Einmal stechen, zweimal helfen

Bitburg · Junge Menschen zur Blutspende und zur Typisierung zu motiveren - das ist das Ziel des DRK-Blutspendedienstes West und der Stefan-Morsch-Stiftung. Zusammen mit den DRK-Ortsvereinen werden deshalb Blutspendetermine angeboten, bei denen auch die Gelegenheit besteht, sich als Stammzellenspender registrieren zu lassen - so auch am Mittwoch, 4. Februar, in Bitburg.

Bitburg. "Blutspender helfen Leukämiepatienten" - so heißt die Kooperation des DRK-Blutspendedienstes West und der Stefan-Morsch-Stiftung, Deutschlands ältester Stammzellspenderdatei. Durch die gemeinsamen Aufrufe kommen nicht nur neue Blutspender zu den DRK-Ortsvereinen. Im vergangenen Jahr wurden knapp 10 000 neue potenzielle Lebensretter in der Datei der Stefan-Morsch-Stiftung registriert.
Auch am Mittwoch, 4. Februar, von 16.30 bis 20.30 Uhr, sollen junge Menschen aus der Eifel im Europäischen Berufsbildungswerk in Bitburg motiviert werden, Blut zu spenden und sich als Stammzellspender für Leukämie- und Tumorkranke bei der Stefan-Morsch-Stiftung registrieren zu lassen.
Die Gründe für die Zusammenarbeit des DRK und der Stammzellspenderdatei: Ist ein Mensch an Leukämie erkrankt, kann er durch eine Blutstammzelltransplantation vielleicht geheilt werden. Deshalb wirbt die Stefan-Morsch-Stiftung seit fast 30 Jahren für eine Registrierung als Stammzellspender. Blutspender sind aber ebenso wichtig für Menschen, die an Blutkrebs erkrankt sind: Bis ein passender Stammzellspender gefunden wird, benötigt der Patient oft Bluttransfusionen. Denn er muss sich vor der Transplantation einer Chemotherapie oder Bestrahlung unterziehen. Dadurch wird das blutbildende System größtenteils oder auch ganz ausgeschaltet. Nach der Transplantation kann es zwei bis drei Wochen dauern, bevor die blutbildenden Stammzellen ihre Arbeit aufnehmen. In dieser Zeit benötigt der Patient wieder Blutpräparate - manchmal sogar täglich.
Stefan Morsch aus dem Kreis Birkenfeld starb 1985, 16 Jahre alt, an Leukämie. Viele Menschen sammelten damals Geld, um ihm eine Knochenmarkspende zu ermöglichen. Sie konnte ihm nicht mehr helfen. Stefans Eltern gründeten darauf hin die nach ihrem Sohn benannte Stiftung. Sein Vater Emil Morsch, Vorstandsvorsitzender: "Kein Leukämiepatient kann transplantiert werden, ohne dass es genügend motivierte und engagierte Blutspender gibt." Der DRK-Blutspendedienst und die Stiftung verweisen dabei auf die Folgen des demografischen Wandels: Die steigende Lebenserwartung und das Ausscheiden von Spendern aus Alters- und Gesundheitsgründen wirken sich in großem Umfang auf den Bedarf an Blutkonserven aus. Deshalb sei es wichtig, junge Menschen über das Thema Blut- und Stammzellspende zu informieren. red
Extra

Blutspender, die sich typisieren lassen wollen, bekommen ein Röhrchen Blut - knapp einen Fingerhut voll - zusätzlich abgenommen. Dieses Röhrchen geht dann zur Analyse ins Labor der Stefan-Morsch-Stiftung. Die Gewebemerkmale werden dort registriert und anonymisiert an das deutsche Zentralregister (ZKRD) weitergegeben, wo sie für weltweite Suchanfragen zur Verfügung stehen. Als Stammzellspender kann sich jeder gesunde Erwachsene zwischen 18 und 40 Jahren kostenlos registrieren lassen. Bei der Blutspende sind die Altersgrenzen anders: Neuspender dürfen nicht älter als 68 Jahre sein. red Weitere Informationen, zum Beispiel über Ausschlusskriterien, gibt es im Internet unter <%LINK auto="true" href="http://www.stefan-morsch-stiftung.de" class="more" text="www.stefan-morsch-stiftung.de"%> oder unter <%LINK auto="true" href="http://www.blutspendedienst-west.de" class="more" text="www.blutspendedienst-west.de"%>

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