Ü 40-Auswahl des SV Kyllburg: Zweistellig verloren und fünfstellig gewonnen

Kyllburg · Mit einer Gruppe ehemaliger Fußballprofis ist die Lotto-Elf am Dienstagabend nach Kyllburg gekommen, um dort gegen eine Ü 40-Auswahl des Kyllburger Sportvereins anzutreten. Gewonnen haben erwartungsgemäß die Gäste - und die Lebenshilfe Bitburg. Denn die Einrichtung für Behinderte darf sich über 12 000 Euro freuen, die im Rahmen des Benefizspiels zusammenkamen.

Ü 40-Auswahl des SV Kyllburg: Zweistellig verloren und fünfstellig gewonnen
Foto: Uwe Hentschel (uhe) ("TV-Upload Hentschel"

Kyllburg. Gerade als Moderator Stefan Pauly die Vorstellung des Lotto-Elf-Kaders mit dem Weltmeister von 1974, Wolfgang Overath, beendet, fällt das erste Tor. Und das nach gerade mal fünf Minuten. Dass ein Torwart bei einem Spiel der Lotto-Elf bereits nach so kurzer Zeit hinter sich greifen muss, ist nicht ungewöhnlich. Denn laut Statistik fallen bei jedem Fußballspiel des prominenten Fußballkaders, dem neben ehemaligen Deutschen Meistern auch Welt- und Europameister angehören, 14 Tore. Insofern hätte das erste Tor auch deutlich früher fallen können.
Gastgeber gehen in Führung


Das Besondere an diesem Tor ist allerdings, dass es nicht von den Gästen, sondern vom Gastgeber geschossen wird. Und zwar von Rolf Silvanus. Er sorgt dafür, dass die Kyllburger Ü 40-Auswahl mit 1:0 in Führung geht. Da muss selbst der Moderator staunen. Und er sieht sich bestätigt in dem, was er vor dem Spiel durchs Mikrofon gepustet hat. Nämlich: "Wenn die Lotto-Elf in die Eifel kommt, wird es meistens eng." Nun, so viel sei an dieser Stelle verraten: So wirklich eng wird es diesmal nicht.
Zwar schießen die Gastgeber eine gute halbe Stunde später ihr zweites Tor. Doch hat der Kyllburger Tormann Frank Scholer zu diesem Zeitpunkt bereits fünf Tore kassiert. Und bis zum Ende des Spiels sollen noch neun weitere folgen. Wobei Scholer nur sieben dieser insgesamt 14 Tore aktiv miterlebt. Denn in der zweiten Halbzeit steht Andreas Schmitt im Tor.Frauen schießen Tore


Und für diesen sind die sieben Tore, die er in seinen 45 Minuten kassiert, deutlich bitterer. Aber nicht, weil eines davon ausgerechnet sein Bruder und Lotto-Elf-Spieler Edgar Schmitt (Euro-Eddy) schießt, sondern weil in der zweiten Halbzeit in der gegnerischen Mannschaft auch noch eine Frau mitspielt. Und die macht Torwart Schmitt das Leben schwer, indem sie bereits nach wenigen Minuten den ersten Treffer der zweiten Halbzeit erzielt.
Das hätte er nie gedacht, dass ihm eine Frau irgendwann mal einen ins Tor schießt, sagt er kopfschüttelnd zu ein paar Kollegen, die hinter dem Tor stehen. Die haben offensichtlich ihren Spaß. Zumal es vielleicht das erste Mal sein mag, dass eine Frau ein Tor trifft, in dem Schmitt steht, aber definitiv nicht das letzte Mal. Bereits wenig später schießt der einzige weibliche Spieler auf dem Platz sein zweites Tor. Und bevor der Schiedsrichter nach 90 Minuten abpfeift, trifft die Fußballerin auch noch ein drittes Mal. Der Tormann scheint sichtlich in seiner Ehre gekränkt. Wenngleich er dazu keinen Grund hat. Denn die Spielerin mit der Nummer 6 ist keine geringere als Célia aic, beste Torschützin der jüngsten Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen, Fußballerin des Jahres 2012 und 2015 sowie zweifache Europameisterin. Erst vor wenigen Wochen hat sich aic aus dem Profi-Fußball verabschiedet. Nun spielt sie für die Lotto-Elf.Erlös für Behinderte

 Nach dem Spiel geben die Spieler Autogramme. Am meisten gefragt ist dafür Ex-Nationalspielerin Célia {Scaron}a{scaron}ic (Fotos rechts und links). Der brasilianische Ex-Fußballprofi Ratinho trinkt derweil ein Bier mit Hans-Joachim Kurth, Vositzender der Lebenshilfe Bitburg (Foto Mitte). TV-Fotos (3): Uwe Hentschel

Nach dem Spiel geben die Spieler Autogramme. Am meisten gefragt ist dafür Ex-Nationalspielerin Célia {Scaron}a{scaron}ic (Fotos rechts und links). Der brasilianische Ex-Fußballprofi Ratinho trinkt derweil ein Bier mit Hans-Joachim Kurth, Vositzender der Lebenshilfe Bitburg (Foto Mitte). TV-Fotos (3): Uwe Hentschel

Foto: Uwe Hentschel (uhe) ("TV-Upload Hentschel"
Ü 40-Auswahl des SV Kyllburg: Zweistellig verloren und fünfstellig gewonnen
Foto: Uwe Hentschel (uhe) ("TV-Upload Hentschel"


Tormann Schmitt wäre es mit Sicherheit lieber gewesen, die 27-Jährige hätte ihre berufliche Fußballkarriere etwas später an den Nagel gehängt. So aber macht er eine neue Erfahrung: Auch Frauen können Tore schießen, wenn Männer im selbigen stehen. Die Lotto-Elf besiegen können die Kyllburger zwar nicht, ihr Ziel erreichen sie aber doch. Schließlich hat der Gastgeber das Spiel nicht organisiert, um sich vor 400 Zuschauern vorführen zu lassen, sondern für einen guten Zweck.
So kommt der gesamte Erlös der Veranstaltung der Lebenshilfe Bitburg zugute. Und inklusive der Spenden, die im Vorfeld und während des Spiels gesammelt werden, sind das 12 000 Euro. Am Ende können also alle mit dem Ergebnis zufrieden sein. Auch der Torwart.

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