2475 junge Leute haben die (Brief-)Wahl - Bisher gibt es 28 Kandidaten, die für das Nachwuchsparlament der VG Bernkastel-Kues infrage kommen

Bernkastel-Kues · Im neuen Jugendparlament der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues wird es viele andere Gesichter geben. Nur vier Personen können sich wieder bewerben. Der Rest muss altersbedingt aufhören oder weil Ausbildung und Studium den Wegzug mit sich bringen.

Wer noch für die Wahl zum Jugendparlament (JuPa) der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues kandidieren will, muss sich sputen. Die Meldefrist endet am 27. Mai. Die 2475 Wahlberechtigten (zwischen 14 und 23 Jahren) haben auf jeden Fall die Qual der Wahl. 28 Personen haben bisher ihre Kandidatur angemeldet. Für sie stehen aber nur 15 Plätze zu Verfügung.Ein Kommen und Gehen


In einem solchen Gremium ist die Fluktuation naturgemäß hoch. Nach Auskunft von Guido Moll, Jugendpfleger der VG stellen sich vier JuPa-Mitglieder zur Wiederwahl. Der Rest scheidet aus. "Weil sie zu alt sind, oder berufs- oder studienbedingt wegziehen", erläutert Moll. Vorsitzender Christian Sopp (21) kann und wird erneut kandidieren. Er hat auch einen Sitz im Ausschuss für Jugend, Schule, Soziales und Sport sowie im Kinobeirat.

Das JuPa gibt es seit 1995, drei Jahre später übernahm Guido Moll seine Funktion und ist seither auch so etwas wie der Betreuer der jungen Leute. "Ich habe etwa 200 kommen und gehen sehen", sagt er. Natürlich müsse er manche von ihnen anleiten. Die Erfahrungen seien aber durchweg positiv, das Verhältnis untereinander sei sehr gut.

Die Wahlberechtigten bekommen voraussichtlich in der übernächsten Woche per Post ihre Unterlagen. Gewählt wird per Brief. Alle Kandidaten werden mit Bild auf dem Wahlzettel erscheinen. Am 25. Juni ist Einsendeschluss. Dieser Modus hat sich bewährt. Die Wahlbeteiligung lag bei der letzten Wahl zwischen 26 und 27 Prozent. Das sei kein schlechter Wert, sagt Moll. In früheren Jahren wurde der Urnengang in eine Party eingebettet. Da kamen aber nur etwa zehn Prozent der Wahlberechtigten.

Mehr als die 26, 27 Prozent seien auch nicht zu erreichen, glaubt Moll. Viele junge Leute wüssten immer noch zu wenig über die politische Arbeit. Ändern werde sich die Beteiligung höchstens, wenn online abgestimmt werden könne. Aber das müsse der Gesetzgeber regeln.

Das JuPa habe sich zu einem anerkannten Gremium entwickelt. Es bringe sich ideell und finanziell in die Kulturarbeit (Sommerbühne, kommunales Kino, Poetry Slam ) ein, sagt Moll.

5000 Euro stehen pro Jahr zur Verfügung. Damit werden unter anderem Jugendräume in einzelnen Orten mit bis zu 500 Euro gefördert.

Einiges an Geld wurde auch in die Tontechnik im Jugendkulturzentrum in Bernkastel-Kues gesteckt. "Da sind wir jetzt autark", sagt Moll. Viel Engagement wurde in das Projekt "Gehen-Bleiben-Wiederkommen" gesteckt (der TV berichtete).

Als das amtierende Parlament gewählt wurde, waren erstmals auch die jungen Leute aus Neumagen-Dhron, Piesport und Minheim dabei. Wie berichtet sind die drei Orte im Zuge der Kommunalreform Anfang 2012 zur VG Bernkastel-Kues gestoßen. Vertreter aus den Gemeinden sitzen derzeit nicht im JuPa. Aktuell haben sich, so Moll, drei junge Leute als Kandidaten gemeldet.

Das Parlament habe große Bedeutung für die Entwicklung einer Kommune, sagt Leo Wächter, hauptamtlicher Beigeordneter der VG Bernkastel-Kues. "Ohne ein solches Gremium ist es kaum möglich ein Feedback von der Jugend zu bekommen", sagt er.

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