Gelebte Ökumene in Morbach

Morbach · In der Einheitsgemeinde Morbach wird Ökumene seit Jahrzehnten groß geschrieben. Und das zu jeder Jahreszeit und bei verschiedensten Anlässen.

Morbach. Manchmal sind es zwei Dutzend, ein andermal gut die Hälfte. Dieses Mal tauschten sich nur sieben Gläubige nach einer ökumenischen Fastenandacht in Morbach aus.
Die laut Florian Brödner, dem evangelischen Pfarrer, seit einigen Jahren angebotenen Diskussionsrunden stehen allen Interessierten offen. Dass nun so wenige blieben, führen er und die katholische Gemeindereferentin Gerlinde Paulus-Linn auf das schwierige Thema "Tod und Auferstehung" zurück. Für die Vertreter beider Konfessionen, denen in der Einheitsgemeinde etwa 7720 katholische (72 Prozent) und 1420 evangelische (13 Prozent) Gläubige angehören, zählt jedoch weniger die Zahl.
Viel Positives in der Gemeinde


Das Entscheidende sei doch, "was passiert vor Ort", betont Brödner. Und da erlebe die Gemeinde viel Positives in Morbach. "Hier läuft eigentlich alles ökumenisch", nennt er das Miteinander in Kindergärten und Schulen oder gemeinsame Einsegnungen. Geprägt hätten das zwei Seelsorger: sein verstorbener Vorgänger Hartmut Hilgenfeld (1977 bis 2000) und der katholische Geistliche Karl-Josef Albrech.
"In Morbach wird Ökumene gelebt - und auch an ganz vielen Stellen", bestätigt Paulus-Linn. Für Pfarrerswitwe Ingrid Hilgenfeld, regelmäßiger Gast der Foren, wird Ökumene zunehmend wichtiger. Christliche Konfessionen müssten zusammen halten. Gelegenheiten bieten sich viele, wie Sibylle Morguet sie vor Jahren an der Mosel erlebe.
Um allen Angehörigen Platz bieten zu können, seien Konfirmanden in der größeren katholischen Kirche konfirmiert worden. Ökumene schließe aber nicht aus, sich der Unterschiede bewusst zu sein.
Diese seien mitunter gar nicht so groß, findet der katholische Hans-Jürgen Fey. Er sieht den Wandel der jüngsten 40 Jahre: Als Kind erlebte er noch, dass Erwachsene darauf achteten, dass Kinder gleicher Konfession miteinander spielten. Und auch ökumenische Trauungen waren damals selten im Hunsrück. Heute ist das eine Normalität. urs

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