Sechs Brunnen, sprudelnde Geschäfte

Gerolstein · Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts war Gerolstein das Herz der deutschen Sprudelindustrie - mit bis zu sechs Mineralbrunnenfirmen. Davon ist noch eines übrig geblieben, die Gerolsteiner Brunnen GmbH. Sie hat nun in einer 49-seitigen Broschüre die Geschichte der Gerolsteiner Mineralbrunnen dokumentiert: spannend und optisch herausragend.

Gerolstein. Kaum eine Kleinstadt in Deutschland hat einen so bekannten Namen wie Gerolstein. Hauptgrund dafür ist das Mineralwasser, das seit rund 140 Jahren dort gewonnen und seit vielen Jahren rund um den Globus exportiert wird. Und mit ihm der Name der Stadt. Doch nur die wenigsten wissen, dass es dort, wo der führende deutsche Mineralbrunnen sitzt, einmal sechs Mineralbrunnenunternehmen gegeben hat - gegründet von 1876 bis 1907. Fünf davon sind verschwunden, übrig geblieben ist die Gerolsteiner Brunnen GmbH & Co KG. Und auch nur die Älteren und Geschichtsinteressierten kennen die schillernden Namen der anderen Betriebe und ihr Gründungsjahr: Auf den Schloss-Brunnen Gerolstein (1876) folgten der Flora-Brunnen (1883), dann der Gerolsteiner Sprudel (1888) als Ursprungsunternehmen des heutigen Gerolsteiner Brunnens, der Hansa-Sprudel (1889), der Gerolsteiner Brunnen Wilhelm Flamm & Co (1907) und Union-Sprudel (1907).
Im nun veröffentlichten Buch "Die Gerolsteiner Brunnengeschichte" wird die Historie der Brunnen nachgezeichnet. War es ursprünglich Kohlensäure, die den Reiz der Region ausmachte, so stießen die Pioniere bei ihrer Suche auf einen noch größeren Schatz: Mineralwasser.
Vor allem Ärzte und Adlige erkannten rasch das Potenzial des Mineralwassers, investierten in die Quellen - und machten mit dem Mineralwasser auch dank der neuen Eisenbahnlinie ein gewinnbringendes Geschäft.
Diese und viele andere spannende Geschichten rund um das Zentrum der deutschen Mineralbrunnenindustrie machen das optisch aufwändig gestaltete Buch zur spannenden und kurzweiligen Lektüre. Garniert ist es mit etlichen historischen Bildern (von frühen Brunnenbohrungen, allerlei Flaschentypen bis hin zum Gruppenbild zur als "Elefantenhochzeit" bezeichneten Fusion von Gerolsteiner Sprudel und Flora-Brunnen 1988), köstlichen Zitaten ("Nach einem mehrmonatlichen Aufenthalt in der herrlichen Eifel hierher zurückgekehrt, wünsche ich den Eifel-Champagner auch ferner zu trinken", sagte beispielsweise ein Dr. H.K. aus Hamburg bereits 1892) sowie übersichtlichen Grafiken. "In diesem Buch möchten wir die Geschichte(n) der Gerolsteiner Brunnen und ihrer Gründer nachzeichnen, von deren Schaffen wir bis heute profitieren", sagt Axel Dahm, Vorsitzender der Geschäftsführung des Gerolsteiner Brunnens, im Vorwort. Zwei Jahre, nachdem der Gerolsteiner Brunnen in einem eigenen Buch Rückblick auf 125 Jahre eigene Firmenhistorie wagt, nun quasi die Fortsetzung. mh

"Die Gerolsteiner Brunnengeschichte" steht auch als Download unter <%LINK auto="true" href="http://www.gerolsteiner.de" class="more" text="www.gerolsteiner.de"%> in der Rubrik Historie bereit. Weiter Infos erteilt die redaktionelle Leiterin Heike Görres, Telefon 06591/14237.
Extra

Die Elefantenhochzeit, die letzte Schicht beim Flora-Brunnen, die Jubiläumsfete bei Gerolsteiner: Welche besondere Erinnerung haben Sie an die Brunnenbetriebe in Gerolstein? Schreiben Sie uns eine Mail an die Adresse eifel-echo@volksfreund.de. Bitte Namen und Anschrift nicht vergessen!

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