Eröffnung des neuen Moselsteig-Seitensprungs: Die ersten Wanderer erklimmen am Sonntag den "Leiermannspfad"

Starkenburg/Enkirch · Etwa 20 000 Euro sind in den Seitensprung des Moselsteigs, den "Leiermannspfad", geflossen. Eröffnet wird er mit einer Tour von Starkenburg über Enkirch und erneut hoch hinauf. Die Gäste erwartet zum Start nicht nur eine schöne Aussicht.

 Seitensprungwanderer erwarten am Leiermannspfad herrliche Ausblicke wie dieser auf Enkirch von Starkenburg aus - mit im Bild Ortsbürgermeister Jürgen Spier (dritter von links) mit Bürgern aus beiden Orten.TV-Foto: Ursula Schmieder

Seitensprungwanderer erwarten am Leiermannspfad herrliche Ausblicke wie dieser auf Enkirch von Starkenburg aus - mit im Bild Ortsbürgermeister Jürgen Spier (dritter von links) mit Bürgern aus beiden Orten.TV-Foto: Ursula Schmieder

Foto: Ursula Schmieder (urs) ("TV-Upload Schmieder"

Mitten drin im neuen Wanderweg ist mit dem Kirster Grat eine fast alpine Herausforderung zu meistern. Doch die kurze Etappe steigert nur den Spaß, den "Leiermannspfad" weiter zu entdecken. Entlang des teils über den Premiumwanderweg Moselsteig verlaufenden Rundwegs, eines sogenannten "Seitensprungs", zeigt sich das Moseltal von seiner schönsten Seite.Panorama und Gulaschsuppe


Zur Eröffnung am Sonntag, 19. April, erleben Wanderer das von der ersten Sekunde an. Gestartet wird um 10.30 Uhr am Starkenburger Pavillon Auf\'m Rech. Von dort bietet sich ein außergewöhnlicher Blick auf den Traben-Trarbacher Mont-Royal und auf Enkirch, wo die Wanderer eine hausgemachte Gulaschsuppe erwartet.

In den vergangenen Monaten hat sich an der Strecke einiges getan. Die Wege wurden kontrolliert, ausgeschildert und erhielten zusätzliche Ruhebänke. So laden Auf\'m Rech Tische und Bänke aus massiven Schieferplatten zu einer Rast ein. Wenige Schritte bergan steht ein Gastronomiebetrieb. Viele Arbeiten entlang des Weges haben Bürger beider Orte ehrenamtlich übernommen, erzählt Jürgen Spier, Ortsbürgermeister von Starkenburg. Mit sicherheitsrelevanten Verbesserungen wurden hingegen Firmen betraut. Die weitere Pflege der Strecken übernehmen die Gemeinden gemeinschaftlich, wobei sie erneut auf Ehrenamtliche setzen. Den jährlichen Aufwand dafür schätzt Spier auf wenige Stunden pro Monat. Denn Wegewarte kümmern sich meist nebenbei um kleinere Ausbesserungen wie einer Stolperfalle oder richten in Schieflage geratene Wegweiser. Entlang des 10,8 Kilometer langen "Leiermannspfades" sind 270 Meter Steigung zu meistern. Der höchste Punkt der vierstündigen Route liegt auf 370 Metern. Insgesamt wurden laut Frank Koch, Büroleiter der Verbandsgemeindeverwaltung Traben-Trarbach, um die 20 000 Euro in den Seitensprung investiert.

Darin enthalten sind circa 12 000 Euro Zuschuss des Landes sowie aus dem Leader-Projekt der EU. Wanderer können von Enkirch wie von Starkenburg aus starten.Extra

Der Partnerweg des Moselsteigs mit seinen hohen Qualitätsstandards führt über natürliche Pfade zu Aussichtspunkten und Flecken, die Geschichten erzählen. So etwa die Legende vom Leiermann, der vor einem Bären auf einen Baum flüchtete. Dort soll er die ganze Nacht auf seiner Leier gespielt haben, um das Tier zu besänftigen. Wer heute den Pfad erkundet, wird vergebens nach Bären Ausschau halten. Doch dafür gibt es anderes zu entdecken: wilde Orchideen im Ahringsbachtal, Weinberge, das Kerbtal und eine alte Klosterkirche, Backhäuser und malerische Fachwerkhäuser sowie drei Mühlen. Darunter die Ahrings-, die Starkenburger Mühle und die Obere Starkenburger Mühle. Ab 1798 klapperte diese für etwa 20 Anteilseigner einer Mühlenkompanie, die dort aus ihrem Getreide Mehl mahlten. Dank der Brüder Arno und Kurt Scheuer ist die Obere Starkenburger Mühle noch funktionstüchtig, wovon sich Besucher beim jährlichen Pfingst-Mühlentag überzeugen können. urs

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