Schwimmbadsanierung wird teurer

Thalfang · Für Reparaturarbeiten am Thalfanger Schwimmbad hat der Verbandsgemeinderat eine Investition von 435 000 Euro beschlossen. Das sind 55 000 Euro mehr als ursprünglich geplant, da zusätzliche Pumpen angeschafft werden müssen.

Thalfang. Das Erholungs- und Gesundheitszentrum Thalfang, das aus den 1990er Jahren stammt, könnte durchaus noch als "Neubau" durchgehen. Aber die Technik muss inzwischen teilweise erneuert werden. Der Verbandsgemeinderat beschloss auf seiner Sitzung am Dienstag, dafür 435 000 Euro bereitzustellen. Wie VG-Bürgermeister Marc Hüllenkremer erklärt, haben sich die ursprünglich geplanten Kosten damit um 55 000 Euro erhöht. Das hat ein Planungsbüro ermittelt und eine Ausführungsplanung vorgelegt. Mit dieser Planung können anschließend die Ausschreibungen gemacht und die Aufträge an Baufirmen vergeben werden. Ursprünglich waren 380 000 Euro brutto geplant.Neue Pumpen, weniger Energie


Die 55 000 Euro Mehrkosten kommen durch allgemeine jährliche Preissteigerungen im Bausektor von 6,5 Prozent und durch die zusätzliche Anschaffung einer Pumpe zustande. Außerdem wird das Messregelsystem für die Chlordosierung im Schwimmwasser erneuert.
Durch die neue Pumpe verspricht man sich eine Energieeinsparung von bis zu 4000 Euro im Jahr. Damit würden sich die zusätzlichen Investitionskosten nach einigen Jahren amortisieren, so die Sitzungsvorlage. Zudem muss ein Schaltschrank verlegt werden, und die drei Filteranlagen müssen ersetzt werden.
Wie die Verwaltung dem TV mitteilt, soll die Sanierung voraussichtlich ab November erfolgen. Dazu muss das Bad für sechs Wochen geschlossen werden.
Der Verbandsgemeinderat beschloss die Investition einstimmig. In der Diskussion erinnerte ein Ratsmitglied daran, dass ein Senkungsriss in der Eingangshalle des Schwimmbades ebenso repariert werden müsse. Zudem gebe es kaputte Fugen in der Sauna. Marc Hüllenkremer versicherte, dass man diese Reparaturarbeit mit in das Projekt packen wolle. Außerdem wurde darüber gesprochen, ob das Schwimmbad wegen der hohen Erhaltungskosten langfristig privatisiert oder in eine Genossenschaft überführt werden könne. Hüllenkremer versicherte, dass das ein Gedanke sei, den man weiterverfolgen wolle.Meinung

Kosten, Kosten, Kosten
Die Verbandsgemeinde Thalfang hat attraktive Einrichtungen, die nicht nur den Thalfanger Bürgern zugutekommen - und die in die Jahre gekommen sind. Das Freizeit- und Umweltzentrum Erbeskopf mit dem Hunsrückhaus, Tor des neuen Nationalparks ist sanierungsbedürftig. Für die Arbeiten an der Realschule plus sind allein in diesem Jahr 1,2 Millionen Euro vorgesehen. Das Schwimmbad mit seiner schicken Saunalandschaft lockt bisweilen sogar ruhe- und erholungssuchende Trierer in den Hunsrück und muss nun auch repariert werden. Diese Annehmlichkeiten kosten Geld, sie können sich kaum selbst finanzieren und müssen immer wieder bezuschusst werden. Langfristig wird es für die mit mehreren Millionen Euro verschuldete Verbandsgemeinde schwierig werden, all diese Lasten zu tragen. Da ist das Land in der Pflicht - oder es muss über eine Verwaltungsreform nachgedacht werden, die die Kosten besser verteilt. Dem Vernehmen nach gibt es schon erste Gespräche - über Kreisgrenzen hinweg. hp.linz@volksfreund.de

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