Trecker müssen B 50 neu ab sofort meiden - Landwirte verärgert

Platten · Der Anschluss der B 50 neu an die A 60 ist für die Landwirte um Platten und Altrich ein Rückschritt. Sie durften bislang mit ihren landwirtschaftlichen Maschinen auf einem Teilabschnitt fahren. Das geht nun nicht mehr, da die Straße inzwischen eine Kraftfahrstraße ist.

 Auf Traktoren wie diesem will John Deere seine Händler in Bitburg schulen. TV-Foto: Klaus Kimmling

Auf Traktoren wie diesem will John Deere seine Händler in Bitburg schulen. TV-Foto: Klaus Kimmling

Platten. Vor wenigen Wochen war es soweit: Die bereits teilweise fertiggestellte und für den Verkehr geöffnete B 50 neu wurde an das Autobahnkreuz Wittlich und damit an die A 60 angeschlossen. Was zu dem Zeitpunkt mit viel Prominenz gefeiert wurde, stellt sich nun als Nachteil für die Landwirte heraus. Denn mit dem Anschluss an die A 60 wurde die B 50 neu mit Wirkung ab dem 6. Januar in ihrer Nutzung beschränkt. Da sie künftig als Kraftfahrstraße vorgehalten werden soll, sind weder Fußgänger, Fahrradverkehr noch motorisierte Fahrzeuge mit einem Tempo von unter 60 Kilometer pro Stunde erlaubt.

Das ist aber ein K.o.-Kriterium für viele landwirtschaftliche Maschinen, die nicht so schnell fahren können. Der Plattener Gemeinderat diskutierte das Thema. Ein entscheidendes Argument für den Bau der B 50 neu war nämlich auch die Entlastung Plattens vom Lastwagen-Verkehr. Der kann die B 50 neu nutzen. Traktoren müssen allerdings wieder durch Platten fahren.

Alfons Kuhnen, Ortsbürgermeister von Platten, sagt: "Ich wurde von Landwirten darauf aufmerksam gemacht. Es gibt Landwirte, die Flächen im Umfeld von Platten, in der Walholzer Flur, besitzen. Die sind bislang über die bereits teilweise geöffnete B 50 neu bei Altrich-Neuhof aufgefahren. Dadurch wurden Platten und Osann-Monzel geschont." Tatsächlich gehe es nur um eine Strecke von etwa 400 Metern. Das erläutert auch einer der betroffenen Landwirte. Man könne doch eine der drei Spuren des Abschnitts zwischen dem Kreisel Wengerohr und der Abfahrt Altrich für landwirtschaftliche Maschinen freigeben, fordert er. Dabei gehe es nicht darum, viele Kilometer Umweg zu sparen, sondern die Orte zu umfahren und sie nicht mit Lärm zu belästigen. Auch Christian Graf, Landwirt in Altrich, würde es begrüßen, wenn die B 50 in diesem Abschnitt wieder befahrbar wäre.
Ortsbürgermeister Kuhnen hat deshalb eine Anfrage an die Kreisverwaltung und an den dafür zuständigen Landesbetrieb Mobilität in Trier gestellt.

Hans-Michael Bartnick vom LBM erklärt, dass seine Behörde die jeweils dritte Spur nicht für den landwirtschaftlichen Verkehr freigeben könne. Der neu gebaute Abschnitt der B 50 neu sei als Kraftfahrstraße vorgesehen. Eine Anordnung der Kreisverwaltung sei erfolgt, um durch Ausschluss der sogenannten "Langsamverkehre" (Radfahrer, Fußgänger, Fahrzeuge unter 60 Kilometer pro Stunde) die Sicherheit und Ordnung aufrechtzuerhalten. Für Verkehrsteilnehmer, die die Straße nicht befahren können, seien andere Straßen vorhanden und deren Benutzung auch zumutbar.Extra

Die B 50 neu ist Teil eines Straßenbauprojekts, das Eifel und Hunsrück miteinander verbinden soll. Sie führt auf den noch in Bau befindlichen Hochmoselübergang, zwischen Ürzig und Zeltingen-Rachtig. hpl

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