Party unter der Autobahnbrücke in Wittlich: Junges Trio veranstaltet ab dem 11. September zum dritten Mal das FestiWIL

Wittlich · Riesige Säulen tragen die Autobahn, darunter entsteht für ein langes Wochenende eine Bühne, daneben ein Campingplatz. Statt Straßenlärm gibt es viel Live-Musik: Nahe der römischen Villa in Wittlich steigt ab Freitag, 11. September, zum dritten Mal das FestiWIL. 13 Bands haben sich angesagt.

Party unter der Autobahnbrücke in Wittlich: Junges Trio veranstaltet ab dem 11. September zum dritten Mal das FestiWIL
Foto: Kenny Tran (m_wil )

Wittlich. Männer mit Bart, den Bass im Arm, den Fuß auf einer Box am Bühnenrand, Rauch im Rücken, eine Autobahnbrücke überm Kopf. Junge Menschen mit Sonnenbrille, Käppi, Getränk in der Hand und Daumen hoch. Dazu Musik, Musik, Musik: So soll es wieder sein an zwei Tagen bis mitternachts in Wittlich: Feiern zu 13 Live-Acts unter der Autobahnbrücke, Entspannen auf dem Festival-Campingplatz nahe der Römischen Villa. Das Open-Air-Konzert unter der gigantischen Betonkulisse an der Lieser vom 11. bis 12. September ist seit seiner Premiere 2012 getauft auf den Namen FestiWIL. Seither organisieren drei junge Leute mit vielen Freunden und Helfern das Spektakel nun zum dritten Mal und hoffen, dass sie endlich eine "Schwarze Null" schreiben. Immerhin, es geht voran.2000 Gäste sind das Ziel


Nach der gefloppten Premiere, die einfach mit Flohmarkt, Kopfballtischtennis und Graffito-Versteigerung zu viel auf einmal wollte, setzte das Organisatoren-Trio aus Mario Schichel (31), Tamara Schaab (29) und Martin Becker (30) ein Jahr aus und zog dann im vergangenen Jahr 1200 Menschen unter die Brücke. Auf 2000 Gäste hoffen sie jetzt, auch damit ihr Projekt nicht nur Spaß macht, sondern sich auch finanziell trägt. "Wie viele Besucher tatsächlich kommen, bleibt jedoch die große Überraschung", sagt Martin Becker und fügt an: "Letztendlich kann jeder mit dem Besuch des FestiWIL dazu beitragen, dass diese Veranstaltung Zukunft hat." Während das Team Schichel, Schaab, Becker die Planung und das Booking der Bands übernehmen, werden sie in der heißen Phase von vielen Helfern unterstützt. "Ohne diese Leute wäre ein solches Event nicht auf die Beine zu stellen", sagt Becker. Der Aufbau beginnt eine Woche vor dem Festival. 600 Meter Bauzaun werden aufgestellt, die 60 Quadratmeter große Bühne nebst Gerüst kommt unter die Autobahnbrücke, die das wetterfeste Dach für Musiker wie Publikum bildet. Dazu werden hunderte Meter Wasserleitung und die Stromversorgung verlegt, bis der erste Akkord erklingt.
Die Festival-Macher hoffen, dass bis dahin viel Publikum angereist ist, damit in diesem Jahr ihre Rechnung aufgeht.
Im vergangenen Jahr hat das noch nicht ganz geklappt. Da konnte man jedoch zumindest das fünfstellige Minus aus 2012 auf einen vierstelligen Betrag reduzieren, sagen sie.
Dieses Jahr bietet FestiWIL den Gästen einen Mix aus regionalen und weit über die Landesgrenzen hinaus bekannten Bands (wie etwa Weekend), die Rock, Hip Hop, Singer Songwriter bis Indierock spielen werden.
Der Vorverkauf ist angelaufen. Vor Ort informiert haben die Festi WIL-Macher schon mit einem Stand an der Säubrennerkirmes, wo die ersten Tickets verkauft wurden. "Komischer Weise verkaufen wir 95 Prozent der Tickets im Vorverkauf aktuell außerhalb von Wittlich", sagt das Trio und: "Viel zu oft hört man: In Wittlich sei nichts los. Das ist unsere Motivation. Den Menschen in unserer Region was zu bieten. Also machen wir was los und investieren unsere Freizeit, nehmen das finanzielle Risiko eines mittleren fünfstelligen Betrags auf unsere Kappe. Jetzt muss es nur noch angenommen werden."
Die Tickets können online unter www.festiwil.de, über die Facebookseite oder bei Visions Hairdressing im Shoppingcenter Bungert gekauft werden.
Die Ticketpreise liegen für das gesamte Wochenende bei 32,50 Euro, für Freitag bei 20 Euro und Samstag bei 25 Euro. Camping kostet zwölf Euro.Meinung

Hingehen!
Viel wird jungen Leuten in Wittlich zum Ausgehen am Abend nicht geboten. Gut kommen Extra-Veranstaltungen wie das Kino-Open-Air und die Beachparty an. Dem Festival mit der ganz besonderen Kulisse unter der Autobahnbrücke ist ebenso viel Erfolg zu wünschen. Immerhin wird es von jungen Menschen für junge Menschen auf die Beine gestellt und will eine Lücke im städtischen Angebot schließen. Wird das nicht angenommen, muss man sich nicht wundern, wenn andere die Lust verlieren, auch etwas zu organisieren und zu riskieren. s.suennen@volksfreund.deExtra

Freitag, 11. September: 18.15 bis 18.45 Uhr: Voting Winner, 19 bis 19.40 Uhr: Kotau (Indie/Rock), 20 bis 21 Uhr: Marathonmann (PunkRock), 21.30 bis 22.30 Uhr: Neonschwarz (deutscher Hip Hop/Indie), 23 bis 0 Uhr: Emil Bulls (alternativ Metal-Core). Samstag, 12. September: 15.20 bis 16 Uhr: Martha (Rock), 16.20 bis 17 Uhr: Lax Diamond (Indie/Rap), 17.20 bis 18 Uhr: Konvoy (Hip Hop), 18.20 bis 19 Uhr: Knallfrosch Elektro (Indie/Rock/Elektro), 19.20 bis 20.20 Uhr: MC Rene (deutscher Rap / Hip Hop), 20.40 bis 21.40 Uhr: Tim Vantol (akustik Punk/Folkrock), 22 bis 23 Uhr: Weekend (deutscher Rap/Hip Hop) und 23.15 bis 0 Uhr: Renegades Of Funk (Rage against the Machine Tribute/Funk/Crossover). sos

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