Pernilla und die Beatles verhelfen den Besten zum Sieg

Trier · Die besten zwölf von 35 000 Teilnehmern: In Trier wurden die Landessieger im Vorlesewettbewerb des Buchhandels gekürt. Im Bereich Förderschulen gewann Michelle von Beauvais von der As-trid-Lindgren-Schule aus Prüm.

 Die besten Vorleser (von links): Michelle von Beauvais (Astrid-Lindgren-Schule Prüm) und Noah Ludwig (Paul-Schneider-Gymnasium Meisenheim) sind Landessieger. Theresa Moos (Grund- und Realschule Neuerburg) und Leo Bauer (Peter-Wust-Gymnasium Wittlich) haben den Bezirk beim Landeswettbewerb in Trier vertreten. TV-Foto: Björn Pazen

Die besten Vorleser (von links): Michelle von Beauvais (Astrid-Lindgren-Schule Prüm) und Noah Ludwig (Paul-Schneider-Gymnasium Meisenheim) sind Landessieger. Theresa Moos (Grund- und Realschule Neuerburg) und Leo Bauer (Peter-Wust-Gymnasium Wittlich) haben den Bezirk beim Landeswettbewerb in Trier vertreten. TV-Foto: Björn Pazen

Foto: Bjoern Pazen (BP) ("TV-Upload Pazen"

Trier. Es herrscht Stille im Vortragsraum der Stadtbücherei Trier. Die Anspannung ist den Kindern anzumerken. Von 35 000 Sechstklässlern, die sich in diesem Schuljahr in Rheinland-Pfalz am Vorlesewettbewerb des Deutschen Buchhandels beteiligt hatten, sind die zwölf Besten übriggeblieben.

Gleich stellen sich die Kinder den rund 60 Zuhörern (meist Eltern, Lehrer oder Verwandte) und der fünfköpfigen Jury im Landeswettbewerb. Zunächst lesen sie aus einem selbst gewählten Buch, dann kommt die schwerere Aufgabe - sie müssen die Jurymitglieder beim Vorlesen eines unbekannten Textes überzeugen.
Bundesweit nehmen in diesem Jahr 570 000 Kinder an dem Wettbewerb teil, der seit 1959 veranstaltet wird.

"Es freut uns Buchhändler, dass Kinder immer noch so gerne und viel lesen", sagt Georg Stephanus, der stellvertretend für die Trierer Buchhändler den Landeswettbewerb eröffnen darf. Die Bedeutung des Lesens in und für Trier hebt auch Bürgermeisterin Angelika Birk hervor: "250 000 Medien werden, meist von Kindern und Jugendlichen, jährlich in der Stadtbücherei ausgeliehen. Und dass sich in Trier in Sachen Lesen etwas tut, zeigt zum Beispiel auch die Veranstaltung StadtLesen."

Es geht los. Am Tisch auf dem Podium nimmt Kind für Kind Platz. Klaus Feld, der Landesgeschäftsführer des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, ist der "Zeitnehmer". Nach drei Minuten ist für jedes Kind Schluss mit dem selbst gewählten Buch. Zunächst lesen die Teilnehmer der Förderschulen, als Erste Michelle von Beauvais von der Astrid-Lindgren-Schule aus Prüm - die Beste aus dem Bezirk Trier. Sie hat sich das Buch "Ich bin das Licht. Die kleine Seele spricht mit Gott" ausgesucht. Ihre Pflegeeltern fiebern mit.

Nach den Förderschülern können die jeweils beiden Bezirksbesten der weiterführenden Schulen ihre Vorlesekunst präsentieren. Unter den acht Sechstklässlern ist Theresa Moos von der Grund- und Realschule plus aus Neuerburg (Eifelkreis Bitburg-Prüm) die Einzige, die kein Gymnasium besucht. Den Auftakt macht aber Leo Bauer vom Peter-Wust-Gymnasium Wittlich. In Runde zwei müssen alle zwölf zweiminütige Textstellen aus dem Buch "Pernilla oder wie die Beatles meine viel zu große Familie retteten" vorlesen. Die Jury zieht sich zur Beratung zurück, die Spannung unter den Vorlesern steigt erneut. Als alle Teilnehmer Urkunden und Buchpräsente erhalten haben, verkündet Feld die Sieger. Michelle von Beauvais kann es nicht fassen - sie ist die Landessiegerin unter den Förderschülern.

"Damit habe ich nie gerechnet", sagt sie und ergänzt: "Früher habe ich nicht viel gelesen, heute jeden Tag. Am liebsten spannende Bücher oder Bücher, die sich mit dem Thema Freundschaft befassen." Bei den weiterführenden Schulen sichert sich Noah Ludwig aus Meisenheim (Landkreis Bad Kreuznach) den Landessieg und vertritt Rheinland-Pfalz jetzt beim Bundeswettbewerb in Berlin. Aber auch Leo Bauer und Theresa Moos dürfen sich als Sieger fühlen. Jugendbuchautor und Jurymitglied Arno Strobel aus Tawern verteilt nämlich ein Lob an alle: "Ich kennen viele Autoren und professionelle Vorleser. Und hinter denen müsst ihr euch alle nicht verstecken."

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