Wo der Wind zur Energiequelle wird

Konz/Wiltingen/Onsdorf · Von zehn möglichen Windkraftflächen in der Verbandsgemeinde Konz sind jetzt noch neun übrig. Der Verbandsgemeinderat hat 87 Anmerkungen von Behörden und Bürgern in die Planung für den Ausbau der erneuerbaren Energien einfließen lassen.

Konz/Wiltingen/Onsdorf. Bei Wiltingen und Onsdorf gibt es weniger Platz für Windräder. Der Verbandsgemeinderat Konz hat mehrere Gebiete mit Windkraftpotenzial aus der im März veröffentlichten Flächennutzungsplanung für der Verbandsgemeinde Konz gestrichen. Nach Beteiligung der Bürger, Kommunen und Behörden sind von den ursprünglichen 430 Hektar noch 400 Hektar übrig (siehe Grafik).
Die Beteiligung der Öffentlichkeit an der Teilfortschreibung des Flächennutzungsplans hat ergeben, dass bisher an drei Stellen Ausschlusskriterien für Windräder nicht berücksichtigt wurden. Eine Fläche bei Wiltingen fiel komplett weg. Das liegt daran, dass die Planer ein Forsthaus in der Nähe übersehen haben.
Eine weitere Fläche bei Wiltingen muss aus demselben Grund verkleinert werden. Dort wird der Mindestabstand zu einem Aussiedlerhof in der benachbarten Verbandsgemeinde Kell am See nicht eingehalten. Eine dritte Fläche bei Onsdorf liegt zum Teil in der Kernzone des Naturparks Saar-Hunsrück. Diese hat der VG-Rat ebenfalls gestrichen.
Rechtsberater der VG Konz ist Paul Henseler. Er erläuterte, im nächsten Schritt müsse ein Fachbüro mit einer Umweltprüfung beauftragt werden. Die Prüfung dauere voraussichtlich zwei bis drei Monate, sagt Henseler. Dann werden die Bürger und Behörden bei der Offenlage erneut beteiligt.
Die Ratsmitglieder stimmten für den Ausschluss der drei Flächen und dafür, dass die Umweltprüfung für die überarbeiteten Pläne eingeleitet wird. SPD-Ratsmitglied Egon Sommer kritisierte, dass bisher eine Fläche bei Fellerich nicht berücksichtigt werde. Dort ist laut Flächennutzungsplan noch ein Golfpark samt Hotel und Wohngebiet vorgesehen. Obwohl die Golfparkpläne seit 2012 endgültig verworfen wurden, ist die Fläche noch als Siedlungsfläche im Plan vermerkt und somit von vornherein für den Bau von Windrädern ausgeschlossen. Laut Sommer, der schon Kontakt mit einem Windkraftunternehmen hatte, ist die Fläche aber sehr wohl geeignet für den Bau von Windrädern.
Der Konzer Bürgermeister Karl-Heinz Frieden erklärte, dass über diese Fläche bei der Gesamtfortschreibung des FNP diskutiert werden müsse. Diese sei unabhängig vom Teilbereich der erneuerbaren Energien. Es sei nicht sinnvoll, beides zu verknüpfen, weil es den Planungsprozess unnötig in die Länge ziehe.Extra

Die Anstalt öffentlichen Rechts: Um den Ausbau der Windkraft in der Verbandsgemeinde Konz auf solide wirtschaftliche Füße zu stellen, hat der Verbandsgemeinderat die Gründung einer Anstalt des öffentlichen Rechts (AÖR) beschlossen. Die Ortsgemeinde Pellingen, die Verbandsgemeindewerke Konz sowie die Trier-Saarburg-Werke des Kreises Trier-Saarburg sollen sich gemeinsam um den möglichen Bau von Windrädern auf der Gemarkung Pellingen kümmern. Kreis, VG-Werke und Gemeinde bringen je 50 000 Euro Stammkapital in die Körperschaft ein. cmk

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