Führungspersonal fehlt: Wehren gehen zusammen

Welschbillig · Ohne Wehrführer kann es keine Feuerwehr geben. Weil sich in zwei Ortsteilen in Trier-Land niemand für dieses Amt findet, stehen Fusionen mit den Wehren der Hauptorte an. In den Verbandsgemeinden Schweich und Ruwer sind bisher noch alle Positionen besetzt.

Welschbillig. Mit elf ist die Zahl der Ortsgemeinden in der Verbandsgemeinde Trier-Land vergleichsweise gering. Die nördlichen Nachbarn aus der Verbandsgemeinde Bitburger Land bringen es auf 72 Gemeinden. Die Südeifeler haben jedoch nur gut 60 Feuerwehren. Unter anderem, weil die drei Gemeinden Halsdorf, Stockem und Enzen seit Jahren eine gemeinsame Feuerwehr haben.30 Enheiten in Trier-Land


Aufgrund der vielen Mehrortgemeinden mit teils sehr großen Gemeindeteilen in Trier-Land ist Wehrleiter Jürgen Cordie der Chef von derzeit 30 Feuerwehren - Tendenz abnehmend.
Gleich zwei Wehren weniger wird es in Zukunft geben, die bei Einsätzen als eigenständige Truppe alarmiert werden. Die Wehren aus Langsur-Grewenich (neun Aktive) und Welschbillig-Hofweiler (15 Aktive) werden seit Jahresbeginn von den Chefs der Wehr Langsur beziehungsweise Welschbillig geleitet. Nach Auskunft der Verbandsgemeindeverwaltung Trier-Land war es nicht gelungen, Wehrführer oder Stellvertreter zu finden. Lange Zeit hat es auch ausgesehen, als ob die 13 Mitglieder der Wehr aus dem Welschbilliger Ortsteil Ittel ebenfalls den Welschbilliger Wehrführer als Chef bekommen. Doch am heutigen Donnerstag wählen sie eine neue Wehrleitung.
Johanna Fox, Sprecherin der VG-Verwaltung Trier-Land, kann auf Anfrage nicht sagen, wer dieses Amt übernehmen wird. In der Versammlung würden Bewerber vorgeschlagen. Würde sich kein Kandidat finden, würden die Itteler so wie die Hofweiler in der Welschbilliger Wehr aufgehen.
Die entsprechenden Beschlüsse haben die beiden betroffenen Ortsgemeinderäte bereits im Dezember gefasst. Nun muss der Verbandsgemeinderat Trier-Land entscheiden. Denn die VG ist gesetzlich zuständig für den Brandschutz innerhalb der Verbandsgemeinde. Wie dieser Zusammenschluss der Wehren umgesetzt werden soll, steht nach Auskunft der VG-Pressesprecherin nicht fest. Fox geht davon aus, dass Veränderungen bei der Einsatztaktik durch die Verringerung der Anzahl der Wehren nicht zu erwarten sind.
Bleibt die Frage, warum es immer schwerer wird, Führungspersonal zu finden. Eine einfache Antwort gibt es nicht, sagt Klaus Raskob. Er ist stellvertretender Wehrleiter in der Verbandsgemeinde Ruwer. Der Kaseler erinnert daran, dass inzwischen auch die Chefs der Ortswehren und deren Stellvertreter eine besondere Ausbildung brauchen. Die findet bei der Feuerwehr- und Katastrophenschutzschule Rheinland-Pfalz in Koblenz statt und dauert zwei Wochen. Nicht jeder Arbeitnehmer wird für diese Zeit von seinem Chef freigestellt. Dann muss sich die angehende WehrFührungskraft Urlaub nehmen.Meinung

Testfall für die Zukunft
Die Welt in Grewenich oder Hofweiler wird nicht untergehen, wenn in diesen beiden Dörfern keine eigenständigen Feuerwehreinheiten mehr existieren. Denn es bleibt dabei, dass es dort engagierte Feuerwehrleute gibt, die sich auch jenseits des Brandschutzes engagiert haben und engagieren werden. Wie Feuerwehr auch ohne Ortswehr laufen kann, zeigen Stockem, Enzen und Halsdorf in der Eifel, die seit 1907 gemeinsame Sache machen. Und das erfolgreich. Das nun anstehende Zusammengehen von Wehren in der VG Trier-Land kann - wenn man es halbwegs geschickt anstellt - beispielhaft sein. Beispielhaft dafür, wie bei zurückgehenden Mitgliederzahlen dennoch der Brandschutz heimatnah gewährleistet werden kann. Es ist somit ein Testfall für die Zukunft. h.jansen@volksfreund.deExtra

VG Schweich: Nach Auskunft von Wehrführer Alexander Loskyll sind in der Verbandsgemeinde Schweich derzeit in allen 22 Feuerwehren der VG die Positionen des Wehrführers besetzt. In vier Wehren ist die Position des Stellvertreters nicht besetzt, da bei dem zur Verfügung stehenden Personal die erforderliche Mindestausbildung für diese Tätigkeit aktuell noch fehlt oder unvollständig ist. VG Ruwer: Derzeit keine Personalprobleme vermeldet Christian Kühn, Wehrleiter VG Ruwer. Erst kürzlich habe es mehrere Wahlen von Feuerwehrchefs gegeben. Dadurch sei teilweise ein Generationswechsel vollzogen worden. Insgesamt gibt es 20 Wehren in der VG. har

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