Andreas Scholer aus Monzelfeld zeigt Unterwasser-Fotografien in der Akademie Kues

Bernkastel-Kues · Menschen unter Wasser zu fotografieren, ist die Spezialität von Andreas Scholer aus Monzelfeld. Der hauptberufliche Grafiker zeigt seine Arbeiten derzeit in der Akademie Kues unter dem Titel "Neptuns Welt".

 Ausflug in Neptuns Welt: Der Monzelfelder Fotograf Andreas Scholer fotografiert seine Models unter Wasser. Fotos (3): Andreas Scholer

Ausflug in Neptuns Welt: Der Monzelfelder Fotograf Andreas Scholer fotografiert seine Models unter Wasser. Fotos (3): Andreas Scholer

Foto: Photographer: Andreas Scholer (m_mo )
Andreas Scholer aus Monzelfeld zeigt Unterwasser-Fotografien in der Akademie Kues
Foto: Medien-Service Andreas Scholer (m_servi )
Andreas Scholer aus Monzelfeld zeigt Unterwasser-Fotografien in der Akademie Kues
Foto: (m_mo )

Bernkastel-Kues. In Zeiten, in denen jeder, der halbwegs mit der Kamera zurechtkommt, seine eigene Homepage betreibt und Hochzeits-, Beauty- oder Kinderfotos nebenberuflich als "professionelle shootings" anbietet, ist es schwer, eine Nische auf dem heiß umkämpften Markt der Fotografie zu finden.
Andreas Scholer aus Monzelfeld, hauptberuflicher Grafiker, fand diese Nische. Er geht buchstäblich mit seinen Models baden. Denn er hat sich auf Porträt- und Modefotografie unter Wasser spezialisiert. Er präsentiert seine Arbeiten derzeit in der Ausstellung "Neptuns Welt" in der Akademie Kues. Insgesamt zieren 60 großformatige Fotografien die Räume der Akademie. Da schwimmt eine Meernixe vor einem verrosteten Schiffswrack vor der Küste von Teneriffa, während eine Schwangere sich langsam im Bernkastel-Kueser Schwimmbad ins Wasser sinken lässt, kleine Luftbläschen markieren ihren Weg, ihre Silhouette wird sanft von oben beleuchtet, während das Foto zum Rand hin sich immer mehr im unendlichen Blau des Wassers verliert.

Die Technik: Es sind handwerklich perfekte Arbeiten, die Scholer zeigt und für die er sich eine eigene Technik erarbeitet hat. "Ich arbeite mit einer digitalen Spiegelreflex-Kamera im Vollformat mit Unterwassergehäuse und habe eine eigene Blitztechnik entwickelt," erklärt er dem TV. Unter Wasser sei natürlich alles anders. Das Licht wirkt anders, die Bewegungen unter Wasser sind anders. "An Land kann ich dem Model zum Beispiel sagen, wie es die Hand halten soll - das geht unter Wasser nicht", sagt Scholer. Und so gibt es natürlich auch viel Ausschuss: "Von 100 Aufnahmen kann man nur drei bis fünf verwenden - im Studio ist es etwa fifty-fifty. Man taucht auf, verständigt sich, taucht unter - und dann heißt es: lächeln und die Luft anhalten", beschreibt Scholer seine Fototermine.

Die Models: "Man sollte als Sternzeichen jedenfalls Wasserratte sein", scherzt Scholer und fügt hinzu, dass er tatsächlich Fisch sei. Das sei die Grundbedingung. Ansonsten seien seine Models vorwiegend Amateure, die im Internet in den sozialen Netzwerken auf ihn aufmerksam werden. So zum Beispiel Nicci G. aus Luxemburg: "Ich fand das eine super Idee, unter Wasser zu fotografieren. Das hat sehr viel Spaß gemacht. Wir haben im Schwimmbad in Bernkastel-Kues Fotos mit Designer-Kleidung gemacht. Anschließend waren wir alle platt."
Die ehemalige Weinkönigin Vanessa Trossen aus Traben-Trarbach ließ sich von Scholer 2011 bei einer Unterwasser-Weinprobe fotografieren: "Das war eine ganz neue Erfahrung, denn ich musste unter Wasser die Augen auflassen. Aber mit etwas Übung klappte es. Ich würde das gerne noch mal machen. Besonders toll ist die Schwerelosigkeit im Wasser"

Das Motiv: Wie kam Andreas Scholer darauf, unter Wasser zu fotografieren? "Es war die Freude am tauchen, womit ich vor zehn Jahren angefangen habe. Da dachte ich mir, dass man auch Menschen unter Wasser fotografieren könnte und habe dann dieses Projekt gestartet." Ein besonderer Höhepunkt seiner Karriere als Unterwasserfotograf war ein Termin bei Teneriffa. "Da hat sich eine Stuntfrau aus München bei mir gemeldet, und wir haben mit einem weiteren Model Fotos in 25 Meter Tiefe an einem Schiffswrack gemacht. Das war schon sensationell. Dabei haben uns aber auch zwei weitere Taucher geholfen, die Atemluft für das Model bereithielten."
"Neptuns Welt" ist bis zum 31. Juli in der Akademie Kues (Stiftsweg 1) zu sehen. Öffnungszeiten: Mo-Do 9 bis 12 Uhr, 14 bis 16 Uhr; Freitag 9 bis 12 Uhr sowie nach Vereinbarung.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort