Fall Tanja Gräff: Dutzende neue Hinweise und 900 alte Spuren

Trier · Im Fall der vor acht Jahren ums Leben gekommenen Trierer Studentin Tanja Gräff hat die Polizei Dutzende neue Hinweise bekommen. Ob die 21-Jährige einem Gewaltverbrechen zum Opfer fiel, ist noch offen. Für die Ermittler steht aber fest: Tanja Gräff stürzte den roten Felsen hinunter.

 Zwei Blumensträuße zieren den Gedenkort für Tanja Graeff. Die Geschichte der acht Jahre lang vermissten jungen Frau beschäftigt die Menschen in der Region Trier.

Zwei Blumensträuße zieren den Gedenkort für Tanja Graeff. Die Geschichte der acht Jahre lang vermissten jungen Frau beschäftigt die Menschen in der Region Trier.

Foto: Rainer Neubert

Die Ermittler der 20-köpfifen Sonderkommission sind im Fall Tanja Gräff seit Tagen damit beschäftigt, sämtliche 900 Spuren noch einmal neu unter die Lupe zu nehmen. Seit vor knapp drei Wochen Forstarbeiter per Zufall auf das Skelett der seit Juni 2007 vermissten jungen Frau gestoßen sind , haben die Trierer Mordermittler in dem bundesweit Schlagzeilen machenden Fall endlich eine konkrete Spur.

Nach Informationen unserer Zeitung steht die Identität der am Fuß der roten Felsen im Trierer Stadtteil Pallien gefundenen sterblichen Überreste inzwischen zweifelsfrei fest, nachdem der genetische Fingerabdruck vorliegt. Mit dem Untersuchungsergebnis der Mainzer Rechtsmedizin rechnet Soko-Chef Christian Soulier in der nächsten Woche.

Vielleicht kann dann auch schon gesagt werden, ob die junge Frau aus Korlingen (Kreis Trier-Saarburg) einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen ist. Die Ermittler gehen davon aus, dass Tanja Gräff die an dieser Stelle etwa 50 Meter hohe Felswand hinabgestürzt ist. Aber wurde sie gestoßen, hinuntergeworfen, oder war es ein Unglück? Der Soko-Leiter will nicht spekulieren.

Ein besonderes Augenmerk wird laut Soulier derzeit auf die Spuren gelegt, die einen räumlichen Bezug zur Fundstelle des Skeletts haben. Dazu gehöre neben vielen anderen auch die sogenannte Drachenhausspur.

Das Drachenhaus liegt im Weishauswald zwischen dem Bierstand, wo Tanja Gräff in der Nacht ihres Verschwindens definitiv gesehen worden war und dem Felsenweg, von dem sie hinab stürzte. Dort sind Zeugen einer jungen Frau begegnet, deren Beschreibung auf Tanja passt und die zudem Tanja gerufen wurde.

Sie sei in Begleitung eines schwarz gekleideten jungen Mannes gewesen und habe nervös und aufgeregt gewirkt. "Eine interessante Spur", sagt auch Detlef Böhm, der Anwalt von Tanjas Mutter Waltraud Gräff.

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