"Hinter Bruch wird es gefährlich!"

Bruch · Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) hat ein weiteres Teilstück zur Verbindung des Kylltal-Radwegs mit dem Maare-Mosel-Radweg in Angriff genommen. Derzeit wird zwischen Arenrath und Bruch gebaut. Die Ortsbürgermeister im Heckenland drängen auf den abschließenden Lückenschluss zwischen Bruch und Dreis.

Bruch. "Was lange währt, wird endlich gut", sagt Fritz Kohl, erster Beigeordneter der Ortsgemeinde Bruch im Heckenland. Obwohl der abschließende Lückenschluss zur Verbindung des Kylltal-Radwegs mit dem Maare-Mosel-Radweg noch aussteht, sind die Ortsbürgermeister im Heckenland nämlich guter Laune.
Denn gerade baut der Landesbetrieb Mobilität (LBM) das vorletzte Teilstück der geplanten Verbindung. Derzeit wird entlang der L50 zwischen Arenrath und Bruch gebaggert, planiert und asphaltiert.
Nach Angaben des Landesbetriebs für Mobilität kann man ab Oktober auf dem 700 000 Euro teuren Teilstück in die Pedale treten. Walter und Ludwig Schmitz, Ortsbürgermeister von Bruch und Arenrath, erfreuen sich am Baufortschritt des 1,5 Kilometer langen Radwegs zwischen ihren Gemeinden. Denn die Strecke entlang des Dörbachs, so hoffen es die Ortsbürgermeister, soll den Verkehr und das Miteinander zwischen den Dörfern wieder ankurbeln. "Dann kann man sich nach der Arbeit aufs Rad setzen und mal kurz rüberfahren", sagt Walter Schmitz.
Das sei bislang nicht möglich, erklärt Kohl. "Hinter Bruch wird es gefährlich. Kaum jemand wagt sich mit dem Fahrrad auf die enge und kurvenreiche Landstraße zwischen Böschung und Leitplanke. Für den Ernstfall gibt es dort keine Ausweichmöglichkeit." Das gelte auch für die mehr als drei Kilometer lange Landstraße in Richtung Dreis, das letzte ausstehende Teilstück zur Verbindung der beiden großen Radwege.
Doch nicht nur für Touristen und Sonntagsfahrer hat der Lückenschluss im Radwegenetz Bedeutung. Insbesondere die Einheimischen, sagt Kohl, werden vom Lückenschluss zwischen Bruch und Dreis profitieren. "Dann kann man mit dem Rad nach Salmtal zum Einkaufen fahren. Oder die Jugendlichen können dorthin zur Gesamtschule radeln", sagt Kohl. Doch das Terrain entlang der L50 zwischen den beiden Dörfern hat es in sich. "Aufgrund der Topographie des Salmtales und des wertvollen Naturraumes wird die Planung sehr aufwendig", sagt Bauamtsrat Peter Braun vom LBM. Deshalb habe die Behörde bislang nur Voruntersuchungen unternommen, um die beste Streckenführung zu finden. Braun: "Der Baubeginn steht noch nicht fest - die Kosten auch noch nicht" Auf dem 3,5 Kilometer langen Streckenabschnitt müsse der Radweg sowohl die Salm, als auch die Landstraße queren, was nur mit Über- und Unterführungen zu bewerkstelligen sei, erklärt Ortsbürgermeister Walter Schmitz.
Tourisdtischer Nutzen

 Fritz Kohl, erster Beigeordneter der Ortsgemeinde Bruch, sowie die Ortsbürgermeister von Bruch und Arenrath, Walter und Ludwig Schmitz (von links), erwarten mit Spannung die Fertigstellung des Radweges. TV-Foto: Christian Moeris

Fritz Kohl, erster Beigeordneter der Ortsgemeinde Bruch, sowie die Ortsbürgermeister von Bruch und Arenrath, Walter und Ludwig Schmitz (von links), erwarten mit Spannung die Fertigstellung des Radweges. TV-Foto: Christian Moeris

Foto: christian moeris (cmo) ("TV-Upload moeris"


Das größere Problem, so Schmitz, sei allerdings, dass der nächste Abschnitt nicht Mal in den Landeshaushalt 2016 eingeplant sei. Deshalb befürchten die Einheimischen, der Bau des letzten Teilstücks könne sich noch in die Ewigkeit ziehen. "Ich hoffe, wir erleben das noch", sagt Kohl. Denn die Notwendigkeit eines Radwegs von Bruch nach Dreis habe man bereits vor 20 Jahren diskutiert.
Zwischen 2009 und 2011 fertigte der Landesbetrieb für 295 000 Euro die Strecke zwischen Binsfeld und der K42 bei Arenrath. Dann passierte vier Jahre nichts. "Warum nicht in einem Guss?", fragt sich Arenraths Ortsbürgermeister Ludwig Schmitz. Denn die Salamitaktik des Landes beim Ausbau des überörtlichen Radwegenetzes dauert den Ortsbürgermeistern zu lange.
Neben einem Plus an Lebensqualität für die Einheimischen erhoffen sich die Ortsbürgermeister von dem Lückenschluss auch einen touristischen Nutzen. Denn die Verbindung der beiden großen Radwege, würde sicher auch Touristen in die Ortschaften leiten, sagt Kohl. "Wir haben gute Erfahrungen mit dem Eifelsteig gemacht", sagt Bruchs Ortsbürgermeister Walter Schmitz, "und außer Tourismus können wir hier nicht viel machen. Der Radweg wird den Orten entlang der Route wieder mehr Leben einhauchen und die Gastronomie ankurbeln."
Derzeit sei der Ausläufer von Philippsheim am Kylltal-Radweg nur bis Binsfeld ausgeschildert, erklärt Ludwig Schmitz, obwohl die Strecke bereits bis Arenrath befahrbar sei. Von der anderen Seite, dem Maare-Mosel-Radweg, endet die geplante Verbindung derzeit noch in Dreis.

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