Der grüne Kasten zum Entlasten - Neues Schuljahr beginnt für etliche Regino-Gymnasiasten am Montag im Container

Prüm · Da stehen sie nun: zehn Container, in denen von der kommenden Woche an am Regino-Gymnasium Prüm unterrichtet werden muss. Denn bald beginnen dort die Arbeiten am verbesserten Brandschutz und der Gesamtsanierung. Und es werden noch mehr Container kommen.

 Links die neuen Kästen, für Schüler aus dem altehrwürdigen Kasten rechts. TV-Fotos (2): Fritz-Peter Linden

Links die neuen Kästen, für Schüler aus dem altehrwürdigen Kasten rechts. TV-Fotos (2): Fritz-Peter Linden

Foto: (e_pruem )

Prüm. Doch, für das Geld kann man schon ein schickes Wohnhaus in guter Lage hinstellen lassen. Na gut, bei den Preisen heute vielleicht ohne Keller. Aber schick: 470 000 Euro - so viel nämlich, teilt Ansgar Dondelinger von der Pressestelle der Kreisverwaltung in Bitburg auf TV-Anfrage mit, koste die Miete für die zehn Unterrichtscontainer, die in den vergangenen Tagen auf dem Schulhof des Regino-Gymnasiums aufgestellt wurden (der TV berichtete). Und zwar für voraussichtlich drei Jahre.In acht Räumen fängt es an


Sie müssen sein, die lindgrünen Kästen: Denn im Dachgeschoss dürften acht Räume nicht mehr für den Unterricht benutzt werden, weil sie nicht auf dem geforderten Stand bei Brandschutz und Baurecht seien, sagt Dondelinger. Es sind der Musiksaal, zwei Kunst- und zwei Computerräume und drei weitere Räume, darunter auch das "Café Boden", der Treffpunkt der Oberstufler.
Sie sind nicht die einzigen Räume, die besseren Brandschutz erhalten sollen, auch andere müssen aufgerüstet werden. Gesamtkosten: 1,7 Millionen Euro. Macht also fast 2,2 Millionen inklusive Containermiete.
Dabei fangen die Arbeiten noch gar nicht direkt an - der genaue Termin sei noch Verhandlungssache zwischen dem Kreis und der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion, sagt Schuldirektor Albrecht Petri.
Die Container dienen erst einmal nur der risikofreien Unterbringung der Schüler und Lehrer, weil diese sich eben nicht mehr unterm Dach aufhalten dürfen - darum sei er auch der Verwaltung dankbar dafür, dass das nun zum Ende der Ferien pünktlich geklappt habe.
Wände, Türen, Fluchtwege, alles soll normgerecht erneuert werden, sagt Petri. Unter anderem sollen, weil das Haus unter Denkmalschutz steht, gläserne Abtrennungen eingebaut werden, zum Beispiel in den Fluren und Treppenhäusern, damit diese nicht wie Kaminschlote funktionieren können. Anders gesagt: Wenn es brennt, soll nicht gleich alles am Stück abfackeln, sondern das Feuer "lokalisiert" werden können.Erneuerungen im ganzen Haus

 Chef beim Probesitzen: Direktor Albrecht Petri im Container.

Chef beim Probesitzen: Direktor Albrecht Petri im Container.

Foto: (e_pruem )


In den kommenden drei Jahren sollen vor allem Oberstufenkurse in den Containern laufen, die Klassen fünf bis zehn bleiben im Hauptgebäude.
Allerdings wird es nicht dabei bleiben: Denn es sollen noch weitere der grünen Kisten auf den Schulhof kommen - wenn später im übrigen Gebäude alles umgerüstet wird: "Das ganze Haus wird ja auf den neusten Stand gebracht", sagt Albrecht Petri.
Dazu zählen unter anderem eine komplette energetische Sanierung und eine neue Elektrik, die allen Anforderungen entspreche.
Und wenn es in der altehrwürdigen Abtei mit den Umbauten (letzte Schätzung für alles: mehr als fünf Millionen Euro) losgeht, müssen zumindest die Klassen neun und zehn ebenfalls ins Grüne umziehen.
Immerhin sind die Container nahezu wohnlich eingerichtet: Sie wurden inzwischen möbliert, sie haben gutes Licht, die Decken sind mit 2,75 Metern angemessen hoch, alles ist vernünftig isoliert, beheizt und mit Rigips ausgekleidet - "durchaus angemessen als Ersatz", sagt der Direktor.
Fehlt also fast nichts. Oder? Kreuze hinterm Lehrerpult? "Nächste Frage", sagt Albrecht Petri.
Der Direktor ist auf jeden Fall froh, dass der Umbau nun in beinah greifbare Nähe rückt - auch wenn der Termin noch nicht steht. Albrecht Petri lieh sich deshalb das Motto für das große Projekt von einem, der mindestens genausoviel Größe hatte: Winston Churchill.
Wie sagte der noch mal? "Dies ist nicht das Ende. Es ist noch nicht einmal der Anfang vom Ende. Aber es ist, vielleicht, das Ende des Anfangs."

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