Pflegestützpunkte können neues Modellprojekt des Landes für die Betreuung älterer Menschen nutzen

Daun/Gerolstein · Mit dem Modellprojekt "Gemeindeschwester plus" will die rheinland-pfälzische Landesregierung an die guten Erfahrungen aus den 1950er und 1960er Jahren anknüpfen. Die Erprobung erfolgt über die Pflegestützpunkte, deren Träger im Landkreis Vulkaneifel sich im Gespräch mit dem Trierischen Volksfreund grundsätzlich positiv äußern.

Daun/Gerolstein. Hunderte von Bildern sind im Internet unter "Gemeindeschwester" zu finden: auf der Pferdekutsche, dem Fahrrad, dem Motorroller, im Auto, auf Buchtiteln, im Büro, vor allem aber bei den meist älteren Menschen im häuslichen Umfeld im Einsatz.Fünf Kommunen


Auch das Logo der neuen "Gemeindeschwester plus" (siehe Hintergrund) ist darunter - weiß auf blauem Grund, ein stilisiertes Haus und zwei Menschen in einer Geborgenheit andeutenden Haltung. Landkreise und kreisfreie Städte in Rheinland-Pfalz können sich mit ihren Pflegestützpunkten darum bewerben; fünf Kommunen sollen den Zuschlag erhalten.

"Für die beiden Pflegestützpunkte im Landkreis Vulkaneifel wäre die Teilnahme am Projekt eine große Chance, als Vorreiter weitere hilfreiche Strukturen aufzubauen, die zum Beispiel auch in unserem Zukunftsdialog zum Altwerden auf dem Land skizziert werden", meint die SPD-Landtagsabgeordnete Astrid Schmitt. Sie hoffe auf reges Interesse, sagt sie. Träger der hiesigen Pflegestützpunkte sind der Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und der Caritasverband Westeifel (siehe Extra).

"Ja, wir haben der Kreisverwaltung empfohlen, sich zu bewerben", erklären Diana Peters als Geschäftsführerin und Ute Weidig als Leiterin der Ambulanten Pflegedienste des DRK-Kreisverbands. "Denn den Ansatz halten wir für gut." Mit Blick auf die demografische Entwicklung werde der Bedarf an Fachkräften ansteigen, betonen Peters und Weidig. Ergänzend zur Tätigkeit der Mitarbeiter der Pflegestützpunkte könne die Gemeindeschwester plus auf der Basis der "frühen Hilfe" die Menschen beraten, wie sie ihr Leben im Alter und bei Pflegebedürftigkeit zu Hause gestalten können. "Eine grundsätzlich positive Initiative, um frühzeitig Risiken für Pflegebedürftigkeit zu erkennen und sie durch Beratung und Einleitung geeigneter Maßnahmen hinauszuzögern oder zu vermeiden", erklärt auch Winfried Wülferath.

Der Direktor des Caritasverbands Westeifel und Vorsitzender der "Caritas Arbeitsgemeinschaft ambulant Rheinland-Pfalz und Saarland" sieht allerdings den Zeitpunkt kritisch. "Die Pflegestützpunkte befinden sich in einer Neuorientierungsphase, und die Landesregierung ist gerade dabei, den gesetzlichen und strukturellen Rahmen neu zu definieren", räumt er ein. Die romantische Vorstellung von einer Gemeindeschwester, wie es sie einmal gab, sei aber nicht mehr herzustellen; dies sei ebenso unrealistisch, wie uns manche Vorabendsendung ein Landarztidyll vorgaukele, sagt Wülferath.Extra

Bei der Gemeindeschwester plus handelt es sich um qualifizierte Kräfte, die ältere und zumeist alleinstehende Menschen in ihrem Umfeld aufsuchen und ihnen Beratungen und Hilfestellungen in punkto Gesundheit, Pflege und Prävention geben. Auch die Förderung aktiver Nachbarschaftshilfe zählt zu den Aufgaben der Gemeindeschwester plus. Die Grund- und Behandlungspflege bleibt bei den ambulanten Diensten. Vielmehr geht es um ein ergänzendes präventives Angebot. Träger sind Kommunen, Pflegekassen und Pflegeanbieter. Gestartet wird in zwölf Pflegestützpunkten in fünf Kommunen. Die Personal- und Sachkosten des zunächst auf dreieinhalb Jahre angelegten Projekts übernimmt das Land. Die Organisation, Moderation und Auswertung erfolgt durch wissenschaftliche Begleitung. Die Ausschreibung läuft, ab Juli sollen die Gemeindeschwestern plus zum Einsatz kommen. bbExtra

Bei der Gemeindeschwester plus handelt es sich um qualifizierte Kräfte, die ältere und zumeist alleinstehende Menschen in ihrem Umfeld aufsuchen und ihnen Beratungen und Hilfestellungen in punkto Gesundheit, Pflege und Prävention geben. Auch die Förderung aktiver Nachbarschaftshilfe zählt zu den Aufgaben der Gemeindeschwester plus. Die Grund- und Behandlungspflege bleibt bei den ambulanten Diensten. Vielmehr geht es um ein ergänzendes präventives Angebot. Träger sind Kommunen, Pflegekassen und Pflegeanbieter. Gestartet wird in zwölf Pflegestützpunkten in fünf Kommunen. Die Personal- und Sachkosten des zunächst auf dreieinhalb Jahre angelegten Projekts übernimmt das Land. Die Organisation, Moderation und Auswertung erfolgt durch wissenschaftliche Begleitung. Die Ausschreibung läuft, ab Juli sollen die Gemeindeschwestern plus zum Einsatz kommen. bb

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