Im Westen Bitburgs gibt es was Neues

Bitburg · Noch mehr Leben für den Spittel: Eine Bäckerei mit Café will gleich gegenüber dem zentralen Platz einen Laden eröffnen. Und zwar in dem Neubau, den dort Grundstückseigentümerin und Investorin Ingrid Vanck plant. Das alte Haus, das noch an dieser Stelle steht, soll diesen Herbst abgerissen werden.

Bitburg. Immer mal wieder bleiben Passanten vor dem Schaufenster stehen. Schmuck, Porzellanfiguren, Kristallgläser, kleine gerahmte Ölbilder. "Raritäten-Kabinett" heißt das Geschäft, in dem seit knapp 30 Jahren dekorative Sachen verkauft werden, darunter auch das eine und andere antike Möbelstück. Der Laden ist in dem Haus gleich gegenüber dem Spittel, das mit nur einem Obergeschoss zwischen seinen Nachbarn wie eine Zahnlücke in der sonst geschlossenen Häuserreihe wirkt. Die obere Etage steht seit Jahren leer.
Sanierung lohnt nicht


"So kann das doch mit dem Haus nicht weitergehen", sagt Eigentümerin Ingrid Vanck. Das Gemäuer zu sanieren, das in der Nachkriegszeit notdürftig wieder aufgebaut wurde, lohne sich nicht. Sie hat sich entschieden, neu zu bauen. "Das passt ja auch nicht mehr in das ganze Umfeld, und ich will auf meinem Grundstück mit einem ansprechenden Neubau diesen Missstand beseitigen", sagt Vanck.
Das Gebäude wurde vom Planungsbüro Isu, das im Auftrag der Stadt die vorbereitende Untersuchung für das Förderprogramm "Aktive Innenstadt" erarbeitet hat, als ein Gebäude mit "sehr hohem Sanierungsbedarf" eingestuft. Zudem wurden dem Haus "gestalterische Mängel" attestiert, unter anderem weil es im Vergleich zur Nachbarbebauung zu niedrig ist. Einen Abriss samt Neubau "mit einer angepassten Höhe" schlägt das Planungsbüro in seinen Empfehlungen als Lösung vor, um den städtebaulichen Missstand an dieser Stelle zu beseitigen.
Doch anders als beim ehemaligen Aldi-Gebäude am Beda-Platz, das der Stadt selbst gehört, ist sie bei vielen anderen sanierungsbedürftigen Häusern auf das Engagement privater Investoren angewiesen. Für die Hauptstraße 10 geht es nun die Eigentümerin an. Dass an dieser markanten Stelle mitten in der Stadt sich was tut, freut auch Bürgermeister Joachim Kandels: "Den Neubau von Frau Vanck kann ich aus städtebaulicher Sicht nur begrüßen. Auch die spätere Nutzung als Café und Bäckerei werden dem Spittel und der Fußgängerzone guttun und weitere Frequenz in die Innenstadt bringen."
Da das Haus im künftigen Fördergebiet "Aktive Innenstadt" liegt, könnte der Abriss von Stadt und Land bezuschusst werden. "Der Antrag ist in Vorbereitung", sagt Armin Seiwert vom Stadtbauamt. Für die Eigentümerin war das aber nicht ausschlaggebend. "Wenn ich da etwas machen will, wann sonst, wenn nicht jetzt", sagt Ingrid Vanck.
Ende 2016 soll das Haus stehen


Der Plan: ein Haus mit einer in Sandstein gefassten Fassade und drei Obergeschossen. Ins Erdgeschoss soll eine Bäckerei einziehen, die auch ein Café mit Terrasse betreiben will - und zwar "Die Lohner's". Das Unternehmen hat nach Angaben von Vanck bereits einen Mietvertrag unterzeichnet. Die Lohner's selbst wollen sich dazu noch nicht äußern.
In den drei Obergeschossen werden Wohnungen entstehen, große Wohnungen, die sich jeweils mit Flächen von rund 130 Quadratmetern über die gesamte Etage erstrecken - und alle einen großen Balkon zur rückwärtigen Seite des Hauses bekommen.
Bauausschuss und Stadtrat haben die Pläne bereits abgesegnet, wie Seiwert auf TV-Anfrage bestätigt: "Das ist durch." Dem Bauvorhaben steht also nichts mehr im Wege. "Geplant ist, dass wir im Herbst, aller Voraussicht nach im Oktober, mit den Abrissarbeiten beginnen", sagt Ingrid Vanck. Etwa ein Jahr später soll der Neubau stehen.

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