Verein hilft dem, der Hilfe braucht

Bitburg · Angestellte und ehrenamtliche Betreuer des SKFM Bitburg engagieren sich seit mehr als einem halben Jahrhundert für Bedürftige in der Region. Zum Jubiläum werden am Mittwoch langjährige Mitglieder und Engagierte geehrt.

Bitburg. Rückblick auf 60 Jahre Betreuung und Beratung: Marlies Raberg, Vorsitzende des Sozialdienstes katholischer Frauen und Männer in Bitburg, und Annetrud Germund-Loew, Mitarbeiterin und Diplom-Pädagogin, haben einiges zur Geschichte des Vereins zu erzählen.
Als Reaktion auf den Bau des Bitburger Flugplatzes und dem damit einhergehenden Einzug amerikanischer Soldaten, wurde Anfang der 1950er Jahre der Frauenfürsorgeverein gegründet. Der hatte zum Ziel, sich gefährdeten Frauen und Mädchen anzunehmen.
Fusion im Jahr 1988


Das "Gegenstück" zu diesem Verein ließ nicht lange auf sich warten: So wurde 1955 auch ein Männerfürsorgeverein gegründet und damit der Grundstein des heutigen SKFM gesetzt. Der Verein, der vor allem "gestrauchelte" Jungen und Männer betreute, erfuhr 1963 eine Namensänderung: Er wurde in Sozialdienst umbenannt. Weitere 25 Jahre später erfolgte 1988 schließlich die Fusion der beiden Vereine. Entstand war der Sozialdienst katholischer Frauen und Männer, kurz SKFM.
Seit all diesen Jahren unterstützt die soziale Einrichtung Hilfsbedürftige in der ganzen Region. Dabei kommt es nicht auf die Konfession des Bedürftigen an, sondern lediglich darauf, dass er Hilfe benötigt. "Ohne die zahlreichen ehrenamtlichen Helfer wäre das alles unmöglich", sagt Germund-Loew.
Ganzheitliches Menschenbild


Der Verein zählt zurzeit 112 Mitglieder und hat vier hauptamtliche angestellte Mitarbeiter. Das Büro des SKFM liegt direkt gegenüber der St. Peter Kirche und ist werktags von 9 bis 12 Uhr geöffnet. Der Vormittag ist hauptsächlich vom Publikumsverkehr geprägt, während die Nachmittage vor allem mit Hausbesuchen und Außendiensten belegt sind.
"Wichtig ist es, die Aufgaben anzugehen, ohne auf die Betriebswirtschaft zu schauen. Wir haben immer ein ganzheitliches Menschenbild vor Augen."
Außerdem ist die Ausbildung von ehrenamtlichen Betreuern und Bevollmächtigten eine der zentralen Aufgaben. "Dabei ist die Ehefrau der Ehemann oft die beste Betreuung", meint Raberg. Diese bräuchten jedoch in Teilbereichen zusätzliche Unterstützung, wie beispielsweise im Rechnungswesen.
Schutz der Betreuten hat Vorrang


Auch hierfür haben sich ehrenamtliche Helfer gemeldet, um den formellen Aufwand der Betreuung zu übernehmen.
Das Rechnungswesen mache allgemein einen großen Anteil ihrer Arbeit aus: "Jeder Cent muss belegt werden, wobei die Ehrenamtlichen keinen Cent sehen. Der rechtliche Raum ist eben sehr eng", äußert sich die Vorsitzende Raberg zu dieser Facette ihrer Arbeit. Dies sei aber dennoch nötig, um den Schutz der Betreuten zu gewährleisten.
Am Mittwoch, 2. September, wird nun um 17 Uhr in St. Peter in Bitburg ein Gottesdienst mit anschließender Feierstunde im Pfarrsaal stattfinden. Erwartet werden neben den Mitgliedern und Betreuten auch Ehrengäste, wie unter anderem Landrat Joachim Streit.
Langjährige Mitglieder und besonders engagierte Mitbürger sollen zudem geehrt werden.od

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