SPD setzt mit Astrid Schmitt auf Kontinuität

Strohn/Daun/Kirchweiler · Keine Überraschung: Wie erwartet hat die SPD im Kreis Vulkaneifel Astrid Schmitt als Direktkandidatin für die Landtagswahl 2016 nominiert. Die 55-Jährige aus Kirchweiler vertritt den Wahlkreis seit 1996 in Mainz. Ersatzkandidat ist Carsten Ganser aus Feusdorf.

 Der erneute Einzug in den Landtag ist das Ziel von Astrid Schmitt für 2016. Ersatzkandidat ist Carsten Ganser aus Feusdorf.

Der erneute Einzug in den Landtag ist das Ziel von Astrid Schmitt für 2016. Ersatzkandidat ist Carsten Ganser aus Feusdorf.

Foto: Stephan Sartoris

Strohn/Daun/Kirchweiler. Die Wahlkreiskonferenz des SPD-Kreisverbands Vulkaneifel hat gerade begonnen, da gibt es für die Genossen erst einmal einen "Weckruf": Die Mikrofonanlage im Strohner Bürgerhaus ist noch nicht richtig eingestellt, schrille Töne strapazieren das Gehör der etwa 50 Sozialdemokraten. Aber Hilfe ist nah: Der SPD-Landesvorsitzende und Infrastrukturminister Roger Lewentz nimmt sich des Mikros an - Problem gelöst. Wenn es nur so leicht wäre, bei der Landtagswahl im kommenden Jahr die sozialdemokratische Erfolgsgeschichte fortzuschreiben! Seit 1991 ist die SPD in Rheinland-Pfalz in der Regierungsverantwortung, in Koalitionen einst mit der FDP und heute mit den Grünen sowie fünf Jahre allein. Derzeit aber liegt die Partei in den Umfragen hinter der CDU. Es könnte spannend werden, ob die SPD es schafft, nach dann 25 Jahren an der Macht 2016 weiter zu regieren. Fast 20 Jahre dieser Zeit hat Astrid Schmitt als Abgeordnete inzwischen miterlebt, seit 1996 sitzt sie im Parlament in Mainz. Zehn Jahre war sie Vorsitzende des Haupt- und Finanzausschusses des Landtags, seit 2011 ist sie stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion. 2001 holte sie als Wahlkreis-Kandidatin 40 Prozent der Stimmen, ein einmaliges Ergebnis im meist schwarz dominierten Kreis Vulkaneifel. Aber ihrem Dauerrivalen Herbert Schneiders, der 2016 nicht mehr antritt, bei vier Landtagswahlen das Direktmandat abzujagen, hat sie nicht geschafft.
Die Galionsfigur der Kreis-SPD will es dennoch ein weiteres Mal wissen, Konkurrenz gibt es keine: Astrid Schmitt wird bei der Konferenz in Strohn als Direktkandidatin für die Landtagswahl 2016 vorgeschlagen. Von 46 Stimmen bekommt die 55-Jährige aus Kirchweiler 41, fünf Mitglieder votieren gegen sie.
Wie bewertet sie das Ergebnis? "Es ist ein ehrliches Ergebnis. Wer klare Positionen vertritt, eckt eben auch mal an und bekommt nicht von allen Parteifreunden Unterstützung."
Als Ersatzkandidat ist Carsten Ganser aus Feusdorf (37 Ja-, acht Nein-Stimmen, eine Enthaltung) gewählt worden. Der 37-Jährige ist in der Vulkaneifel nach eigenem Bekunden ein noch "ziemlich unbeschriebenes Blatt". Hauptberuflich ist Ganser bei der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) beschäftigt.
An einem Tag, an dem 150 Menschen bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kommen, fällt die sonst bei einer solchen Parteiveranstaltung zu erwartende Wahlkampf-Rhetorik moderat aus. SPD-Chef Lewentz räumt Fehler ein, grundsätzlich aber habe die Partei in ihrer bisherigen Regierungszeit "dem Land eine gute Handschrift gegeben. Wir haben keine Angst, uns den Wählern zu stellen." Und Angst vor der CDU müsse die SPD erst recht nicht haben, auch wegen einer "starken Frau", der Ministerpräsidentin Malu Dreyer.Extra

Neuwahl des Kreisvorstands: Astrid Schmitt, seit 2003 in diesem Amt, ist als Vorsitzende des SPD-Kreisverbands wiedergewählt worden. 40 von 46 Mitgliedern stimmten für sie. Ihre Stellvertreter sind Dieter Demoulin aus Oberbettingen (44 Ja-Stimmen) und Uwe Schneider (34 Ja-Stimmen) aus Gerolstein. Kreisgeschäftsführer ist nun Carsten Ganser aus Feusdorf. sts

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