Die Handys sind fern, die Hexen nah

Bernkastel-Kues · Zauber, Schreck, Überraschung, Inspiration: Das Mittelalter-Spektakel vom 3. bis 5. Juli hält für die Besucher viel Programm bereit. Ein Bonbon: Am Freitagabend ist der Eintritt kostenlos - und an den anderen beiden Tagen günstig.

 Schöne, schaurige Aussichten: Das Mittelalter-Spektakel lockt nach Bernkastel-Kues. Foto: Veranstalter

Schöne, schaurige Aussichten: Das Mittelalter-Spektakel lockt nach Bernkastel-Kues. Foto: Veranstalter

Foto: (m_mo )

Bernkastel-Kues. Eintauchen in die Geschehnisse des Mittelalters: Für viele Besucher und Akteure der Zelt- und Budenstadt am Kueser Moselufer ist das zum Beispiel damit verbunden, dass Handy und Smartphone unbenutzt bleiben oder nur unbeobachtet in Gang gesetzt werden. Selbst die Raucher ziehen sich in ganz stille Ecken zurück. Es soll eben halbwegs authentisch sein. Und sie wollen wenigstens ein Wochenende lang weg von den Zwängen des Alltags.
In Bernkastel-Kues öffnen sich die Eingangstore bereits zum sechsten Mal seit 2005. Alle zwei Jahren kommen Händler, Gaukler, Musiker und manch edler Ritter auf das dafür ideale Gelände.
"Im Schnitt kommen 6000 bis 8000 zahlende Besucher", erzählt Florian Meurer, der in den vergangenen Jahren mit einigen Helfern die Hauptlast der Organisation getragen hat. Da Kinder und Jugendliche bis 14 Jahren freien Eintritt genießen, liegt die Gesamtzahl aber immer über 10 000.
Meurer ist mittlerweile beruflich stark angespannt. Deshalb muss er sein Engagement zurückfahren. Da er aber in der Szene bekannt ist, wird er für viele Leute Ansprechpartner bleiben. Das hat er vergangenes Wochenende beim Mittelaltermarkt in Ulmen (Eifel) gemerkt.
"Viele haben gesagt, dass sie sich freuen, wenn sie Werbung für Bernkastel-Kues machen, andere haben gefragt, ob noch Plätze frei sind."
Freie Standplätze gibt es nicht mehr. Die Akteure, die aus ganz Deutschland anreisen, wissen um die besondere Atmosphäre an der Mittelmosel.
Ein besonderes Bonbon bei der sechsten Auflage: Die Stände werden bereits am Freitag ab 18 Uhr geöffnet sein. Bis 22 Uhr wartet auf die Besucher auch ein Musikprogramm. Eintritt wird an diesem Abend nicht erhoben.
Am Samstag und Sonntag öffnen sich die Türen bereits um 11 Uhr. Am Samstag geht das Programm bis 22 Uhr, am Sonntag ist gegen 18 Uhr Schluss.
Angesagt war für diese beiden Tage auch ein Knappenwettstreit für alle Besucher. Der wird, so Florian Meurer, allerdings ausfallen, weil mehrere der dafür eingeplanten Helfer nicht zur Verfügung stehen.
Genug zu erleben gibt es trotzdem. So blüht der Sklavenhandel wieder auf. Und eine Wikingergruppe zeigt, was es bedeutet, wenn die Leute rufen: "Die Nordmänner kommen."
Im Programm für das dreitägige Mittelalter-Spektakel heißt es: "Lassen Sie sich verzaubern, erschrecken, überraschen oder inspirieren."
Es gibt auch etwas Neues in Sachen Eintrittspreis. "Der liegt einheitlich bei sechs Euro", sagt Florian Meurer. In der Vergangenheit gab es eine Ermäßigung für Besucher, die im Mittelaltergewand erschienen. Das habe aber immer wieder zu Diskussionen geführt, erklärt Meurer.
Weil die sechs Euro im Vergleich zu anderen Märkten konkurrenzlos günstig seien, habe man sich auf den Eintrittspreis geeinigt.

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