Auftakt am Erbeskopf: Ankunft der Wölfe und Besuch im Bunker - Wie die Region den neuen Nationalpark feiert

Erbeskopf · Der Nationalpark Hunsrück-Hochwald kommt - und das wird vom 23. bis 25. Mai in der ganzen Region groß gefeiert. Zunächst richten sich dabei alle Blicke auf die zentrale Eröffnungsveranstaltung am Erbeskopf, bevor sich das Geschehen am Pfingstsonntag auf gleich fünf Schauplätze verlagert und tags darauf zehn Rangertouren starten.

 Am Samstag eröffneten die Rheinland-pfälzische und die saarländische Ministerpräsidentinnen Malu Dreyer und Annegret Kramp-Karrenbauer mit Bundesumweltministerin Barbara Hendricks den ersten Rheinland-pfälzischen Nationalpark Hunsrück - Hochwald am Erbeskopf.

Am Samstag eröffneten die Rheinland-pfälzische und die saarländische Ministerpräsidentinnen Malu Dreyer und Annegret Kramp-Karrenbauer mit Bundesumweltministerin Barbara Hendricks den ersten Rheinland-pfälzischen Nationalpark Hunsrück - Hochwald am Erbeskopf.

Foto: Hans-Peter Linz


Trubel ist am Erbeskopf - vor allem wegen des Wintersports - kein Fremdwort. Ein so großes Fest wie am Pfingstwochenende hat es am Fuß des höchsten Berges im Land aber noch nicht gegeben. Das Festzelt neben dem Hunsrückhaus mit Platz für mehr als 1000 Menschen steht schon. Dort wird am Pfingstsamstag der gemeinsame Nationalpark der beiden Länder Rheinland-Pfalz und Saarland offiziell eröffnet.

Zentrale Auftaktfeier am 23. Mai: Für den Startschuss des Nationalparks hat sich viel politische Prominenz am Erbeskopf angesagt. So nehmen Bundesumweltministerin Barbara Hendricks und die Ministerpräsidentinnen Malu Dreyer und Annegret Kramp-Karrenbauer am Festakt teil, der um 10 Uhr beginnt. Auch Talkrunden sind geplant. Ab 12.30 Uhr wird der Öffentlichkeit das neue Nationalpark-Modell vorgestellt und symbolisch der Grundstein für das künftige Schutzgebiet gelegt.

Bereits um 11 Uhr öffnen - parallel zum Festakt - die Stände des Nationalpark-Markts. Über 40 Aussteller machen mit. Ab 14 Uhr erwartet die Besucher ein Kulturprogramm, zu dem unter anderem eine Modenschau und der Auftritt der Trommelgruppe Sikudhani gehören.

Wichtiger Hinweis: Weil ein großer Publikumsandrang erwartet wird, stehen die Parkplätze direkt am Erbeskopf nur den Inhabern von Parkscheinen zur Verfügung. Autofahrer, die keine geladenen Gäste sind, müssen auf die Park&Ride-Plätze ausweichen (siehe Extra).

Wer wegen des Abendprogramms kommt, kann dann wieder mit dem Auto zum Hunsrückhaus fahren. Ab 20 Uhr steht die Comedy-Gruppe Springmaus aus Bonn auf der Bühne.

Fünf Feierorte am 24. Mai: Wie vielfältig die Nationalparkregion ist und was es dort an besonderen Sehenswürdigkeiten und Angeboten gibt, wird am Pfingstsonntag an fünf Schauplätzen gezeigt. Überall wurde ein Festprogramm gestrickt, das Naturerlebnisse in Form von geführten Wanderungen mit Kulturveranstaltungen kombiniert.

Am Erbeskopf wird einfach weitergefeiert. Die Stände des Markts haben erneut von 11 bis 19 Uhr geöffnet. Außerdem ist ab 11 Uhr eine Kunstausstellung unter dem Motto "Im Hunsrück zu Hause" zu sehen.
Der Thalfanger Autor Michael E. Vieten bricht ab 13 Uhr zu einer Lesewanderung auf der Traumschleife Gipfelrauschen auf. Das Theater Trier inszeniert ab 16 Uhr das Stück "Gretchen 89ff". Ab 19 Uhr gibt es ein Musikprogramm im Festzelt.

Die Verbandsgemeinde Hermeskeil hat zwar kein eigenes Nationalparkfest organisiert. Sie bietet aber ab 10 Uhr (Startpunkt Köhlerhütte in Neuhütten) eine Wanderung über die Dollbergschleife zum Keltenpark im saarländischen Otzenhausen an. Von 13 bis 19 Uhr wird außerdem ein Shuttle-Verkehr mit Planwagen zwischen Köhlerhütte und Keltenpark eingerichtet.

In Otzenhausen feiern die Saarländer ihr großes Nationalparkfest. Das Programm beginnt dort um 11 Uhr. Unter anderem spielt ab 18 Uhr das Landesjugendsinfonieorchester auf.

In Börfink (VG Birkenfeld) wird ab 10 Uhr an einem Relikt des Kalten Krieges gefeiert, das anlässlich der Nationalpark-Eröffnung ausnahmsweise zugänglich ist. Die Rede ist von "Erwin", dem früheren Nato-Führungsbunker mitten im Wald. Im Rahmenprogramm liegt der Schwerpunkt auf dem Thema Elektromobilität.

Allenbach (VG Herrstein) feiert parallel zur Nationalpark-Eröffnung sein 750-jähriges Bestehen. Im Ort sind ab 9.30 Uhr unter anderem ein Keltenlager, ein Holzkohlemeiler oder ein Edelsteinmobil zu sehen. Auch die Gemeinde Morbach beteiligt sich am Geschehen in Allenbach.

Das Wildfreigehege Wildenburg (VG Herrstein) wartet mit einer besonderen Attraktion auf. Denn: Dort sollen Wölfe zur Welt kommen. Höhepunkt des Programms, das um 10 Uhr beginnt, ist die Eröffnung des Wolfgeheges (13.30 Uhr). Noch ist aber ungewiss, ob die Wolfsbabys, die dort präsentiert werden sollen, rechtzeitig zur Welt kommen.
Für Besucher, die an Pfingstsonntag an mehrere Festen in der Region vorbeischauen wollen, fahren zwei Shuttlebus-Linien mit einer Reihe von Zustiegsmöglichkeiten.

Zehn Wanderungen am 25. Mai: An Pfingstmontag brechen die Ranger und Nationalpark-Führer zu insgesamt zehn Erkundungstouren durch das Schutzgebiet auf. Die rund dreistündigen Wanderungen starten zum Beispiel um 12.30 Uhr in Neuhütten-Muhl und um 14 Uhr am Erbes-kopf.

Weitere Informationen zu den dreitägigen Feierlichkeiten finden Interessierte im Internet unter www.nationalpark.rlp.deExtra

An Pfingstsamstag werden Autofahrer auf mehrere Park&Ride-Plätze gelotst. In der Zeit von 8.30 bis bis 18 Uhr fahren von dort im Viertelstundentakt kostenlose Shuttle-Busse hoch zum Erbeskopf und wieder zurück. Die Abfahrtsorte in Parkplatznähe befinden sich unter anderem in Thalfang am Fleischwerk (Linie 1) sowie am zentralen Busbahnhof (Linie 2). Linie 3 fährt in Deuselbach vom Haus des Gastes beziehungsweise der Firma Lubig ab. Abfahrtsort für Linie 4 ist das Sportzentrum in Morbach. Für Spätheimkehrer fahren um 19, 20 und um 22.30 Uhr noch Busse vom Hunsrückhaus zu den Parkplätzen ab. An Pfingstsonntag drehen zwei Buslinien ihre Runden. Sie bringen Besucher kostenlos zu allen fünf Festorten in der Region. Eine der Haltestellen ist auch das Hunsrückhaus am Erbeskopf. Erste Abfahrt ist dort um 9.20 Uhr, letzte Abfahrt ist um 20.38 Uhr. Linie 1 (blaue Tour) fährt die Stationen Allenbach, Wildenburg, Bahnhof Idar-Oberstein, Bahnhof Türkismühle, Keltenpark Otzenhausen und Börfink im Uhrzeigersinn an. Linie 2 (grüne Tour) steuert die Ziele in umgekehrter Richtung an. Wer den Bus-Shuttle nutzt, sollte wissen: Eine Umrundung des Schutzgebiets dauert auch ohne Aussteigen etwa zwei Stunden. ax
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