"Biologischer Schatz": Neuer Nationalpark Hunsrück-Hochwald feierlich eröffnet
Erbeskopf · Der erste rheinland-pfälzische Nationalpark Hunsrück ist am Samstag von den Ministerpräsidentinnen Malu Dreyer (Rheinland-Pfalz) und Annegret Kramp-Karrenbauer (Saarland) zusammen mit Bundesumweltministerin Barbara Hendricks feierlich eröffnet worden.
Am Samstagmorgen um 10 Uhr haben Dreyer und Kramp-Karrenbauer zusammen mit Bundesumweltministerin Barbara Hendricks den Nationalpark Hunsrück-Hochwald feierlich eröffnet.
„Mit dem Nationalpark Hunsrück-Hochwald entwickelt sich ein Edelstein, der weit über Rheinland-Pfalz hinausstrahlt“, sagte die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken (Grüne). Malu Dreyer nennt den Hunsrücker Nationalpark einen „biologischen Schatz“.
Schon vor der offiziellen Eröffnung sammelten sich zahlreiche gespannte Besucher auf dem Gelände am Erbeskopf, das Feuer für die ersten Schwenkbraten wurde bereits angeheizt.
Etwa 2000 Besucher sind letztlich zum Hunsrückhaus bei Thalfang gekommen um den neuen Nationalpark zu feiern. Ein buntes Treiben, wo sich zahlreiche Gespräche entwickeln, es wird gesungen, es wird gelacht. Für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt, für jeden Geschmack ist etwas dabei. Insgesamt gibt es 40 Stände, an denen sich regionale Händler, Verbände und Künstler präsentieren. Es findet eine Ranger-Wanderung statt, an der auch Ulrike Höfken, Umweltministerin von Rheinland-Pfalz, teilnimmt.
Almut Brandstetter, Chefin des Hunsrückhauses, ist sehr zufrieden mit dem Zuspruch und dem Andrang bei der Eröffnung. Eveline Lemke, Ministerin für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung von Rheinland-Pfalz präsentierte sich in einem auffälligen Kleid, welches von Studenten der FH Trier entworfen worden ist. Passend zum Event trägt sich Wanderstiefel.
Regionales "Wir-Gefühl" durch Nationalpark
Der Nationalpark kostet Rheinland-Pfalz im Jahr fünf bis sechs Millionen Euro. Davon sind nach Angaben des Umweltministeriums 1,75 Millionen Euro zusätzlich im Haushalt eingestellt worden. Eine Studie geht davon aus, dass der Park in zehn Jahren jährlich rund 350 000 zusätzliche Besucher anlockt.
Das Schutzgebiet ist in den vergangenen drei Jahren unter Beteiligung der Menschen vor Ort entstanden. „Der Nationalpark hat in der Region ein Wir-Gefühl erzeugt, das hier deutlich zu spüren ist“, sagte Höfken. Die Begeisterung, mit der die Menschen der Region und Gäste den Nationalpark begrüßten, sei „beeindruckend“.
Die Feiern zur Nationalpark-Eröffnung waren bis Montag geplant. Neben einem Nationalpark-Markt mit 50 regionalen Ausstellern standen eine Bühnenshow und erste Rangertouren auf dem Programm. „Wir freuen uns, dass die Besucher jetzt endlich kommen“, sagte Hartmut Hoffmann, einer der 16 Ranger. Insgesamt gibt es sieben Touren, auf denen sich Wanderer auf die Spuren von Kelten, Katzen und Käfern machen können."Etwas Historisches"
Die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU), Reinhold Jost, saarländischer Minister für Justiz, Bundesumweltministerin Barbara Hendricks, Malu Dreyer, Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz (beide SPD), Ulrike Höfken, Umweltministerin von Rheinland-Pfalz und Eveline Lemke, Ministerin für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung von Rheinland-Pfalz (beide Bündnis 90/Die Grünen) bei der offiziellen Eröffnung des Nationalparks Hochwald-Hunsrück am 23.05.2015 am Hunsrückhaus in Deuselbach (Rheinland-Pfalz).
Foto: Friedemann Vetter
Mit dem neuen Nationalpark Hunsrück-Hochwald wird nach Ansicht der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) ein Stück Geschichte geschrieben. „Für den Naturschutz in Rheinland-Pfalz und im Saarland und die Erhaltung der biologischen Vielfalt in unserer Heimat ist der Nationalpark etwas Historisches“, sagte Dreyer am Samstag bei der Eröffnung des Nationalparks am Erbeskopf. Das rund 100 Quadratkilometer große Schutzgebiet ist der erste Nationalpark der beiden Länder: 90 Prozent liegen in Rheinland-Pfalz, 10 Prozent im Saarland.
Weitere Informationen zu den dreitägigen Feierlichkeiten finden Interessierte im Internet unter <u>www.nationalpark.rlp.de
