Hast du mal ’nen Euro?

Hillesheim · In Hillesheim wird heftig darüber diskutiert, ob zum Verlustausgleich erstmals ein Euro Eintritt pro Besucher für den Hallenweihnachtsmarkt erhoben werden soll. Während die Mehrheit der Mitglieder der Werbegemeinschaft, die den Markt veranstaltet, bislang dafür war, lehnt der Vorstand dies ab.

 Auch wenn gerade schönstes Sommerwetter ist: In weniger als vier Monaten ist Weihnachten. Dann könnte der Hallenweihnachtsmarkt in Hillesheim womöglich Eintritt kosten. TV-Foto/Archiv: Vladi Nowakowski

Auch wenn gerade schönstes Sommerwetter ist: In weniger als vier Monaten ist Weihnachten. Dann könnte der Hallenweihnachtsmarkt in Hillesheim womöglich Eintritt kosten. TV-Foto/Archiv: Vladi Nowakowski

Foto: Vladi Nowakowski (now) ("TV-Upload Nowakowski"

Hillesheim. "Wir werden das leidige Thema Eintritt, das noch nicht ausgestanden ist, nochmals in einer gesonderten Vorstandssitzung diskutieren. Aber ich gehe davon aus, dass es wohl keinen geben wird." Mit diesen Worten geht Josef Marien, Vorsitzender der Werbegemeinschaft Marktort Hillesheim, auf das Thema ein, das derzeit wie kein anderes in der Beispielstadt diskutiert wird.
Für ihn ist jedenfalls klar, dass die erstmalige Erhebung von Eintritt für den Hillesheimer Hallenweihnachtsmarkt (4. bis 6. Dezember) zur Reduzierung des Verlustes kontraproduktiv ist. Mehr noch. "So wird der Weihnachtsmarkt zerstört", sagt Marien. Damit spielt er darauf an, dass "ich schon jetzt von etlichen Leuten und Ausstellern darauf angesprochen werde, die sich fürchterlich über einen eventuellen Eintritt aufregen und dann nicht mehr kommen wollen".
Ein Zuschussgeschäft


Zwar sei klar, dass sich die Werbegemeinschaft nicht erneut ein dickes Minus durch den Weihnachtsmarkt aufgrund der Kosten für die Hallenmiete, Reinigung, Personal und Programm leisten könne - es kursiert die Zahl von 5000 Euro, die Marien aber weder bestreitet noch dementiert. Für ihn sei solch eine Veranstaltung nun mal ein Zuschussgeschäft. "Wir verdienen damit kein Geld, veranstalten den Markt aber trotzdem, um den Leuten etwas Besonderes zu bieten", sagt Marien.
Er geht davon aus, in diesem Jahr mit einem Budget von etwa 3000 Euro hinzukommen, und sagt: "Wir haben das Geld, das wir brauchen, denn wir lassen das Sommerfest ausfallen, werden einige Einsparungen vornehmen und die Standgebühren moderat anheben."
Laut Rundschreiben an die Mitglieder sind folgende Einsparungen geplant: Verzicht auf Livemusik (300 Euro), kein Rahmenprogramm (600 Euro), weniger Hütten mieten (300 Euro). Zudem sollen 700 Euro mehr durch höhere Standmieten erzielt werden. So sei ein nur geringes Defizit oder sogar ein Ergebnis "Plus-Minus-Null" möglich, wird gemutmaßt. Dies gehe aber nur, wenn sich viele Mitglieder zu Diensten und Arbeitseinsätzen bereiterklärten. "Bislang habe ich aber erst zwei Meldungen. Da muss schon noch mehr kommen", sagt Marien.
Einige Mitglieder finden das jüngste Rundschreiben, in dem der Verzicht auf Eintritt bereits angekündigt wird, nicht so toll. So nennt Ruud Zillig, Direktor des Hotels Augustinerkloster, die Ankündigung einen "Alleingang vom Vorstand des Gewerbevereines". Dabei beruft er sich auf die jüngste Mitgliederversammlung, bei der die Erhebung von Eintritt "mehrheitlich von den anwesenden Mitgliedern befürwortet wurde". In die gleiche Kerbe schlägt Mitglied Cosmo Ombre. Er bedauere, "dass sich der Vorstand über die einstimmige Meinung, Eintritt zu erheben, ohne weitere Abfrage hinweggesetzt hat. Schade."
Vorsitzender Marien wiederum sieht das etwas anders. Er sagt: "Es ist richtig, dass wir auf der Mitgliederversammlung über das Thema gesprochen haben und eine Mehrheit für Eintritt war. Es wurde aber definitiv kein Beschluss darüber gefasst. Wir als Vorstand müssen sehen, dass der Weihnachtsmarkt überlebt."
Was meinen Sie: Soll beim Hallenweihnachtsmarkt in Hillesheim ein Euro Eintritt erhoben werden, um den Verlust zu reduzieren? Schreiben Sie uns eine Mail an eifel-echo@volksfreund.de. Bitte vollständigen Namen und Wohnort nicht vergessen!

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