Schule für Diensthundewesen der Bundeswehr mit Sitz in Ulmen präsentiert vierbeinige Spezialisten in Gerolstein

Gerolstein · Das Führungsunterstützungsbataillon 281 hat mit einem Tag der offenen Tür und einem Gelöbnis 60 Jahre Bundeswehr und "50 plus 1 Jahr" Garnisonsstadt Gerolstein gefeiert. Zum Programm gehörte auch die Präsentation der Schule für Diensthundewesen der Bundeswehr.

 Bei Schauvorführungen können die Vierbeiner zeigen, was sie gelernt haben. Fotos (2): Bundeswehr

Bei Schauvorführungen können die Vierbeiner zeigen, was sie gelernt haben. Fotos (2): Bundeswehr

Foto: (e_gero )

Hundeschule Bundeswehr: Die zentrale Ausbildungseinrichtung des Militärs widmet sich seit fast 60 Jahren - und inzwischen bereits zehn Jahre in Ulmen - der Ausbildung der "Partner auf vier Pfoten" zu Spezialisten. Sie unterstützen die Soldaten im Einsatz bei der Suche nach Explosivstoffen, Rauschgiften und als Schutzhunde. Die Vorführung in Gerolstein moderierte Hauptmann Dominik Körber. Die Vierbeiner Cleo und Jerry zeigten zunächst, dass sie sich unterordnen können: Im Wechsel blitzschneller Kommandos "Platz", "Sitz", "Steh", "Platz" veränderten die beiden Hunde ihre Positionen. Dann hieß es "Fuß", und ruckzuck saß der Diensthund wieder am linken Bein seines Führers und bewegte sich zielstrebig in die gewünschte Richtung.Vielfältige Aufgaben


Der sechs Jahre alte Schäferhund Jerry zeigte, dass auch ein Geländewagen keine Hürde für ihn bedeutet, die man nicht meistern kann. Neben der Spezialausbildung ist Jerry auch wichtiger Bestandteil einer Lehr- und Versuchsgruppe, die neue Ausrüstungen testet und Ausbildungsmethoden erprobt. Es braucht besonders großes, gegenseitiges Vertrauen des Hundeteams, um diese Aufgabenvielfalt zu meistern. Dominik Körber: "Im Prinzip macht er seine Arbeit für seinen Ball."

Ein Schnippen mit den Fingern, und schon sprangen Cleo und Jerry ihren Teampartnern auf den Arm. Dies ist eine besonders wichtige Übung, falls ein Hund in besonderen Situationen (zum Beispiel Einsteigen in einen Hubschrauber oder ein anderes Transportmittel) getragen werden muss. Auch die Vorführung des Aufspürens von Kampfmitteln fehlte nicht. Punktgenau zeigten die Tiere an, wo der gefährliche Stoff versteckt war. Zur Belohnung erfolgte die Bestätigung auf Distanz durch ein Clicker-Signal.Kampfmittel-Suche

 Auch „Scheintäter“ werden so lange am Fluchtversuch gehindert, bis der Hundeführer das Signal zum Stopp gibt.

Auch „Scheintäter“ werden so lange am Fluchtversuch gehindert, bis der Hundeführer das Signal zum Stopp gibt.

Foto: (e_gero )


In der Schule für Diensthundewesen werden die Tiere auf das Aufspüren von Kampfmitteln unterschiedlichster chemischer Zusammensetzung und Lagerdauer konditioniert. In sogenannten Klimacontainern wird getestet, in welchem Temperaturbereich (plus 40 bis minus 20 Grad) die Hunde noch Sprengstoffspuren anzeigen können. Kein technisches Gerät ist dazu so zuverlässig in der Lage wie die Spürhunde.

Am meisten beeindruckte die Zuschauer der sogenannte Schutzdienst. Die Hunde zeigten absoluten Gehorsam. Auf Kommando stellten und verbellten sie den "Scheintäter", vereitelten jeden Fluchtversuch mit Festhalten und ließen nicht locker, bis der Hundeführer da war, um die Aktion mit Kommando "Aus" zu beenden. Bei allen Übungen, bei denen flüchtende Personen in Schutzbekleidung gestellt und zu Fall gebracht wurden, arbeiteten die Zugriffshunde sauber mit Konzentration auf Beine, Arm- und Rumpfbereich. Keine der Hundeschnauzen griff im Bereich Kopf oder Hals zu.

Auch bei gleichzeitigem Einsatz von zwei Hunden zeigte sich die gute Ausbildung. Damit sich Vertrauen aufbaut, werden die Diensthunde in die Familie der Hundeführer integriert.

Dies bedeutet eine Sieben-Tage-Woche für die Teams bei täglich mindestens drei bis fünf Stunden intensivem Training. Die Ausbildung eines Diensthundes dauert je nach Spezialisierung zwischen sieben und elf Monaten, danach kann ein Hund praxisnah arbeiten. "Ein Team wächst zusammen", sagt Hauptmann Körber: "Diese Kameradschaft kann man nicht am Wochenende ausblenden."

Auch um die nicht mehr dienstfähigen Hunde wird sich weiter gekümmert: "Sie arbeiten für die Bundeswehr und haben Anrecht auf Gnadenbrot." Viele bleiben in den Familien der Teampartner auch in der "Rente", manche werden in Pflegefamilien vermittelt oder erhalten ihr Gnadenbrot in einem der 31 Zwinger mit 16 Ausläufen.

Es handelt sich um noble Zwinger mit Fußbodenheizung und Betreuung rund um die Uhr. Die Klinik der Diensthundeschule übernimmt auch im Rentenstatus die nötige ärztliche Betreuung. red

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