Spiel mit dem Feuer geht für drei Jugendliche glimpflich aus

Temmels · Keine Verletzten, kein nennenswerter Schaden. Das ist für den Temmelser Wehrführer Christian Biermann die Hauptsache. Denn der Brand am Donnerstagabend in der alten Schule in Temmels (Verbandsgemeinde Konz) hätte schlimme Folgen haben können. Drei 15-jährige Jungen haben in dem leerstehenden Gebäude gezündelt. Ein Nachbar entdeckte die Flammen. Vier Feuerwehren hatten den Brand schnell unter Kontrolle.

Spiel mit dem Feuer geht für drei Jugendliche glimpflich aus
Foto: Wilfried Hoffmann

Temmels. Die Polizeiinspektion Saarburg spricht am Freitag von einem Dumme-Jungen-Streich. Einer, der schlimme Folgen hätte haben können, aber "glimpflich ausgegangen ist", sagt der Temmelser Wehrführer Christian Biermann. Was am Donnerstagabend passiert ist, hat Michael Giwer (51) beobachtet. Er wohnt direkt gegenüber der alten Schule in der Moselstraße. Das Gebäude steht seit Jahren leer, ist häufig Treffpunkt von Jugendlichen. "Das ist wie ein Abenteuerspielplatz."Erst Rauch, dann Feuer gesehen



Von seinem Balkon aus hat der 51-Jährige am Donnerstag einige Jungen gesehen, die sich hinter dem Ex-Schulhaus aufhielten. Außerdem hat er Qualm gesehen. Giwer berichtet, dass er daraufhin zu den Jugendlichen gegangen sei und sie aufgefordert habe, das Feuer zu löschen. Einige Zeit später hat er wieder Rauch gesehen und ging mit seinem Sohn hinunter auf die Straße. "Ich habe nicht genau gewusst, woher der Qualm kam. Aber dann habe ich gesehen, dass es in dem Haus brannte." Von hohen Flammen spricht Giwer. Die Jungen seien zu diesem Zeitpunkt, etwa um 20 Uhr, nicht mehr in der Moselstraße gewesen. Giwer habe seiner Frau zugerufen, sie solle die Feuerwehr alarmieren. Zehn Minuten später waren die ersten Einsatzkräfte vor Ort. Und es kamen immer mehr. Insgesamt 60 Feuerwehrleute von den Wehren Konz, Temmels, Wellen und Oberbillig waren beteiligt. "Die sind mit Atemschutz ins Haus, haben die Wasserversorgung aufgebaut", sagt Giwer, früher selbst Feuerwehrmann. Gebrannt habe laut Wehrführer Biermann eine Matratze und Unrat, der in dem Haus liegt. "Weil wir so schnell alarmiert wurden, konnten wir den Brand zügig löschen." Ein Schaden sei nicht entstanden.
Noch während des Feuerwehreinsatzes seien die drei 15-jährigen Jungen zur alten Schule zurückgekehrt. Sie hatten bereits ihren Eltern gebeichtet, dass sie für das Feuer verantwortlich waren. Giwer kennt einen der Jungen, der aus Temmels stammt. "Die Eltern waren offensichtlich nicht begeistert", sagt Giwer. Denn auch wenn kein Schaden entstanden ist, könnte der Feuerwehreinsatz teuer werden. Möglich sei, dass der Hausbesitzer die Verursacher etwa wegen Hausfriedensbruchs zur Verantwortung ziehe, sagt Biermann. "Entscheiden muss die Verbandsgemeinde (VG), ob sie den Verursachern die Kosten in Rechnung stellt." Bei der VG Konz war bis Redaktionsschluss dazu niemand zu sprechen. cofiExtra

1969 wurde die St.-Peter-Schule für geistig behinderte Kinder in Temmels an der Obermosel gegründet. Sie wurde 1994 aufgelöst und mit der Levana-Schule in Schweich zusammengelegt. Der Kreis Trier-Saarburg verkaufte das Gebäude 1996. Seit 1998 befand sich in dem Gebäude ein Freizeit- und Tagungszentrum (Jonas). 1999 brach im Seitenflügel der ehemaligen Schule ein Feuer aus. Damals entstand ein Schaden von 300 000 Mark. Bereits seit mehreren Jahren steht das alte Schulhaus leer. cofi

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