Wiener Wein krönt Feller Spektakel

Fell · Weinproben, Musik und Markt: Beim sechsten Feller Maximiner Weinspektakel hat das Erlebnis rund um die jüngsten edlen Tropfen aus Fell, einigen Nachbargemeinden und aus Österreich im Mittelpunkt gestanden. Doch auch das Rahmenprogramm war ansprechend.

 Winzer Franz-Rudolf Meirer (rechts) bietet Gästen beim Feller Maximiner Weinspektakel einen seiner Weine an.

Winzer Franz-Rudolf Meirer (rechts) bietet Gästen beim Feller Maximiner Weinspektakel einen seiner Weine an.

Foto: Katja Bernardy

Fell. Was unterscheidet Feller Wein vom grünen Veltiner aus Österreich? Diese Frage konnten die Gäste am Wochenende im Feller Silvanussaal entweder durch Probieren selbst beantworten oder sich den Unterschied von Michael Martin und Georg Weinwurm aus dem österreichischen Obermannsdorf erklären lassen. "Unser Wein hat eine frische Fruchtigkeit, ist würzig, pfiffig und hat die Spritzigkeit der Wiener", sagte der Winzer vom Martinshof. Den Wiener Schmäh, die Leichtfüßigkeit, schmecke man in den österreichischen Weinen. Der Riesling hingegen sei von Mineralien geprägt, habe viele interessante Richtungen. Die Arbeit in den Steillagen an der Mosel imponiert dem Österreicher. "Alles hügelig, das gibt Adrenalin, wenn man mit dem Schlepper durch die Weinberge, in den blauen Himmel schauend, rauf- und dann wieder runterdüst", glaubt er.
Alles eine Frage der Sicht. Oder bei der Probe des Geschmacks. Während Rita Fritzen aus dem Schwärmen für den grünen Veltiner nicht mehr herauskam, hatte es Alla Hansjosten eine 2014er Spätlese von Rudolf Meirer aus Fell angetan. "So gut, fantastisch", huldigte er. 13 Winzer hatten zur Verkostung eingeladen. Rund 500 Gäste tummelten sich laut Erwin Britz vom Verein Feller Maximiner Wein am Samstagabend im Silvanussaal im Winzerkeller an den Ständen. Der noch junge Verein hatte das zweitägige Fest zum sechsten Mal ausgerichtet und mehr als nur die Verkostung angeboten: Künstler stellten ihre Werke aus, und die Mundartband, das Feller Gäßberchtrio sowie Musiker aus der Region begeisterten die Gäste am Samstagabend mit Musik (siehe Extra). Wer Lust auf Abenteuer hatte, konnte sich am Sonntag von Bänkelsänger Andreas Sittmann auf den Fellerhof entführen lassen. Und wer sich für altes Handwerk, Bauernprodukte und historische Traktoren interessierte, konnte über den Markt hinter der Alten Schule schlendern. Dass statt 30 nur zehn Stände aufgebaut waren, war dem verregneten Frühlingstag geschuldet. Einer der Standbetreiber, die Regen und grauem Himmel trotzten, war der Seiler Dietmar Hennchen. An der 80 Jahre alten Maschine seines Onkels drehte der Oberalber (Landkreis Kusel) Springseile.
Wetterunabhängig ging es am Nachmittag im Silvanussaal mit der zweiten Weinverkostung weiter. Fazit: Winzer und Gäste waren zufrieden. "Es war ein Feuerwerk der Impressionen", resümierte der Vereinsvorsitzende Harald Schmitt.
Die beiden Österreicher Winzer werden bald wiederkommen - die Steillagen haben es ihnen angetan.
Extra

Diese Weingüter machten mit: Gerhard Kronz, Franz-Rudolf Meirer, Alfons Rohles, Krämer-Lorscheider (alle Fell); erstmals die Weingüter Kiebel aus Farschweiler, Jostock-Lammers & Sohn und Heinz Schneider aus Leiwen, Burgkeller, Hansjosten, Ulrich Heinen und Jung aus Longuich sowie die beiden Weingüter Römerhof und Weich aus Riol. Diese Musiker machten mit: Gäßberchtrio (Detlef Dewald, Reiner und Valentin Krämer), Mätti Löw, Jürgen Eberhard, Tanja Hoff, Stefan Schleimer, Andreas Gorges, Simon Faust, Franz Thielen, Nathalie Hauch, Max Kirchen und Andreas Sittmann. Diese Künstler stellten aus: Petra Bernard, Iris Gerlach, Reiner Krämer, Marti Morbach, Karl Krämer. kat

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