Investorengruppe will Dauner Sprudel kaufen

Daun · Eine Lösung für den Fortbestand des zahlungsunfähigen Getränkeproduzenten Dauner Sprudel scheint in greifbare Nähe gerückt zu sein. Eine Gruppe von Investoren hat nach Angaben des Insolvenzverwalters schriftlich Interesse bekundet, das Unternehmen zu übernehmen.

 Eine Rettung des Dauner Sprudels scheint möglich: Eine Investorengruppe hat für den insolventen Betrieb in unmittelbarer Nähe des Kurparks Daun ein Kaufangebot auf den Tisch gelegt. TV-Archiv/ Foto: Helmut Gassen

Eine Rettung des Dauner Sprudels scheint möglich: Eine Investorengruppe hat für den insolventen Betrieb in unmittelbarer Nähe des Kurparks Daun ein Kaufangebot auf den Tisch gelegt. TV-Archiv/ Foto: Helmut Gassen

Daun. Endgültig gerettet ist er noch nicht, der Dauner Sprudel, für den im Oktober vergangenen Jahres Insolvenz beantragt worden war (der TV berichtete mehrfach). Aber es gibt ein Kaufangebot für das mehr als 110 Jahre existierende Traditionsunternehmen, wie der Insolvenzverwalter, der Dauner Rechtsanwalt Hans-Albrecht Brauer, bestätigt. "Die Offerte liegt mir seit Mittwoch schriftlich vor, und ich gedenke, es anzunehmen", kündigt Brauer an, der den möglichen Kaufpreis nicht nennen will.
Betrieb läuft im Februar weiter


Die Investoren sind nach seinen Angaben nicht aus der Region und wollen den Sprudel bei positivem Ausgang der nun beginnenden Verhandlungen am 1. März übernehmen. "Bis dahin führe ich den Betrieb weiter", sagt der Insolvenzverwalter. Der Februar werde genutzt, um einen Vertrag mit der Gruppe, die ihm "sehr seriös erscheint", auszuhandeln. In den vergangenen Jahren waren mehrere Versuche, das Unternehmen neu zu strukturieren, nicht von Erfolg gekrönt.
Laut der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten ist der Absatz von einst mehr als 20 Millionen Abfüllungen pro Jahr auf 14 Millionen zurückgegangen. "Der Investorengruppe ist bewusst, was auf sie zukommt", sagt der Insolvenzverwalter. "Sie ist sich also im Klaren darüber, dass es mit dem Kaufpreis allein nicht getan ist, sondern auch in den Betrieb investiert werden muss."
Bedauern bei Dogterom



Die Zahl der Mitarbeiter ist von 32 zum Zeitpunkt der Insolvenzanmeldung auf aktuell 23 gesunken. "Fünf Beschäftigten habe ich gekündigt und zudem auslaufende Verträge nicht verlängert", sagt Brauer. Er hofft, dass die möglichen neuen Besitzer "damit zufrieden sind und diese Arbeitsplätze erhalten bleiben können".
Nicht mehr an Bord ist Robert Dogterom. Er hatte - laut Insolvenzverwalter als "Interims-Geschäftsführer" - seit gut einem halben Jahr die Geschicke des Sprudels mitgesteuert. Ein Zeitraum, in dem er nach eigenem Bekunden "mit Herz und Seele dabei war und eine enge Beziehung zur Belegschaft geknüpft hat." Deshalb bedauert der Niederländer, in der Region unter anderem bekannt als früherer Geschäftsführer des Ferienparks in Gunderath, und seit vielen Jahren in der Eifel beheimatet, dass er "eine tragfähige Lösung für einen erfolgreichen Fortbestand des Unternehmens nicht mehr habe bis zum Ende begleiten können".
Er wünsche dem Dauner Sprudel im Interesse der Belegschaft und des Standorts eine erfolgreiche Zukunft. Aber wer hat ihn am Mittwoch von seinen Aufgaben entbunden? "Das war ich, und zwar auf Wunsch der Investorengruppe", klärt der Insolvenzverwalter auf.

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