Rallyefestival: Menschen, Autos, (Wetter-)Kapriolen

Daun · Ein weitgehend sonniger Freitag, ein stürmisch-regnerischer Samstag: Das Wetter hat bei der fünften Auflage des Rallyefestivals nicht immer mitgespielt. Und doch fällt die Bilanz positiv aus: "Es war an allen Tagen unglaublich viel los", freut sich Schirmherr Walter Röhrl.

 Blickfang in der Dauner Rallyemeile: Der Lancia ist begehrtes Fotomotiv für die Fans. TV-Fotos (2): Jürgen C. Braun

Blickfang in der Dauner Rallyemeile: Der Lancia ist begehrtes Fotomotiv für die Fans. TV-Fotos (2): Jürgen C. Braun

Foto: (e_daun )

Daun. Was haben die "Weltstadt mit Herz" und die Kreisstadt in der Vulkaneifel gemeinsam? Weder in München noch in Daun gibt's in der Leopoldstraße ein Durchkommen, wenn mal so richtig "der Bär los ist." Zumindest für das Eifeler Pflaster galt das von Donnerstag bis Samstag. Zum fünften Mal in Folge hatte das Eifel-Rallye-Festival Tausende von Besuchern wieder nach Daun und Umgebung gezogen. Dass es am Samstag nicht gerade hochsommerlich zuging, hinderte offensichtlich nur wenige Fans am Besuch.
"Für uns ist das relativ schlechte Wetter eigentlich sogar besser", sagt Frank Wendemuth vom Hotel Stadt Daun. Denn in diesem Falle zieht es mehr Menschen unters feste Dach, "und da haben wir mehr Potenzial an Plätzen als draußen." Ergo geht auch so manches zusätzliche Frühstück mehr über den Tresen. "Von Mittwoch bis Samstag", sagt Wendemuth, "sind wir ausgebucht. Da ist kein einziges Bett mehr frei." Reinhard Klein, neben Christian Geistdörfer einer der beiden Hauptorganisatoren, bucht schon lange im Voraus. Das Rallye-Wochenende, bestätigt er, sei eines der umsatzstärksten im gesamten Jahr.
So gar nicht passt das Schmuddelwetter allerdings ins Kalkül von Renate Breuer in der Bauernstube. "Wir haben viele Plätze draußen, und die bleiben natürlich leer, wenn es nass ist." Die Wirtin beweist jedoch Erfindergeist und hat aus der Not eine Tugend gemacht. Kurzerhand hat sie die Garage zur Leopoldstraße hin ausgeräumt und mit Tisch- und Bankgarnituren ausgestattet. "Man muss als Gastronomin in diesen paar Tagen mitnehmen, was geht", sagt sie und ergänzt: "Dieses Festival ist fast schon ein Muss für uns."
Auch in der Bäckerei Thul hat man sich auf die Besucherscharen eingestellt und "angebaut". Ein großes Zelt mit Bänken und Tischen ist vor allem am Samstag um die Mittagszeit Anlaufstelle für Gäste, aber auch Fahrer, Serviceleute und Händler mit allerlei Rallye-Accessoires. "Wir haben sogar zusätzliches Bedienungspersonal eingestellt."
Der beliebteste und auch belebteste Fleck in der Leopoldstraße waren in diesen Tagen ein paar Quadratmeter direkt vor den Wasserwerken der Verbandsgemeinde. Dort wurde der Porsche von Schirmherr und "Fahrer-Denkmal" Walter Röhrl zwischen dessen Fahrten auf den Wertungsprüfungen flottgemacht und die Fans stürzten sich auf den zweifachen Weltmeister. Autogrammwünsche, Handy-Fotos, Selfies: Der mittlerweile 68-Jährige erfüllt geduldig jedes Begehren. Der Aufenthalt in der Eifel ist für ihn längst ein Heimspiel: "Hierher komme ich immer wieder gerne. Das war ja schon der Fall, bevor wir dieses historische Festival ins Leben gerufen haben."
Stolz wie ein Pascha

 Gefragt und umlagert: Festival-Schirmherr Walter Röhrl erfüllt viele Autogrammwünsche.

Gefragt und umlagert: Festival-Schirmherr Walter Röhrl erfüllt viele Autogrammwünsche.

Foto: (e_daun )


"Stolz wie ein Pascha" ist auch Peter Schlömer, der Vorsitzende des Motorsportclubs Daun, als er mit Organisator Christian Geistdörfer durch die Rallyemeile läuft. Er freut sich vor allem, dass die Veranstaltung in so kurzer Zeit angenommen wurde. "Die neue Wertungsprüfung um Kelberg herum konnten wir nur machen, weil dort die Orte auf uns zugekommen sind und gesagt haben: Kommt doch auch zu uns."
Fazit: Für die Region rund um Daun ist das historische Rallyefestival mittlerweile eine "Win-win-Situation". Oder, auf den Punkt gebracht: Viele haben was davon, und es macht auch noch Spaß.

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