"He jet ett nix ze knipse" - Einwohner von Loogh sind in einem besonderen Bildband zu sehen

Kerpen-Loogh · Dorf-Chroniken gibt es viele. Über den kleinen Ort Loogh in der Vulkaneifel ist nun ein ganz besonderer Band vorgestellt worden. Alle Einwohner haben sich von dem Düsseldorfer Fotografen Michael Jaeger ablichten lassen. Die Texte dazu hat das Loogher "Urgestein" Nikolaus Rätz verfasst. Zur Buchpremiere sind fast alle der rund 80 Einwohner zusammengekommen.

Kerpen-Loogh. Wer es schon einmal versucht hat, weiß, wie schwierig es ist, Menschen vor die Kamera zu bringen. Dem Düsseldorfer Fotografen Michael Jaeger ist es gelungen, gleich alle Bewohner eines Dorfs zu fotografieren. Glücklicherweise haben sich die, die auf die Idee gekommen sind, an den Satz, der zum Titel für den Bildband ausgesucht wurde, nicht gehalten: "He jet ett nix ze knipse" (Hier gibt es nichts zu knipsen) heißt der Bildband, der nun vorgestellt worden ist.
Möglich wurde das Buchprojekt, weil Nikolaus Rätz (88) aus Loogh die Kontakte geknüpft hat. Der langjährige Ortsvorsteher hat auch die Texte verfasst, mit denen die abgebildeten Menschen vorgestellt werden. Der Titel für den Bildband stammt von Maria Weis (79), die seit Jahrzehnten den Trierischen Volksfreund in Loogh austrägt.
"Es ist eine fast schon journalistische Geschichte, ein Dokument, und es ist gut gemacht", lobt Krimiautor Jacques Berndorf das Buch, zu dem er das Vorwort geliefert hat. "Das Buch zu machen, war für mich eine Herzensangelegenheit, und ich bin zum ersten Mal in meinem Leben auf eine Arbeit richtig stolz", sagt der Werbefotograf und studierte Ingenieur der Fotografie Michael Jaeger.
Die Bedeutung des Bildbands sieht der in Düsseldorf und Loogh lebende Bildermacher darin, "die Menschen der Eifel zu würdigen. Das Leben besteht in einer inneren Zufriedenheit und die spüre ich hier." Alle Texte zu den Bildern hat Nikolaus Rätz geschrieben, handschriftlich, und genau so finden sie sich auch im Buch. "Dass ich das schreiben konnte, wusste ich, aber dass ich auch noch schön schreiben musste..." erklärt Rätz lächelnd dazu. Entstanden ist ein Bilderbuch, das die Menschen von Loogh herzlich und offen präsentiert und dabei keinen Unterschied macht zwischen Alteingesessenen und Neubürgern. Nikolaus Rätz nennt das "eine total veränderte soziale Struktur unseres Dorfes, in dem es sich leben lässt, was so gut wie tot wäre, wenn es die Veränderungen nicht gegeben hätte, wo Zukunft auch noch erwartet werden darf."
"He jet ett nix ze knipse" ist im Eifelbildverlag erschienen. Die Entstehungsgeschichte des Buchs wird auch Thema eines Films sein, den ein Fernsehteam in den vergangenen Monaten gedreht hat. "Daheim in der Eifel" heißt der Beitrag, der am 3. Oktober, um 20.15 Uhr im SWR-Fernsehen ausgestrahlt wird.

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