Schau der Superlative geht zu Ende

Wittlich · Die Ausstellung mit Werken aus der Sammlung von Friedel Drautzburg endet am Wochenende. Die Bilanz ist positiv: 2000 Besucher kamen zu der Schau, die im Sommer vergangenen Jahres eröffnet wurde.

Wittlich. Die Ausstellung "Kunst & Politik - die Sammlung Friedel Drautzburg" hat seit ihrer Eröffnung am 10. August 2014 über 2000 Besucher nach Wittlich gelockt, wie Elke Scheid vom Kulturamt mitteilt. Am Samstag, 31. Januar, wird sie zum letzten Mal zu sehen sein. Die Finissage ist um 17 Uhr in der Städtischen Galerie im Alten Rathaus in Wittlich. Der Sammler Friedel Drautzburg, der Kurator Richard Hüttel und Bürgermeister Joachim Rodenkirch werden ein Resümee der Schau ziehen.
Arbeiten von Schülern


Ihr Thema ist die politische Kunst der 1960er und 1970er Jahre in der Bundesrepublik Deutschland. In einem kleineren Teil sind Werke von Künstlern aus der ehemaligen DDR nach 1990 zu sehen. Besonders in den 1960er und 1970er wurde von Studenten und Intellektuellen vieles in Frage gestellt, wie die Werte und Normen in Politik und Gesellschaft, Kunst, Musik und Literatur, und vor allem die Fragen nach Toleranz, Offenheit und Freiheit sowie soziale Sicherheit für jedermann.
Künstler wie Joseph Beuys, Wolf Vostell, Klaus Staeck und Günther Uecker revolutionierten die Kunst und provozierten mit ihren Arbeiten und politischen Aktionen. Der in Wittlich geborene Friedel Drautzburg betrieb in diesen Jahren in Bonn eine Kneipe und hatte viele Kontakte in die Künstlerszene. Dabei sammelte er viele Kunstwerke. Erstmals stellte er im August vergangenen Jahres ausgewählte Werke seiner vielfältigen Sammlung in Wittlich aus. Zur Finissage werden nicht nur die Werke aus der Drautzburg-Sammlungn zu sehen sein, sondern auch Arbeiten von Schülern aus Wittlich, die nach einem Besuch der Ausstellung selbst kreativ geworden sind. Ihre Werke sind ab 27. Januar ebenfalls im Alten Rathaus ausgestellt.
Das Rahmenprogramm der vergangenen Monate war umfangreich, unter anderem zählten Podiumsdiskussionen mit Künstlern und eine Studienreise nach Berlin dazu, an der 50 Interessierte teilnahmen, teilt Elke Scheid mit. Außerdem gab es 33 Gruppenführungen. Aber die Ausstellung birgt noch weitere Rekorde: "Seit der standardisierten Besucherzählung 2010 wird es die am drittbesten besuchte Ausstellung sein", sagt Scheid. Spitzenreiter war die Ausstellung mit Werken des Wittlicher Künstlers Hans Scherl im Jahr 2010, gefolgt von der Pestausstellung 2013.
Vernissage auf dem Marktplatz


"Besucherrekord überhaupt war die Vernissage zur Ausstellung "Kunst & Politik - die Sammlung Friedel Drautzburg" , als das Alte Rathaus zu klein wurde und wir mit über 300 Besuchern auf den Marktplatz ausweichen mussten, Klaus Staeck als Laudator zog natürlich Kunstinteressierte von außerhalb an", sagt Scheid.
Was gibt es als nächstes zu sehen? "Eine feine Fotoausstellung mit Stephen Levines Arbeiten unter dem Titel "Ein Tag in Brooklyn"", verrät Elke Scheid.
Levine hat die sogenannten "Lubawitschern" im Crown Heights-Viertel in Brooklyn in New York besucht. In Brooklyn leben die meisten der 1,54 Millionen Juden New Yorks. Ein Sechstel der Haushalte ist jüdisch. Die "Lubawitscher" sind eine Gemeinschaft des orthodoxen Judentums chassidischer Prägung. Hier haben sich die orthodoxen Lubawitscher Juden eine kulturelle Insel geschaffen, die von den Traditionen des osteuropäischen Judentums geprägt ist.
Levine hatte die Möglichkeit, einen besonderen Tag, die Übergabe einer Thorarolle, miterleben und fotografieren zu dürfen. Dabei entstanden ungewöhnliche Eindrücke eines Lebens aus scheinbar vergangener Zeit von hoher Aktualität.
Diese Ausstellung wird am 1. März eröffnet und bis zum 2. August zu sehen sein.

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