Münzen, frisch gepresst

Manderscheid · Zum zweiten Mal werden kreative Arbeiten auf dem Kunsthandwerkermarkt am Pfingstwochenende in Manderscheid ausgestellt. Eine historische Münzpresse ist eine der Attraktionen, die besonderes Aufsehen erregen.

Manderscheid. Hammerschläge und Kettensägengeräusche hallen durch die Gassen rund um das Kurhaus. Dort haben sich verschiedene Handwerker zusammengefunden, um an ihren rund 40 Ständen Kunstwerke aus eigener Herstellung zu präsentieren und zu verkaufen. Die Goldschmiede, Korbflechter, Glasmaler und vielen anderen Manufakteure stammen überwiegend aus der Region. Ganz nach der Devise Handwerk darf nur Selbstgemachtes ausgestellt werden.
Im Zentrum des Marktes steht eine historische Münzpresse, die der Gewerbe- und Verkehrsverein Manderscheid zur Verfügung gestellt hat. Der gelernte Kerzenmacher Michael Moll presst zusammen mit Wolfgang Bonefas den originalen Manderscheider Taler. Auch Bürgermeister Günter Krämer hilft an beiden Tagen dabei, einige Münzen zu prägen.
"Wie alt die Presse genau ist, kann ich nicht sagen. Es könnten 50 Jahre sein, oder auch 300. Nicht einmal Historiker können das genaue Alter schätzen", berichtet Michael Moll, der mit seiner Frau eine Wachsmanufaktur betreibt.
An einem anderen Stand des Marktes bearbeitet gerade Dietmar Kuhl einige Schieferplatten mit Hammer und Meißel. Der gelernte Dachdecker kann aufgrund eines Arbeitsunfalls seit neun Jahren nicht mehr arbeiten. Um seinen Beruf nicht völlig aufgeben zu müssen, übt er ihn nun als Hobby aus. Hausnummern, Tabletts und vieles mehr kann er so mit Hammer und Meißel herstellen.
Der Kunsthandwerkermarkt, den es erst seit vergangenem Jahr gibt, soll auch in Zukunft jedes Pfingstwochenende stattfinden. jas

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