Freie Bahn für die Wildkatze im neuen Nationalpark - Länder eröffnen riesige Schutzzone in Hochwald und Hunsrück - Tausende feiern mit

Erbeskopf · Mit jährlichem Millionenaufwand wollen Rheinland-Pfalz und Saarland im neuen Nationalpark Hunsrück-Hochwald das Artensterben verringern. Am Pfingstwochenende erleben Tausende Bürger die dreitägige Eröffnungsfeier mit.

Mit dem Nationalpark Hunsrück-Hochwald ist am Wochenende ein 10.000 Hektar großes Schutzgebiet eröffnet worden, das sich über zwei Bundesländer, das Saarland und Rheinland-Pfalz, erstreckt. Zur Feier kamen unter anderem die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD), die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kamp-Karrenbauer (CDU), weitere Landesminister und Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) zum Hunsrückhaus am Erbeskopf. Zehntausende Besucher auch aus der Region machten sich zum Beispiel am Erbes8kopf ein Bild von dem Naturschutzvorhaben und feierten mit. "Der Ansturm der Gäste hat alle Erwartungen übertroffen", sagte die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken (Grüne) am Montag.

Der Nationalpark soll dazu beitragen, dass sich aussterbende Arten wieder ansiedeln. Dazu gehören Wildkatzen, von denen noch etwa 1000 Exemplare im Hunsrück leben, sowie Schwarzspechte und Schwarzstörche. Seltene Tierarten sollen im Park mit seinen einmaligen Felsen- und Moorlandschaften sowie großen Beständen über 100 Jahre alter Buchen Rückzugsräume haben.

Am Samstag und Sonntag lockte ein vielfältiges Programm die Besucher an den Erbeskopf. Studierende des Fachs Modedesign der Hochschule Trier zeigten eine Trachtenmodenschau, Chöre der Region und das Schauspielensemble des Theaters Trier traten auf. Das Hunsrückhaus am Erbeskopf ist mit dem Schwerpunkt Landschaft und Moore eines von drei Nationalparktoren. Weitere sind in Wildenburg mit dem Schwerpunkt Tiere und in Otzenhausen mit dem Schwerpunkt Kelten.

Laut einer Studie sollen in den nächsten 20 Jahren zusätzliche 100.000 Besucher wegen des Nationalparks in die Region kommen. die Kosten für den Unterhalt werden auf fünf Millionen Euro jährlich geschätzt. Kritik gab es von den Industrie- und Handelskammern; die Morbacher Holzindustrie fürchtet, dass sie zu wenig Zugriff auf Holz hat.

Eine Region feiert ihren Nationalpark

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