Mit Musik Flüchtlingen helfen

Hermeskeil · Krieg, Terror, Flucht und Vertreibung fehlen heute in keinen Nachrichten mehr. Nicht nur zuschauen, sondern etwas für die Flüchtlinge tun, wollen 22 junge Musiker bei einem Benefizkonzert im Hermeskeiler Mehrgenerationenhaus. Auch die Betroffenen selbst sind dazu eingeladen.

 Sieben von 22 Musikern, die am 25. April im Hermeskeiler Mehrgenerationenhaus spielen: Simon Klar, Jolina Alten, Janine Wagner, Kristina Malburg, Felix Lorang, Felix Knippel und Nicolas Eiden (von links) wollen beim Flüchtlingsproblem nicht nur zuschauen, sondern helfen. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Sieben von 22 Musikern, die am 25. April im Hermeskeiler Mehrgenerationenhaus spielen: Simon Klar, Jolina Alten, Janine Wagner, Kristina Malburg, Felix Lorang, Felix Knippel und Nicolas Eiden (von links) wollen beim Flüchtlingsproblem nicht nur zuschauen, sondern helfen. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Foto: Herbert Thormeyer (doth), Herbert Thormeyer ("TV-Upload Thormeyer"

Hermeskeil. Fast täglich beherrschen die Schreckensmeldungen über Flüchtlingsströme die Nachrichten. Gräueltaten und die Flucht übers Meer, das oft genug zur Todesfalle wird, brennen sich ins Bewusstsein. Felix Lorang und Janine Wagner wollen da nicht länger tatenlos zuschauen. Der 19-jährige Saxofon- und Cajonspieler aus Damflos und die 18-jährige Gitarristin aus Hermeskeil haben deshalb weitere 20 musikalische Altersgenossen für ein Benefizkonzert am 25. April ab 20 Uhr im Hermeskeiler Mehrgenerationenhaus zusammengetrommelt.
"Der Eintritt ist frei. Wir sammeln freiwillige Spenden", sagt Felix dem TV. Die Meldungen über die geplante Aufnahmeeinrichtung in der ehemaligen Hermeskeiler Kaserne veranlassten die jungen Leute, verstärkt etwas Gutes für die Flüchtlinge zu tun.
"Wichtig ist, mit den Leuten, die aus purer Not heraus zu uns kommen, in Kontakt zu treten und sie zu integrieren", findet Janine.
Deshalb sind auch alle 80 Flüchtlinge, die bislang in Hermeskeil leben, zum Benefizkonzert eingeladen. Die Plakate, die jetzt überall in der Stadt zu sehen sind, zeigen Hände mit Herzsymbol. Hände sollen den Betroffenen nach einer leidvollen Odyssee gereicht und Herzen geöffnet werden.
"Dabei unterstützt uns die Pfarrei St. Martinus und die Katholische Jugend", freut sich Felix. Denn nicht nur Musik machen steht auf dem Programm, sondern auch Essen und Trinken, und nach dem Konzert vor allem Gespräche. Nicht über die Flüchtlinge soll geredet werden, sondern mit ihnen. Dabei helfen Dolmetscher aus einem Sprachkurs. Zwei Ensembles mit fünf Blechbläsern und einer neunköpfigen Jazzcombo, die Band Footbreakers, sowie die Solisten Kristina Malburg (20), Klarinette, Simon Klar (18) und Alina Berger (19), mit Gesang, bestreiten das Programm. Die beiden Sänger werden von Dekanatskantor Rafael Klar am Klavier begleitet.
"Wir haben Titel aus der Klassik, Rock, Pop und Jazz vorbereitet", sagt Felix. Es soll ein möglichst buntes Programm werden.
Der Leistungskurs Kunst des Hermeskeiler Gymnasiums und Flüchtlinge selbst stellen Bilder zum Thema Flucht aus.
Das gesammelte Geld wird der Ökumenischen Flüchtlingsberatung in Trier zur Verfügung gestellt. Diese Organisation hilft den Neuankömmlingen bei den ersten Schritten in ihrer neuen Heimat.
"Und die Deutschen sollen an diesem Abend erkennen, dass die Flüchtlinge diese Hilfe dringend brauchen", sagt Felix. Deshalb wird auch ein Betroffener seinen Leidensweg in einem Vortrag beschreiben. Auf die Reaktionen der Zuhörer darf man gespannt sein. doth

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