Wein Elblingfreunde passen den Kurs an

Nittel · Zukünftig sind die Elblingfreunde der südlichen Weinmosel auch Freunde von Weiß- und Grauburgunder, Auxerrois und anderen Rebsorten, sofern diese gebietstypisch sind und von Winzern an der Obermosel kultiviert werden. Dies hat die Mitgliederversammlung nach lebhafter Diskussion entschieden.

Wein: Elblingfreunde passen den Kurs an
Foto: (h_ko )

Nittel. Kontrovers ist es zugegangen im Nitteler Gasthof Müller-Holbach, der Verein der Elblingfreunde der südlichen Weinmosel hat seine Mitgliederversammlung abgehalten. Eigentlich stand nur die Neuwahl des Vorstands, der Kassenbericht und eine Satzungsänderung auf der Tagesordnung. Die Satzungsänderung bot allerdings Gelegenheit zu einer lebhaften Diskussion. Schließlich ging es um nicht weniger als die Abkehr vom bisherigen Konzept, ausschließlich die Vermarktung des Elbling-Weins zu fördern.
Von insgesamt 130 Mitgliedern waren knapp 30 anwesend. Und die stimmten am Ende mit großer Mehrheit für die Änderung der Vereinssatzung. Ab sofort fördern die Elblingfreunde zusätzlich zum Hauptprodukt Elbling auch Marketingmaßnahmen für die anderen an der Obermosel kultivierten Rebsorten wie zum Beispiel Weißburgunder, Grauburgunder und Auxerrois.
Die Kritiker der Satzungsänderung verwiesen darauf, dass der Elbling das Alleinstellungsmerkmal der Region sei. "Weiß- und Grauburgunder gibt es überall. Nur der Elbling ermöglicht größere Aufmerksamkeit für die Weine von der Obermosel", sagt Winzer Stephan Steinmetz aus Wehr.
Befürworter der Satzungsänderung wie Horst Frieden, Winzer aus Nittel, betonten: "Der Elbling bleibt auf jeden Fall im Mittelpunkt aller Marketingmaßnahmen. Der Verein heißt ja Elblingfreunde." Patrick Zilliken, ebenfalls Winzer aus Nittel, ergänzte, dass die Hinwendung zu den Burgunder-Weinen Realität sei. Dagegen wandte Guido Weyer ein, dass die Moselwinzer in ihren Marketingaktionen ausschließlich auf den Riesling setzen würden. "Die Winzer dort verkaufen natürlich auch andere Rebsorten, bewerben aber nur den Riesling", argumentierte der Winzer aus Palzem. Am Ende der Diskussion einigte man sich, dass der Elbling auch zukünftig die unangefochtene Nummer eins bei den Marketingaktivitäten der Elblingfreunde bleibt.
Neben der Weiterentwicklung des Elbling-Probetags, der zuletzt in den Räumen der Industrie- und Handelskammer in Trier veranstaltet wurde, steht die Erneuerung und Sanierung der Hinweisschilder zur Elbling-Route an. Carina Curmann aus Nittel bemängelte: "Die Schilder sind absolut nicht auf dem aktuellen Stand. In Liersberg werden zum Beispiel noch vier Betriebe genannt, die nicht mehr existieren." Die Mitgliederversammlung konnte sich aber noch nicht auf konkrete Maßnahmen oder einen Zeitplan einigen. Einig war man sich aber, dass die Standorte und Anzahl der Schilder unverändert bleiben sollen.Extra

Das Ergebnis der Vorstandswahlen: Michael Biewers aus Fellerich bleibt erster Vorsitzender, Michael Fürst aus Metzdorf bleibt sein Stellvertreter. Patrick Zilliken aus Nittel (Schriftführer) und Markus Boesen aus Palzem (Kassenführer) wurden ebenfalls wiedergewählt. Der Verein: Der Verein der Freunde des Elblingweines Obermosel wurde 1986 in Nittel gegründet. Er hat 130 Mitglieder, die vor allem von der Obermosel zwischen saarländischer Grenze und Konz kommen. Ziel des Vereins ist es, für den Erhalt und die Verarbeitung der Elblingrebe als eine der ältesten Rebsorten nördlich der Alpen - insbesondere im Weinbaubereich der Obermosel - Sorge zu tragen. Weiterhin möchte die Vereinigung mit Hilfe kellertechnischer Beratung und Werbemaßnahmen die Qualität und den Absatz von Elblingweinen und -sekten ihrer Mitglieder fördern. Alle Interessierten können Mitglied werden, also nicht nur Winzer aus der Region, sondern auch Freunde und Gönner des Elblingweins sowie juristische Personen wie Vereine. jbo/mai

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Weinkirmes in Nittel
Nittel
Serie Sommer daheim! Nittel
Aus dem Ressort