Neuheilenbacher "Rentnerband" hält das Dorf in Schuss

Neuheilenbach · Der "Unruhestand" ist schuld. Nach einem langen Arbeitsleben können einige Neuheilenbacher ihre Hände nicht einfach in den Schoß legen und engagieren sich ehrenamtlich für ihren Ort. Gemeinsam haben sie schon Decken eingezogen, Hecken geschnitten oder den Pfingstplatz gepflastert. Von diesem Engagement profitiert das ganze Dorf.

 Dietmar Langner inspiziert den Dorfbrunnen. Grünspan hat sich auf dem Sandstein abgesetzt. Bald werden die Rentner anrücken, um den Brunnen zu säubern. Eines von vielen Projekten, denen sich die Neuheilenbacher Rentner widmen. TV-Foto: Jörg Rossler

Dietmar Langner inspiziert den Dorfbrunnen. Grünspan hat sich auf dem Sandstein abgesetzt. Bald werden die Rentner anrücken, um den Brunnen zu säubern. Eines von vielen Projekten, denen sich die Neuheilenbacher Rentner widmen. TV-Foto: Jörg Rossler

Foto: (e_bit )

Neuheilenbach. Es ist eine lockere Gemeinschaft, die fest zusammenhält. Fast alle sind Rentner und befinden sich mehr oder minder im "Unruhestand". Deshalb widmen sich etwa 15 Neuheilenbacher dem ehrenamtlichen Engagement im Ort - mit Hingabe. Der Einzige, der noch keine Rente in diesem Tross bezieht, ist Dietmar Langner. Er spricht von der illustren Truppe gerne als die "Rentnerband". Und diese Band stellt im 270-Einwohner-Ort so manches auf die Beine.
Vor einigen Wochen hat die Gruppe das Jahresprogramm festgelegt. Langner erzählt, dass bald die Hecken rund um den Friedhof einen frischen Schnitt bekommen. Die Bänke zur Rast rund um das Dorf müssen freigeschnitten werden und am Dorfbrunnen hat sich Grünspan am Sandstein festgesetzt. Auch hier wollen die Neuheilenbacher Rentner Hand anlegen. "Uns wird schon nicht langweilig", sagt Langner und lacht.
In den vergangenen Jahren hat die Truppe vieles auf die Beine gestellt. Unter anderem wurde das "Alte Wasserwerk" mit einem neuen Anstrich versehen. Zudem ist dank der Tatkraft der Mitglieder vor dem Wasserwerk ein kleiner Platz der Ruhe zum Verweilen entstanden.
Zwar ist die Gruppe kein eingetragener Verein, aber viele der "Mitglieder" waren früher in den Vereinen des Ortes aktiv und wollen sich auch nach dem Vereinsleben weiter ehrenamtlich engagieren. Zum Teil setzt sich die Truppe aus verdienten Mitgliedern der Feuerwehr oder des Sportvereins zusammen. Aus dieser Zeit als Aktive haben sie die Verantwortung für ihr Dorf mitgenommen. Einige Mitglieder der Gruppe haben bereits das 80. Lebensjahr erreicht. Das hohe Alter hindert aber niemanden daran, tatkräftig anzupacken. Langner erzählt vom Dorfgemeinschaftshaus und wie die rastlosen Herren dort in über 300 Stunden ehrenamtlicher Arbeit die Decke erneuert und gleichzeitig den kompletten Saal auf Vordermann gebracht haben.
Dank des Engagements gibt es nun eine neue Beschallungsanlage, Deckenlautsprecher, Netzwerktechnik, eine Großbildleinwand und auch hier wieder: einen frischen Anstrich.
"Abends und am Wochenende haben wir das erledigt", sagt Langner und freut sich ob der Schaffenskraft der alten Garde.
Wann immer Hilfe gebraucht werde, dann finde man diese auch, erklärt Langner. Dieser Zusammenhalt gehe auch weit über die ehrenamtliche Arbeit im Ort hinaus. "Das läuft hier alles schnell und unkompliziert via Mundpropaganda", sagt der einzige Arbeitnehmer der Truppe. Gerade dieser große Zusammenhalt und der ausgeprägte Gemeinschaftssinn sei großer Ansporn und Rückhalt.
Gemeinsam hat die Gruppe vor ein paar Jahren den Pfingstplatz gepflastert. Alljährlich findet dort ein Schützenfest statt. Bald ist es wieder so weit. Wie Langner bereits gesagt hat, diesen Rentnern wird so schnell nicht langweilig. Denn es gibt immer etwas zu tun.

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