Millionen für Bildung im Ruwertal - Bauarbeiten an Waldracher Schule beginnen vermutlich Anfang 2017

Waldrach · 7,6 Millionen Euro wird es nach aktueller Schätzung kosten, die Ruwertalschule in Waldrach auf Vordermann zu bringen. Bezahlen muss das zum größten Teil der Landkreis Trier-Saarburg, der die Gebäude von der Verbandsgemeinde Ruwer übernommen hatte.

Millionen für Bildung im Ruwertal - Bauarbeiten an Waldracher Schule beginnen vermutlich Anfang 2017
Foto: (h_tl )

Waldrach. Vor ein paar Monaten ist vielen Menschen in der Verbandsgemeinde Ruwer ein Stein vom Herzen gefallen. Am 15. Juni hat der Kreistag Trier-Saarburg entschieden, dass die Ruwertalschule in Waldrach saniert wird (der TV berichtete am 16. Juni) . Nach Auskunft von Landrat Günther Schartz wird das vermutlich 7,6 Millionen Euro kosten.
Dieser Investitionsaufwand rührt daher, dass ein Großteil der Gebäude, in denen die Realschule plus und die Grundschule untergebracht sind, aus den 70er Jahren stammt. "Da ist man vor Überraschungen nie sicher", sagt der Landrat bei einem Besuch in Waldrach. Der Verwaltungschef weiß, wovon er spricht. Aufgrund des Trägerwechsels ist der Landkreis inzwischen Herr über alle weiterführenden Schulen. Diese müssen teilweise generalsaniert werden. Nach heutigen Schätzungen wird Trier-Saarburg wohl 120 Millionen Euro investieren müssen, um alle Gebäude fit für die Zukunft zu machen. Dieses Geld hat der Kreis nicht. Und auch vom Land oder vom Bund sind keine riesigen Zuschüsse zu erwarten.Die VG ist mit im Boot


Im Fall Waldrach muss sich der Landkreis jedoch nicht allein gelassen fühlen. Denn ein Teil der Investitionen muss die Verbandsgemeinde Ruwer übernehmen. Denn ist für die Grundschule zuständig, die unmittelbar neben der Realschule plus liegt. Zudem trägt die VG auch noch die Kosten für die Bauarbeiten in diesem Jahr. Rund 440 000 Euro kosten die neuen Decken, der zweite Rettungsweg oder die Erweiterung der EDV-Anlagen. In den Herbstferien sollen diese Arbeiten abgeschlossen werden.
Bis der Landkreis Geld zahlen muss, wird es noch einige Zeit dauern. Denn ähnlich wie beim Bau der neuen Förderschule in Schweich muss das Vorhaben europaweit ausgeschrieben werden. Dadurch verlängert sich die Zeit, ehe die ersten Handwerker anrücken (siehe Hintergrund). Wohl erst Anfang 2019 wird es soweit sein, dass das alte Schulzentrum mit seinem Anbau an das Realschulgebäude aus dem Jahr 2004 komplett saniert ist. Unter anderem werden bis dahin alle Fenster erneuert, ebenso die Bodenbeläge in den Räumen. Es wird eine neue Fassade geben, neue Toiletten und einen neuen Schulhof. Zudem wird die Haustechnik (Elektro, Heizung, Lüftung) modernisiert.
Die Arbeiten sind so umfangreich, dass laut Schartz natürlich auch während der Unterrichtszeit gearbeitet werden muss. Der Landrat ist zuversichtlich, dass im Zusammenarbeit mit Schulleitung und Lehrern ein Weg gefunden wird, die Bauphase mit möglichst wenig Beeinträchtigungen zu bewältigen. Schartz: "Vielleicht müssen auch Container aufgestellt werden, damit dort Klassen ausgelagert werden können." So sei auch bei anderen Projekten vorgegangen worden, ohne dass es größere Probleme gegeben habe.
Derzeit besuchen rund 250 Kinder und Jugendliche die Schule. Sie stammen zum Großteil aus der VG Ruwer, etwa 50 kommen aus Trier. 41 Kinder werden am Montag ihre Schulkarriere in den fünften Klassen der Realschule plus fortsetzen. Die Pläne des Kreises sehen vor, dass die Ruwertalschule künftig so hergerichtet wird, dass die Zweizügigkeit gewährleistet ist.Extra

Realschule plus Kell/Zerf: Nach einem Beschluss des Kreistags Trier-Saarburg wird die Realschule (RS) plus Kell/Zerf in Zukunft am Standort Kell konzentriert. Das bedeutet das langfristige Aus für den Standort Zerf. In Kell ist neben der Sanierung der bestehenden Schulgebäude und der Sporthalle auch die Errichtung eines Neubaus geplant. Die Arbeiten dafür beginnen nach Auskunft von Landrat Schartz wahrscheinlich "Ende 2016". Die Fertigstellung des Neubaus dauert dann weitere drei Jahre, so dass die RS plus erst 2019 komplett nach Kell verlagert wird. So lange werden die Realschüler auch noch am Standort in Zerf unterrichtet. Der Landkreis investiert insgesamt rund 8,8 Millionen Euro. axExtra

Zeitplan: Bis Mai 2016 soll ein Fachbüro gefunden werden, das sich um die Planungen kümmert. Bis Ende kommenden Jahres sollen dann die Aufträge für die einzelnen Gewerke vergeben werden. Mit dem Beginn der Arbeiten für die Generalsanierung wird mit Januar 2017 gerechnet. Ende 2018 sollen die Arbeiten abgeschlossen werden. har

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort