Kanal falsch berechnet: Straßenstück in Daun wird wieder aufgerissen

Daun · Zweiter Anlauf: Wegen eines Planungsfehlers waren die Sanierungsarbeiten eines Straßenzugs im Dauner Stadtteil Leyen 2014 gestoppt worden. Nun wird die Panne behoben: Ab dem 14. September wird unter Vollsperrung wieder gearbeitet.

Daun. Wahrscheinlich geht es einigen Anliegern im Bereich der Laurentiusstraße und der Alten Darscheider Straße so wie Klaus Manderscheid: Begeistert ist er nicht, dass in einigen Tagen im Dauner Stadtteil Leyen wieder eine Baustelle eingerichtet wird. "Aber es muss ja gemacht werden, deshalb heißt es Daumen drücken, dass diesmal nichts schiefgeht", sagt Manderscheid, der seit 1956 in der Alten Darscheider Straße wohnt.
Der Hintergrund seiner Äußerung: Es ist ein Jahr her, da wähnten sich die Anwohner kurz vor dem Ende der über drei Jahre in Etappen vollzogenen Sanierung der Laurentiusstraße und einiger Nebenstraßen. Schließlich war ja nur noch die sogenannte Asphalt-Deckschicht auf dem letzten Abschnitt (auf dem Teilstück der Laurentiusstraße sowie der Alten Darscheider Straße zwischen der Abzweigung zur Straße Im Rosengarten und der Brühlstraße) zu erledigen.Plötzlich Kommando zurück


Die Termine für den Einsatz der Asphaltmaschine standen schon fest, als es plötzlich hieß: Kommando zurück! Was war passiert: Auf dem Teilstück war der vorhandene Kanal nach der Überprüfung durch ein Fachbüro für geeignet gehalten worden, auch große Mengen Wasser (beispielsweise nach starken Regenfällen) aufnehmen zu können.
Der Planung entsprechend sollten die bestehenden Kanalrohre durch die Installation eines Kunststoffschlauchs für die nächsten 50 Jahre gerüstet sein. Weit gefehlt: Nach starkem Regen gingen im September 2014 die Kanaldeckel hoch - ganz offensichtlich waren die Rohre doch nicht fit für die Zukunft. Die Verbandsgemeindewerke Daun ließen die Untersuchungsergebnisse noch einmal überprüfen. Resultat: Das Planungsbüro stellte fest, dass der vorhandene Kanal doch nicht den Anforderungen genügt. "Man wundert sich schon, dass so etwas heute noch passieren kann", sagt Klaus Manderscheid. Im zweiten Anlauf wird die Planungspanne nun behoben. Laut Verbandsgemeindeverwaltung ist das Teilstück (siehe Grafik) ab Montag, 14. September, voll gesperrt. Die Straße wird erneut aufgerissen, dann wird der Kanal in stärkerer Dimension erneuert, anschließend kommen zwei Asphaltschichten drauf. Geplant ist, dass die Arbeiten bis Mitte November beendet sind.
Bereits gebaut wird seit Mitte August in der Brühlstraße. Laut Verwaltung soll dort die Erneuerung des Kanals bis zum 11. September abgeschlossen sein.Schadenssumme wird ermittelt


Die Panne vom Vorjahr beschäftigt immer noch die Verbandsgemeindeverwaltung. Der zweite Anlauf, die Behebung des Planungsfehlers vom vergangenen Jahr, kostet laut Verwaltung 162 000 Euro. In welcher Höhe sich die Summe beläuft, die aus der Panne entstanden ist, wird von einem Gutachter ermittelt. Steht sie fest, wird die VG das Geld von der Versicherung des Planungsbüros fordern, sagt Büroleiter Arnold Schneider. Die Anwohner müssen zwar nun wieder mit einer Baustelle leben, aber: "Sie werden nicht finanziell belastet".

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