Damit's funkt zwischen Firma und Fachkraft: Kreis und Sparkasse Vulkaneifel loben Preis für Schüler und Studenten aus

Daun/Gerolstein · Weiterer Baustein im Kampf gegen Fachkräftemangel: Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft und die Kreissparkasse Vulkaneifel loben unter dem Titel "Funkensprüher" erstmals einen Preis für schulische und studentische Arbeiten aus, die sich mit dem Landkreis oder einem hier ansässigen Unternehmen beschäftigen. Schüler und Hochschüler sollen so mit der Region in Kontakt kommen oder bleiben - und hier bestenfalls eine Karriere starten.

Daun/Gerolstein. Der Funke soll überspringen - zwischen jungen Leuten und Unternehmen in der Vulkaneifel. Daher lautet der Titel des neuen Preises, den die Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises als Initiator und die Kreissparkasse (KSK) Vulkaneifel als Sponsor ausloben, "Funkensprüher" (siehe Extra). Der wird künftig jährlich unter Schülern und Studenten vergeben, die sich in einer Fach-, Semester-, Bachelor-, Master- oder Examensarbeit sowie Dissertation mit der Vulkaneifel befassen und deren Ergebnisse dem Kreis oder hier ansässigen Unternehmen zugutekommen.
Landrat und KSK-Vorstandsvorsitzender Heinz-Peter Thiel erklärt den Sinn des neuen Preises so: "Er ist ein weiterer Baustein in unseren Bemühungen, hervorzuheben, welche Potenziale in unserer Region stecken. Wir haben viele starke Unternehmen, die aber oftmals gar nicht so bekannt sind." Und die deswegen oftmals händeringend nach Fachkräften suchen. Thiel sagt: "Oft ist das Verfassen einer Fach- oder Abschlussarbeit der Einstieg in die Karriere bei einem Unternehmen in der Region. Das beweisen unzählige Beispiele aus dem hiesigen Mittelstand."
Er hofft daher darauf, dass mit dem Preis noch viel öfter der Funke zwischen einem Interessenten und einem Unternehmen überspringt. Denn davon profitierten der junge Mensch, die Firma und letztlich auch die Region.
In die gleiche Kerbe schlägt Judith Klassmann-Laux von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Vulkaneifel (WFG), die die Idee für den Preis hatte. Sie sagt: "Es geht darum, die Verbindung zur Vulkaneifel nicht abreißen zu lassen. Denn in der Regel ist es so, dass der Schüler hier das Abitur macht, dann studiert - beispielsweise Maschinenbau - und danach einen Job in Mannheim oder Stuttgart annimmt. Weg ist er."
Bei Ausbildungsplatzbörsen, Berufsberatungen in den Schulen und ähnlichen Veranstaltungen vor Ort habe sie die Erfahrung gemacht, "dass viele gar nicht wissen, welche Möglichkeiten die Region bietet, welche zum Teil weltweit agierenden Firmen wir hier haben", sagt die Wirtschaftsförderin. Wenn sie dann davon berichte, dass im Kreis rund 20 Firmen ein duales Studium anböten, "schaue ich oft in große Augen". Dabei suchten viele der hiesigen Firmen Absolventen vor allem in den Bereichen Maschinenbau, Elektrotechnik und IT/Informatik sowie im gesamten Ausbildungsbereich qualifizierte Nachwuchskräfte, weiß Klassmann-Laux.
Sie sagt: "Ich bin überzeugt, dass wir mit dem Preis und den Preisgeldern Aufmerksamkeit für die Vulkaneifel erzeugen."
Erreicht werden soll das, indem die Professoren der schon jetzt mit der WFG kooperierenden Hochschulen in Trier, Koblenz und Aachen persönlich informiert würden, sowie durch Flyer, die aktuell freigeschaltete Internetseite www.wfg-vulkaneifel/funkensprueher und eine Präsenz auf Facebook. Daneben organisiert die WFG bereits seit zwei Jahren Studentenexkursionen zu Unternehmen in der Region und ab September auch Schülerexkursionen.
Für Dietmar Pitzen, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Vulkaneifel, ist "Funkensprüher" ein "interessantes und wichtiges Projekt für die Vulkaneifel, das wir gerne unterstützen". Er sagt: "Es ist uns ein Anliegen, junge Menschen zu motivieren, sich mit ihrer Heimat und den hiesigen Unternehmen zu beschäftigen."Meinung

Passender Mosaikstein
Mit dem neuen Wettbewerb "Funkensprüher" und den stattlichen Prämien wird der Fachkräftemangel in der Vulkaneifel sicherlich nicht beseitigt werden. Aber er ist ein weiterer passender Mosaikstein im Bestreben, gute Jobs und gute Bewerber in der Vulkaneifel zusammenzubringen. Weitere Bemühungen vonseiten der Politik, der Behörden, der Kommunen und besonders auch der Unternehmen und (Hoch-) Schulen müssen folgen oder, wie beim Beispiel der Studentenexkursionen, intensiviert werden. Es ist für beide Seiten - Bewerber und Firma - einfacher, sich langfristig aufeinander einzulassen, wenn man sich schon gegenseitig kennen- und schätzen gelernt hat. Genau das will der "Funkensprüher" erreichen. m.huebner@volksfreund.deExtra

 Wollen mit einem neuen Preis etwas gegen den Fachkräftemangel in der Vulkaneifel tun (von links): Judith Klassmann-Laux von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landkreises Vulkaneifel, Dietmar Pitzen, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Vulkaneifel, und Landrat Heinz-Peter Thiel. TV Foto: Mario Hübner

Wollen mit einem neuen Preis etwas gegen den Fachkräftemangel in der Vulkaneifel tun (von links): Judith Klassmann-Laux von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landkreises Vulkaneifel, Dietmar Pitzen, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Vulkaneifel, und Landrat Heinz-Peter Thiel. TV Foto: Mario Hübner

Foto: (e_daun )

Stichtag für die Einreichung von schulischen und studentischen Arbeiten für den Wettbewerb "Funkensprüher" ist jeweils der 31. Januar eines Jahres. Die Jury, der der Landrat, der Chef der Kreissparkasse Vulkaneifel, Vertreter der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Vulkaneifel sowie der heimischen Unternehmen angehören, wählt dann die Arbeiten mit dem größten Nutzen für die Region aus. Themen können beispielsweise sein: Wie kann Firma X Energie einsparen, wie Firma Y ihr Material effizienter einsetzen, wie Firma Z Arbeitsabläufe verbessern, mit welcher neuen Verpackung oder mit welchem neuen Namen kann ich ein bestimmtes Produkt besser vermarkten? Aber es kann sich auch um umfassendere Themen handeln wie: Welche Trends stehen in der Getränkeindustrie an, wie müssen sich Tourismusbetriebe aufstellen, um zukunftsfähig zu sein, wie kann ich mit den Themen Vulkane/Geologie/Gesundheit noch mehr Gäste in die Vulkaneifel ziehen? Die ersten drei Preise der schulischen Arbeiten sind mit 500, 250 und 100 Euro dotiert, die der in der Regel umfassenderen studentischen Arbeiten mit 1000, 500 und 250 Euro. Die prämierten Arbeiten werden im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung vorgestellt. mh

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