47 Jahre und 182 Tage im Wald

Kelberg/Mannebach · Aus vier Wochen wurden Jahrzehnte. Der Grund war seine große Liebe zu Hunden. Insgesamt 47 Jahre und 182 Tage war Ulrich Umbach aus Kelberg im Forstdienst tätig. Heute, am 31. März, geht er in den Ruhestand.

Kelberg/Mannebach. An die Kladde und das Rechenmaschinchen erinnert sich der heute 65-jährige Ulrich Umbach noch gut. In seiner Anfangszeit als Förster waren dies seine wesentlichen Büroutensilien. Sie erinnern ihn auch daran, dass es nie einen anderen Berufswunsch für ihn gab. "Die Umbachs aus Darscheid sind Förster und Jäger seit Generationen", erzählt er. Von Kind an habe sein Vater ihn mit in den Wald genommen. "Mit vier saß ich auf dem Hochsitz", sagt er lachend.
Umbach machte seine Lehre beim Forstamt Manderscheid im Revier Himmerod, absolvierte die Forstschule in Trippstadt/Pfalz, legte nach der Anwärterzeit bei verschiedenen Forstämtern des früheren Regierungsbezirks Trier seine Revierförsterprüfung ab und übernahm 1975 "vertretungsweise für vier Wochen" die 1200 Hektar umfassende Försterei Kelberg. Dass daraus Jahrzehnte wurden, hatte seinerzeit mit den reichen Hundekenntnissen des Forstamtsleiters zu tun. Seit jeher hing Umbachs Herz an Hunden, und das verband den jungen Förster mit seinem Chef.
Dass es Jahrzehnte in und mit dem Kelberger Forst wurden, sehe er heute als enorme Herausforderung und einmalige Chance gleichermaßen, erklärt Umbach. Dabei nimmt er die schweren Stürme in den Blick - den namenlosen von 1983, bei dem mit 45 000 Festmeter etwa der zehnfache Jahreseinschlag fiel; und Wiebke (1990), als mit 25 000 Festmetern der größte Teil des Altholzes fiel und gewaltige Nachwürfe in den bereits geschädigten Beständen stattfanden.
"Die Natur hat uns gezeigt, dass Wirtschaftlichkeit nicht an vorderster Stelle stehen sollte und die Fichtenwälder nicht in die Eifel gehören", betont Umbach. Laubbäume und Kiefer bildeten die ursprüngliche Waldgesellschaft unserer Region, erklärt er und berichtet von dem entsprechenden Waldumbau nach den Windwürfen - "allerdings nicht ohne Spannungen und Widerstand", räumt er ein.
Bereits davor war das Forstrevier Kelberg unter seiner Leitung durch den Bau eines insgesamt mehr als 30 Kilometer umfassenden Wegenetzes erschlossen worden. Im Zuge der Forstreform übernahm Umbach 2009 das Revier Mannebach, und er wurde zum Produktleiter für Jagdberatung ernannt. Bereits seit 1989 übt er das Ehrenamt des Kreisjagdmeisters aus. "In dem beinahe halben Jahrhundert meiner Forstlaufbahn hat sich das Berufsbild extrem verändert", erklärt Umbach. Dazu gehöre auch der Mehraufwand an Büroarbeit mit laufend neuen EDV-Programmen statt der eingangs erwähnten Kladde und des Rechenmaschinchens.
"Ich freue mich auf mehr Zeit für meine Familie", erklärt Umbach, der zwei erwachsene Töchter und ein Enkelkind hat. Die Verabschiedung Ulrich Umbachs in den Ruhestand ist am Dienstag, 31. März, um 11 Uhr im Bürgerhaus "Alte Schule" in Mannebach. bb

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