Schneller Surfen in 11000 Haushalten

Konz/Oberbillig · Fast 11 000 Haushalte im Konzer Vorwahlbereich 06501 erwarten derzeit schnelle Internetzugänge aufgrund der Ausbaupläne der Telekom. Und in Oberbillig verlegt derzeit die Firma Inexio als Vertragspartner der Gemeinde ein leistungsstarkes Glasfasernetz.

 Bohren für mehr Megabit: Kabelarbeiten an der Ecke Bahnhof-/Flurstraße in Oberbillig. TV-Foto: Friedhelm Knopp

Bohren für mehr Megabit: Kabelarbeiten an der Ecke Bahnhof-/Flurstraße in Oberbillig. TV-Foto: Friedhelm Knopp

Foto: Friedhelm Knopp

Konz/Oberbillig. Internet-Silberstreifen am Horizont in zahlreichen Gemeinden der Verbandsgemeinde (VG) Konz. Nach Angaben von VG-Mitarbeiter Alexander Queins wird die Telekom im Vorwahlbereich 06501 rund 45 Kilometer Glasfaser verlegen und dazu modernste Schalt- und Übertragungstechnik installieren. Dadurch steige die Leistung an rund 10 700 Haushaltsanschlüssen in Konz und der VG erheblich. Beim Herunterladen von Daten verdoppele sich das maximale Tempo auf eine Leistung von 100 Megabit pro Sekunde (Mbit/s). Beim Heraufladen soll sich das Tempo sogar auf 40 Mbit/s vervierfachen. Dadurch, so Queins, werde der Austausch von Dokumenten, Fotos und Videos erheblich beschleunigt.
Von dem Ausbau profitierten die Stadt Konz mit Karthaus, Filzen und Könen, sowie die Gemeinden Wiltingen, Kanzem, Tawern mit Fellerich und Wasserliesch. Queins: "Nicht nur Orte in der VG Konz haben den Nutzen, sondern auch andere Gemeinden mit der Vorwahl 06501, wie etwa Igel in der VG Trier-Land."
Unterschiedlich sehe es in Gemeinden außerhalb der 06501-Vorwahl aus: Wellen ist laut Queins bereits gut versorgt. In Wawern und Oberemmel sorgt das Telekommunikationsunternehmen Inexio für den Ausbau. Wiltingen und Kanzem sind in Teilen von RWE-Vodafone ausgebaut worden. Nittel wird vom selben Anbieter komplett versorgt. Unterversorgt sind noch das Neubaugebiet in Temmels sowie Onsdorf, wo sich die Internetnutzer derzeit mit einer Funklösung durch den Anbieter Telecap behelfen.
Schnelles Internet gibt es ab Juli auch in Oberbillig. In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats informierte Ortsbürgermeister Andreas Beiling über den örtlichen Glasfaserausbau durch den saarländischen Vertragspartner Inexio. Deutlich später als geplant hatte das Telekommunikationsunternehmen Mitte Februar mit den Kabelarbeiten an der Einmündung Flur-/Bahnstraße begonnen. Das war rund vier Monate hinter dem ursprünglich vom Oberbilliger Vertragspartner angekündigten Starttermin. Inzwischen ist die Bahnstraße etwa zur Hälfte verkabelt, ein Verteilerkasten entstand, und auch in der Flurstraße hat inzwischen die Kabelverlegung begonnen. Noch bis in den Hochsommer werden sich Bagger und Bohrmaschine durch die Straßen in Oberbillig vorarbeiten.
Als Grund für die erhebliche Verspätung nennt Inexio "Verschiebungen bei anderen Projekten und eine sehr hohe Auftragsbelastung".
Derzeit baue Inexio rund 70 Ortsnetze aus, was jeweils mit aufwändigen Tiefbauarbeiten einhergehe. Inexio sichert zu, dass in Oberbillig bis Juli die neuen Hochleistungsanschlüsse mit 100 Mbit/sec zur Verfügung stehen.Extra

Die neue Technik erklären Anbieter wie Telekom oder Inexio wie folgt: Auf der Hauptstrecke zwischen der Vermittlungsstelle und dem Verteilergehäuse im Ortsbezirk wird das alte Kupferkabel durch ein Glasfaserkabel ersetzt. Ein teures Verfahren, denn ein Kilometer Glasfaserkabel kostet rund 70 000 Euro - doch Glasfaser ist das schnellste Übertragungsmedium. Neue Technik erhalten die grauen Verteilerkästen am Straßenrand, die dann als Mini-Vermittlungsstellen die Verbindung zwischen Glasfaser- und Kupferkabel herstellen. Diese vorhandene Kupferleitung, die vom Verteiler direkt zum Kunden führt, wird mit der sogenannten Vectoring-Technik schneller. Die Vectoring-Technik beseitigt die elektromagnetischen Störungen, die sonst in Kupferleitungen auftreten. Dies führt zu deutlich höherer Geschwindigkeit beim Herauf- oder Herunterladen von Daten. Beim Herunterladen verdoppelt sich die Geschwindigkeit von 50 auf 100 Megabit/Sekunde, beim Heraufladen vervierfacht sie sich von zehn auf 40 Megabit/Sekunde. f.k.

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