Mit Kaffee und Kuchen beginnt Hilfe: Verbandsgemeinde informiert, was Flüchtlingsarbeit konkret bedeutet

Zemmer/Schweich/Waldrach · Flüchtlingen konkret helfen, aber wie? Nach Waldrach gibt es nun auch in Zemmer die Idee, die Unterstützung von Asylbegehrenden zu koordinieren und die Menschen zusammenzubringen. In der Verbandsgemeinde Schweich ist man noch nicht so weit.

Mit Kaffee und Kuchen beginnt Hilfe: Verbandsgemeinde informiert, was Flüchtlingsarbeit konkret bedeutet
Foto: Frank Goebel (fgg) ("TV-Upload Goebel"

In diese Situation will wohl niemand kommen. Hals über Kopf die Heimat verlassen müssen, und nach einer teils monatelangen Odyssee in Sicherheit ankommen. In einer Wohnung in einem kleinen Dorf in einem Land, in dem man niemanden versteht.

Aufgrund des unaufhaltsamen Flüchtlingsstroms aus verschiedenen Krisengebieten gibt es im Landkreis Trier-Saarburg viel Flüchtlinge, die sich in dieser Situation befinden. Und es gibt auf der anderen Seite viele Menschen, die diesen Menschen helfen wollen.

Boris Bulitta aus Ralingen-Kersch und seine Familie sind schon vor einiger Zeit auf eine syrische Flüchtlingsfamilie zugegangen und haben ihre Hilfe angeboten. Die Bulittas sind von sich aus diesen ersten Schritt gegangen. "Ich bin inzwischen schon mehrfach darauf angesprochen worden, wie man helfen kann", sagt Bulitta. An einer zentralen Anlaufstelle habe es in der Verbandsgemeinde Trier-Land bisher gemangelt.

Anders sieht das unter anderem in Konz aus. Dort gibt es seit Anfang März das Café International. Dabei treffen sich neu zugewanderte Menschen, Asylbegehrende und Einheimische. Andreas Flämig von der Ökumenischen Beratungsstelle für Flüchtlinge in Trier bezeichnet diese Treffen als gute Möglichkeit, damit sich Menschen finden. Flämig: "Es muss eben passen zwischen demjenigen, der helfen will, und demjenigen, der Hilfe braucht."Flüchtlinge in der Region


Dass es sehr gut passen kann, zeigen die Erfahrungen von Pia Tholl. Sie ist Gemeindereferentin der Pfarreiengemeinschaft Waldrach, die sich von Trier-Ruwer bis Farschweiler erstreckt. Nach einer aus Sicht Tholls erfolgreichen Premiere wird am 18. April zwischen 15 und 17 Uhr die zweite Auflage des Café Welcome stattfinden, das ähnlich strukturiert ist, wie die Konzer Veranstaltung und sich vor allem an Menschen aus der Verbandsgemeinde Ruwer richtet. "Aufgrund des großen Andrangs werden wir uns im Familienzentrum treffen", sagt die Gemeindereferentin. Im Durchschnitt alle drei Tage melde sich jemand, der Hilfe anbietet. Die Angebote reichen von Deutschkursen bis hin zu Kofferspenden oder der Hilfe bei der Organisation des Cafés. "Alle ziehen an einem Strang", sagt sie. Das gilt einerseits für Zusammenarbeit mit der Verbandsgemeinde Ruwer, andererseits für die zwischen Pfarreiengemeinschaft und evangelischer Gemeinde.

Soweit wie die Ruwertaler sind die Menschen in der Verbandsgemeinde Trier-Land nicht. Noch nicht. Am Mittwoch, 29. April, 20 Uhr, gibt es einen Informationsabend im Bürgerhaus Zemmer-Schleidweiler. Es geht um Hilfe für Flüchtlinge auf der Fidei. Nach Auskunft der Veranstalter leben inzwischen rund 40 Flüchtlinge in den einzelnen Ortsteilen der Mehrortsgemeinde. Und wahrscheinlich werden es in den kommenden Monaten mehr, schreiben die Organisatoren des Abends. Das sind neben der Verbandsgemeinde Trier-Land, die Ortsgemeinde Zemmer, der Regionalcaritasverband Trier, das Dekanat Schweich-Welschbillig sowie die Kirchengemeinden Schleidweiler-Rodt und Zemmer. Gemeinsam soll geklärt werden, welche Unterstützung Flüchtlingsfamilien benötigen. Zudem soll das weitere Vorgehen abgestimmt werden.

Wie es in der Verbandsgemeinde Schweich weitergehen soll, ist offen. Fest steht, dass in Schweich am Sportzentrum des Schulzentrums ein Containerdorf errichtet werden soll. Dort sollen bis zu 150 Asylbegehrende eine neue und vorübergehende Heimat finden.
Parallel dazu sollen Hilfsstrukturen und Begegnungsmöglichkeiten ähnlich wie in Waldrach oder in Konz geschaffen werden. Konkret ist jedoch in diese Richtung noch nichts geschehen. Unter anderem hatten örtliche Vereine ihre Mitarbeit zugesagt. Zudem ist die Zahl der Flüchtlinge in der VG inzwischen stark gestiegen. Dies hat unter anderem damit zu tun, dass in einem ehemaligen Hotel in Leiwen 31 Menschen leben, die Hals über Kopf die Heimat verlassen mussten und nach einer teils monatelangen Odyssee in Sicherheit sind: In einer Wohnung in einem Dorf in einem Land, in dem man niemanden versteht.Extra

Ansprechpartner: Für den Bereich der Verbandsgemeinde Ruwer ist Pia Tholl (E-Mail pia.tholl@bistum-trier.de , Telefon 06500/91701417) Ansprechpartnerin. Für die Gemeinden in der VG Schweich koordiniert Dirk Marmann (E-Mail jugendpflege@KiJuB.net , Telefon 06502/5066-450) Hilfsangebote. Für die VG Trier-Land steht bisher noch kein Ansprechpartner fest. Grundsätzliche Informationen gibt es im Internet unter www.bistum-trier.de/willkommens-netzde/ Ansprechpartner ist auch Andreas Schäfer (E-Mail schaefer.andreas@caritas-region-trier.de , Telefon 0651/2096-502). har

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort