 2012 schon einmal ein Entwurf des Architekturbüros Russell-Koglin öffentlich vorgestellt. Der Plan beinhaltete 22 Wohnungen und eine Tiefgarage mit 44 Stellplätzen sowie 25 oberirdischen Stellplätzen. Einen Investor gab es auch schon: Die Firma Herlach aus Morbach, die unter anderem das Lieserdomizil, die Eigentumswohnanlage an der Feldstraße, gebaut hat. Die Pläne waren Teil der Einwohnerversammlung im Februar 2013. Einen politischen Auftrag gab es aber nicht.

Notwenige Stellplätze erhalten


Nun versucht es die FDP mit einem Antrag. Darin wird einerseits der Erhalt der Parkplätze gewünscht andererseits eine Wohnbebauung mit Ladenlokal und Tiefgarage vorgeschlagen. Darüber wurde zwischenzeitlich nicht öffentlich diskutiert. Ergebnis ist folgender Beschlussvorschlag für die Stadträte:
1. Erhalt der Anzahl der notwendigen genutzten Stellplätze.
2. Schaffung eines attraktiven innerstädtischen Platzes mit Aufenthaltsqualität.
3. Nutzung einer Teilfläche mit innerstädtischem Wohnen in Verbindung mit der Schaffung einer Tiefgarage.
Stimmt der Stadtrat in seiner öffentlichen Sitzung am heutigen Donnerstag, 18. Dezember, ab 18 Uhr in der Synagoge zu, soll die Verwaltung die Entwicklung des Bereiches vorantreiben und "die weiteren Schritte zur Entwicklung der Flächen" einleiten.

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